Rund 6700 Menschen hätten sich aus der Großstadt Sumy gerettet, erklärte die ukrainische Regierung in der Nacht zum Mittwoch. Für andere Städte soll nach russischen Angaben ein neuer Versuch für Fluchtkorridore starten. Doch zugleich setzt Russland seine Angriffe auf ukrainische Städte fort. Der Westen versucht, Moskau mit wirtschaftlichem Druck zum Einlenken zu bringen. Ob Kampfjets aus Polen an die Ukraine gehen, ist offen.
Wer die Menschen in der Ukraine unterstützen möchte, findet hier unseren Übersichtsartikel zu fränkischen Hilfsangeboten und anderen Aktionen:
Die Entwicklungen des Tages:
Update vom 9. März, 18.22 Uhr: Russland wirft Ukraine Bruch der Waffenruhe bei Evakuierung vor
Russland hat einen Bruch der vereinbarten Waffenruhe bei den Fluchtkorridoren zur Rettung von Zivilisten aus umlagerten Städten in der Ukraine zurückgewiesen. Sie sei strikt eingehalten worden, sagte Generaloberst Michail Misinzew vom russischen Verteidigungsministerium am Mittwoch in Moskau nach Angaben der Staatsagentur Tass. Er warf vielmehr der Ukraine vor, russische Stellungen in den Vororten von Kiew, Charkiw, Mariupol und Sumy beschossen zu haben. Diese Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.
Kiew hatte Moskau etwa für den Beschuss von ukrainischen Polizisten in dem Dorf Demydiw verantwortlich gemacht. Dabei sei ein Beamter getötet worden.
Nach Angaben des Generalobersts hatte die Ukraine erneut eine Evakuierung von Menschen nach Russland abgelehnt. Moskau habe zehn Evakuierungsrouten vorgeschlagen, Kiew weitere drei, sagte Misinzew. Die ukrainische Vizeregierungschefin Iryna Wereschtschuk hatte am Morgen gesagt, Kiew habe der Einrichtung von sechs Fluchtkorridoren zugestimmt.
Dem Vizechef des Präsidentenbüros in Kiew, Kyrylo Tymoschenko, zufolge wurden am Mittwoch aus der südukrainischen Stadt Enerhodar mehrere Busse mit Flüchtlingen nach Saporischschja gebracht. Zudem seien aus der nordostukrainischen Großstadt Sumy 25 Busse mit mehr als 1000 Menschen und rund 6000 Autos mit mehr als 20.000 Menschen in Richtung des zentralukrainischen Poltawa abgefahren.
Update vom 9. März, 17.34 Uhr: Putin und Scholz telefonieren wegen Ukraine-Krieg
Wegen des russischen Angriffskriegs in der Ukraine hat Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin telefoniert. Die Spitzenpolitiker hätten «politisch-diplomatische Anstrengungen» zur Lösung des Konflikts besprochen, teilte der Kreml am Mittwoch in Moskau mit. Das Bundespresseamt in Berlin bestätigte das Telefonat.
Der Kreml teilte weiter mit, Putin habe mit Scholz auch über die russischen Verhandlungen mit der Ukraine gesprochen. Von deutscher Seite wurde über Inhalte nichts mitgeteilt. Beide Seiten hatten sich zuletzt am Montag in Belarus ausgetauscht, ohne dass nennenswerte Fortschritte bekannt wurden.
Zudem habe Putin Scholz über die Rettungsmaßnahmen für Zivilisten in umkämpften ukrainischen Städten informiert, so der Kreml. Putin warf demnach ukrainischen Einheiten vor, die Evakuierungen zu behindern. Die Ukraine hält ihrerseits Russland vor, die Fluchtkorridore zu beschießen. «Es wurde vereinbart, die Kontakte auf verschiedenen Ebenen fortzusetzen», hieß es vom Kreml abschließend über das Telefonat.
Update vom 9. März, 17.15 Uhr: Selenskyj wirft Russland Angriff auf Geburtsklinik in Mariupol vor
Die Ukraine hat Russland einen Angriff auf eine Geburtsklinik in der umkämpften Hafenstadt Mariupol vorgeworfen. Präsident Wolodymyr Selenskyj veröffentlichte am Mittwoch im Kurznachrichtendienst Twitter ein Video, das völlig verwüstete Räume der Klinik zeigen soll. Demnach müssen eines oder mehrere Geschosse oder Bomben im Hof des Klinikkomplexes eingeschlagen sein. Die Druckwelle zerstörte Scheiben, Möbel und Türen, wie im Video zu sehen ist. Das Gelände rund um das Gebäude am Asowschen Meer im Südosten des Landes war mit Trümmern übersät.
Von russischer Seite lag zunächst keine Stellungnahme vor. Moskau betont stets, keine zivilen Ziele zu attackieren.
«Angriff russischer Truppen auf die Entbindungsstation. Menschen, Kinder sind unter den Trümmern», schrieb Selenskyj. Die strategisch wichtige Hafenstadt wird seit Tagen von russischen Truppen belagert. Mehrere vereinbarte Versuche, Menschen über Fluchtkorridore in Sicherheit zu bringen, scheiterten. Beide Seiten gaben sich dafür gegenseitig die Schuld.
Nach Angaben der lokalen Behörden wurden mehrere Bomben abgeworfen. Das ließ sich nicht überprüfen. «Die Zerstörung ist enorm», teilte der Stadtrat mit. Angaben zu möglichen Opfern wurden zunächst nicht gemacht. In der Klinik seien kürzlich noch Kinder behandelt worden. Selenskyj forderte als Konsequenz aus dem Angriff einmal mehr eine Flugverbotszone über der Ukraine. Die Nato hat das aber abgelehnt.
Update vom 9. März, 16.55 Uhr: UN-Menschenrechtsbüro dokumentiert Tod von 516 Zivilisten in Ukraine
Das UN-Hochkommissariat für Menschenrechte hat in der Ukraine seit dem Einmarsch Russlands am 24. Februar und bis Mittwoch, 00.00 Uhr, den Tod von 516 Zivilisten dokumentiert. Darunter waren 37 Minderjährige, wie das Büro in Genf berichtete. Dem Büro lagen zudem verifizierte Informationen über 908 Verletzte vor, darunter 50 Minderjährige.
Die UN-Hochkommissarin für Menschenrechte, Michelle Bachelet, betont stets, dass die tatsächlichen Zahlen mit Sicherheit deutlich höher lägen. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter brauchten oft Tage, um Opferzahlen zu überprüfen. Das Hochkommissariat gibt nur Todes- und Verletztenzahlen bekannt, die es selbst unabhängig überprüft hat.
«Die meisten Opfer unter der Zivilbevölkerung wurden durch den Einsatz von Explosivwaffen mit großer Reichweite verursacht, darunter durch den Beschuss mit schwerer Artillerie und mit Raketenwerfern sowie durch Raketen- und Luftangriffe», teilte Bachelets Büro mit.
Das Büro lieferte auch eine Aufteilung nach Regionen: Demnach kamen in den Separatistengebieten Donezk und Luhansk im Osten des Landes 87 Menschen in von der Regierung kontrollierten Zonen ums Leben, 24 auf dem Gebiet der selbst ernannten und von Russland anerkannten Republiken. 405 Todesfälle wurden in anderen Landesteilen registriert, darunter in Kiew, Charkiw und Cherson.
Update vom 9. März, 16.38 Uhr: Wehrpflichtige kämpften entgegen Putins Anordnung in Ukraine
Russland hat den Einsatz von Wehrpflichtigen im Krieg gegen die Ukraine eingeräumt. Das Verteidigungsministerium in Moskau betonte am Mittwoch allerdings, dass dies nicht von der Führung genehmigt worden sei. Kremlsprecher Dmitri Peskow sagte der Agentur Tass zufolge, auf Befehl von Präsident Wladimir Putin werde die Militärstaatsanwaltschaft diese Fälle untersuchen und die Verantwortlichen bestrafen. Putin hatte wiederholt bestritten, dass Wehrpflichtige in der Ukraine kämpfen.
«Fast alle diese Soldaten wurden bereits nach Russland abgezogen», teilte das Verteidigungsministerium nun mit. Allerdings seien dabei einige Wehrpflichtige in ukrainische Gefangenschaft geraten. Die Entsendung weiterer Rekruten werde mit allen Mitteln verhindert.
Beim Vormarsch in der Ukraine meldete der Sprecher des Ministeriums, Igor Konaschenkow, weitere Erfolge. «81 ukrainische Radarstationen der ukrainischen Luftabwehr wurden zerstört.» Damit sei die ukrainische Luftabwehr nicht mehr in der Lage, der russischen Luftwaffe Widerstand zu leisten. Zudem hätten russische Kräfte bisher 137 Luftabwehrsysteme der Typen Buk M-1, S-300 und S-125 zerstört. «Das sind mehr als 90 Prozent der im Einsatz befindlichen Lang- und Mittelstrecken-Flugabwehrsysteme.»
Die Ukrainer haben nach eigenen Angaben bisher Dutzende russische Kampfjets und Helikopter abgeschossen. Konaschenkow sagte, die Nato liefere der Ukrainern mithilfe von Awacs-Aufklärungsflugzeugen, die rund um die Uhr über Polen kreisten, Daten zur Lage.
Im ostukrainischen Donbass hätten die prorussischen Truppen mit Hilfe der russischen Armee weitere Geländegewinne gemacht, sagte Konaschenkow. In der umkämpften Hafenstadt Mariupol seien sie erneut einen Kilometer vorgedrungen. Bisher seien 2786 militärische Objekte ausgeschaltet worden, sagte Konaschenkow. Die Angaben können nicht unabhängig überprüft werden.
Update vom 9. März, 15.38 Uhr: London kündigt weitere Waffenlieferungen an die Ukraine an
Die britische Regierung will die Ukraine im Kampf gegen russische Truppen weiter mit Waffenlieferungen unterstützen. Das kündigte Verteidigungsminister Ben Wallace am Mittwoch im Parlament in London an. Bislang seien 3615 sogenannte NLAW-Panzerabwehrraketen geliefert worden, so Wallace. Weitere sollen folgen. Die Regierung wolle aber auch eine kleine Zahl an Javelin-Panzerabwehrwaffen in die Ukraine schicken. Zudem werde geprüft, Boden-Luft-Raketen vom Typ Starstreak zu schicken.
«Es ist elementar, dass die Ukrainer die Fähigkeit erhalten, zu fliegen, und russische Luftangriffe unterdrücken können», sagte Wallace.
Großbritannien war eines der ersten Länder, dass der Ukraine in der aktuellen Krise Waffen geschickt hat. Luftabwehrraketen erhielt das Land bisher unter anderem auch aus Deutschland.
Update vom 9. März, 15.11 Uhr: Ukraine zieht Truppenkontingent aus Kongo-Friedensmission ab
Der russische Angriff auf die Ukraine hat auch in Afrika Auswirkungen. Der osteuropäische Staat zieht sein Truppenkontingent in der UN-Friedensmission Monusco im Osten der Demokratischen Republik Kongo ab. Das gab die Monusco am Mittwoch bei einer Pressekonferenz in der kongolesischen Hauptstadt Kinshasa bekannt. Das ukrainische Kontingent bestehe aus insgesamt 250 Soldaten, Helikoptern sowie Militärgerät. Im Osten des zentralafrikanischen Kongos sind mehrere Milizen aktiv, denen es meist um die Kontrolle wertvoller Bodenschätze wie Kupfer, Kobalt, Gold und Diamanten geht. Die US-Regierung hat die ADF-Rebellen etwa als Ableger der Miliz Islamischer Staat (IS) eingestuft.
Update vom 9. März, 14.43 Uhr: Stromausfall in Tschernobyl kein kritisches Sicherheitsproblem
Das radioaktive Material im ehemaligen ukrainischen Atomkraftwerk Tschernobyl kann laut der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) trotz des Stromausfalls weiterhin sicher gelagert werden. Die Stromversorgung sei zwar grundsätzlich ein wesentlicher Sicherheitsfaktor, schrieb die Organisation am Mittwoch auf Twitter. In Tschernobyl seien die abgebrannten Brennelemente jedoch in ausreichend großen Kühlbecken, die auch ohne Elektrizität genug Wärme ableiten würden, hieß es. «In diesem Fall sieht die IAEA keine kritische Auswirkung auf die Sicherheit.»
In dem AKW kam es 1986 zu einem massiven Atomunfall. Vor rund zwei Wochen wurde es von russischen Einheiten eingenommen. Nun seien durch Beschuss Stromleitungen beschädigt worden, die wegen der Kampfhandlungen nicht repariert werden könnten, berichtete der ukrainische Netzbetreiber Ukrenerho am Mittwoch.
Im Gegensatz zur IAEA warnte der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba, dass Dieselgeneratoren den Stromausfall nur 48 Stunden lang ausgleichen könnten. «Danach werden die Kühlsysteme des Lagers für abgebrannten Kernbrennstoff abgeschaltet, wodurch Strahlungslecks unmittelbar bevorstehen», schrieb er auf Twitter.
Update vom 9. März, 14.22 Uhr: Neue Evakuierungen in Ukraine angelaufen - Zwischenfälle gemeldet
Bei der Evakuierung von Zivilisten aus belagerten Städten in der Ukraine hat es am Mittwoch erneut Zwischenfälle gegeben. In dem Dorf Demydiw rund 25 Kilometer nördlich der Hauptstadt Kiew feuerten russische Truppen nach Darstellung der Sicherheitskräfte auf ukrainische Polizisten. Ein Polizist sei dabei getötet und ein weiterer schwer verletzt worden. Zudem sei ein Zivilist mit schweren Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht worden, teilten die Beamten mit. Insgesamt seien aus der Ortschaft 100 Zivilisten in Sicherheit gebracht worden, darunter 30 Kinder. Die Angaben ließen sich nicht überprüfen.
In der Hafenstadt Mariupol funktioniert nach Angaben der Separatisten im Gebiet Donezk der vereinbarte «humanitäre Korridor» weiterhin nicht. «Die Menschen verlassen Mariupol so schnell wie möglich aus eigener Kraft», sagte der Sprecher der prorussischen Kräfte, Eduard Bassurin, im russischen Staatsfernsehen. Nach seinen Angaben konnten am Dienstag 42 Menschen die Stadt am Asowschen Meer verlassen. Die Ukraine gab ihrerseits den Angreifern die Schuld. Außenminister Dmytro Kuleba schrieb bei Twitter: «Russland hält weiterhin mehr als 400 000 Menschen in Mariupol als Geiseln, blockiert humanitäre Hilfe und Evakuierung.» Der wahllose Beschuss gehe weiter.
In anderen Regionen liefen Evakuierungen an. Ukrainische Medien veröffentlichten Bilder aus Irpin bei Kiew, die zeigten, wie alte und kranke Menschen auf Tragen in Sicherheit gebracht wurden. Auf einem Foto war eine alte Frau auf einer Sackkarre sitzend zu sehen. In Worsel nahe der Hauptstadt wurde ein Kinderheim evakuiert.
In der Stadt Sumy im Nordosten des Landes trafen am Mittag Busse ein. Nach Angaben des Vizechefs des Präsidentenbüros, Kyrylo Tymoschenko, fuhren im südukrainischen Enerhodar sowie in Isjum nahe Charkiw im Nordosten die ersten Fahrzeuge mit Zivilisten ab. Die Ukraine hatte am Morgen in Abstimmung mit der russischen Seite von Fluchtrouten aus insgesamt sechs Städten gesprochen.
Update vom 9. März, 14.05 Uhr: Kuleba vor Treffen mit Lawrow nur mit "geringen Erwartungen"
Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba hat eigenen Aussagen zufolge keine allzu hohen Erwartungen an das geplante Treffen mit seinem russischen Kollegen Sergej Lawrow in der Türkei. «Aber ich sage Ihnen ganz offen, dass ich nur geringe Erwartungen an die Verhandlungen habe», sagte Kuleba in einem am Mittwoch auf Facebook veröffentlichten Videoclip. «Aber wir werden fraglos maximalen Druck ausüben», betonte er. «Unser Interesse ist die Einstellung des Feuers, die Befreiung unserer Gebiete und als dritter Punkt die bedingungslose Lösung aller humanitären Probleme, der Katastrophen, die von der russischen Armee geschaffen wurden.»
Er hoffe, dass Lawrow am Donnerstag im türkischen Antalya tatsächlich nach einer Lösung suchen wolle, wie der Krieg zu beenden sei, sagte Kuleba - «und nicht aus propagandistischen Gründen» anreise.
Der Kreml hatte das geplante Treffen, welches das ranghöchste seit Kriegsbeginn wäre, zuvor als «sehr wichtig» bezeichnet. Zugleich bekräftigte Kremlsprecher Dmitri Peskow zwei russische Kernforderungen: die Anerkennung der 2014 annektierten ukrainischen Schwarzmeer-Halbinsel Krim als russisches Gebiet sowie die Unabhängigkeit der selbst ernannten ostukrainischen «Volksrepubliken» Donezk und Luhansk.
Update vom 9. März, 14.02 Uhr: AKW Tschernobyl ohne Strom
Das ehemalige ukrainische Atomkraftwerk Tschernobyl ist rund zwei Wochen nach der Einnahme durch russische Einheiten von der Stromversorgung abgeschnitten. Durch Beschuss seien Stromleitungen beschädigt worden, teilte der ukrainische Netzbetreiber Ukrenerho am Mittwoch mit. Kampfhandlungen nördlich von Kiew verhinderten aktuell alle Reparaturarbeiten. Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) hatte zuvor schon beklagt, dass das durch die Katastrophe von 1986 bekannte ehemalige AKW zunehmend von der Außenwelt abgeschnitten sei.
Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba schrieb am Mittwoch auf Twitter, dass Dieselgeneratoren den Stromausfall 48 Stunden lang ausgleichen könnten. «Danach werden die Kühlsysteme des Lagers für abgebrannten Kernbrennstoff abgeschaltet, wodurch Strahlungslecks unmittelbar bevorstehen», schrieb er weiter. «(Kremlchef Wladimir) Putins Krieg bringt ganz Europa in Gefahr.»
Der IAEA zufolge sind 210 Techniker und lokale Sicherheitsmitarbeiter seit fast zwei Wochen ununterbrochen im Dienst, weil es unter russischer Kontrolle keinen Schichtwechsel mehr gegeben habe. Sie hätten zwar Wasser und Nahrung, aber ihre Lage verschlechtere sich immer mehr. Außerdem habe die IAEA keine Verbindung mehr zu ihren Überwachungsgeräten, die sicherstellen, dass alles Nuklearmaterial an seinem Platz ist.
In Tschernobyl kam es 1986 zu einem verheerenden Atomunfall. Noch heute werden dort radioaktive Abfälle gelagert. Bislang sind auch ein weiteres AKW und einige andere Einrichtungen mit Beständen von Nuklear-Material von der russischen Invasion betroffen. Es ist jedoch zu keinem Austritt von radioaktivem Material gekommen.
Update vom 9. März, 13.36 Uhr: Kampfjets für Kiew? Polens Regierungschef sieht weiter Nato am Zug
Die Entscheidung über die Weitergabe polnischer Kampfjets an die Ukraine liegt aus Sicht von Polens Regierungschef Mateusz Morawiecki bei der Nato. Trotz der deutlichen Skepsis Washingtons zu diesem Plan sprach der polnische Ministerpräsident am Mittwoch erneut davon, dass diese Option innerhalb des transatlantischen Militärbündnisses abgestimmt werden müsse. «Deshalb liegt die Entscheidung in den Händen der Amerikaner, liegt in den Händen der Nato», sagte Morawiecki laut Übersetzerin nach einem Treffen mit Österreichs Kanzler Karl Nehammer in Wien.
Das polnische Außenministerium hatte am Dienstagabend einen Plan zur indirekten Überlassung von Kampfflugzeugen an die Ukraine vorgestellt: Die Regierung in Warschau sei bereit, Jets vom Typ MiG-29 auf den US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein in Rheinland-Pfalz zu verlegen und sie den USA zur Verfügung zu stellen.
Das US-Verteidigungsministerium bezeichnete den Vorschlag umgehend als «nicht haltbar» und verwies unter anderem auf die geopolitische Bedenken, wenn Kampfjets von einem US- beziehungsweise Nato-Stützpunkt in den umkämpften ukrainischen Luftraum flögen.
Auch der österreichische Kanzler mahnte in dieser Frage zur Vorsicht. «Das umsichtige Vorgehen der Nato-Staaten und auch der Vereinigten Staaten von Amerika verhindert gerade einen Weltkrieg», sagte Nehammer.
Update vom 9. März, 12.36 Uhr: Kreml äußert sich zu Treffen von Außenministern Lawrow und Kuleba
Der Kreml hat ein für Donnerstag in der Türkei geplantes Treffen des russischen Außenministers Sergej Lawrow mit seinem ukrainischen Kollegen Dmytro Kuleba als «sehr wichtig» bezeichnet. «Was das Treffen der Außenminister angeht, so ist das eine Fortsetzung des Verhandlungsprozesses, was sehr wichtig ist», sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Mittwoch in Moskau. Zugleich betonte er: «Lassen Sie uns nicht vorgreifen. Lassen Sie uns das Treffen selbst abwarten.»
Kuleba und Lawrow wollen sich im türkischen Antalya treffen - es wäre das ranghöchste Gespräch seit Kriegsbeginn. Am Donnerstag soll zudem in Versailles bei Paris ein informeller EU-Gipfel beginnen, bei dem über eine Reduktion der Abhängigkeiten insbesondere von Gas, Öl und Kohle aus Russland beraten werden soll.
Kremlsprecher Peskow sagte, Moskau sei auch an weiteren Gesprächsrunden mit ukrainischen Vertretern interessiert. Einmal mehr bekräftigte er zwei russische Kernforderungen: die Anerkennung der 2014 annektierten ukrainischen Schwarzmeer-Halbinsel Krim als russisches Gebiet sowie die Unabhängigkeit der selbst ernannten ostukrainischen «Volksrepubliken» Donezk und Luhansk.
In den vergangenen zwei Wochen hatten sich eine russische und eine ukrainische Delegation bereits dreimal im Grenzgebiet von Belarus zu Verhandlungen getroffen. Vereinbart wurden dabei Fluchtkorridore für Zivilisten, deren Umsetzung zuletzt aber immer wieder scheiterte.
Update vom 9. März, 11.39 Uhr: Moskau bestreitet Sturz des ukrainischen Präsidenten Selenskyj als Ziel
Russland strebt nach eigenen Angaben mit dem Krieg gegen die Ukraine keinen Machtwechsel in der ehemaligen Sowjetrepublik an. Ziel sei «weder die Besatzung der Ukraine noch die Zerstörung ihrer Staatlichkeit noch der Sturz der aktuellen Führung» unter Präsident Wolodomir Selenskyj, sagte die Sprecherin des Außenministeriums, Maria Sacharowa, am Mittwoch der Staatsagentur Tass zufolge in Moskau.
An diesem Donnerstag wollen der russische Außenminister Sergej Lawrow und sein ukrainischer Kollege Dmytro Kuleba zu Gesprächen in der Türkei zusammenkommen. Die Begegnung, die in Antalya stattfinden soll, wäre zwei Wochen nach dem russischen Angriff auf das Nachbarland das erste solche Treffen.
Sacharowa bekräftigte die russischen Forderungen an Kiew für ein Ende der Kämpfe. «Die Ziele der militärischen Spezialoperation sind der Schutz der Volksrepubliken Donezk und Luhansk, die Demilitarisierung und Denazifizierung der Ukraine und die Beseitigung der militärischen Bedrohung Russlands.»
Russland behauptet, die ukrainische Führung um den jüdischstämmigen Selenskyj sei von Nazis unterwandert, die in den ostukrainischen Separatistengebieten einen «Genozid» an der russischen Minderheit verübten. Dafür gibt es keine Belege. Zudem fordert Moskau, Kiew müsse auf das in der ukrainischen Verfassung verankerte Ziel eines Nato-Beitritts verzichten, sich für neutral erklären und abrüsten.
Der ukrainische Außenminister Kuleba räumte wie zuvor Selenskyj ein, der Nato-Beitritt sei nicht aufgehoben, aber aufgeschoben. Allerdings benötige die Ukraine sofort starke Sicherheitsgarantien, denen die ständigen Mitglieder des UN-Sicherheitsrats zustimmen müssten, also auch Russland
Update vom 9. März, 11.29 Uhr: 14.500 Menschen zu Kampfeinsatz in Ukraine gereist
Nach Angaben des ukrainischen Militärs sind in den vergangenen Tagen etwa 14 500 Menschen zum Kampfeinsatz in die Ukraine eingereist. 12 000 von ihnen seien heimkehrende Ukrainer, die sich der Landesverteidigung anschließen wollten, teilte die Armee am Mittwoch in Kiew mit. Zudem erwartet die Regierung in Kiew zahlreiche Ausländer, die eine sogenannte internationale Legion bilden könnten.
In der Mitteilung behauptet der Generalstab, seit Kriegsbeginn am 24. Februar hätten die russischen Streitkräfte mehr als 12 000 Soldaten verloren. Moskau hatte vor einigen Tagen von knapp 500 getöteten Soldaten gesprochen, aber seither keine neueren Angaben mehr gemacht. Kiew nannte bislang keine Zahlen zu Todesopfern in den eigenen Reihen. Die Donezker Separatisten sprachen am Dienstag von 47 Toten auf ihrer Seite.
Nach Angaben der ukrainische Armee wurden 49 russische Flugzeuge, 81 Hubschrauber und rund 317 Panzer zerstört oder beschädigt. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
Im ukrainischen Lagebericht vom Morgen war vielfach von einer vergleichsweise ruhigen Nacht die Rede, etwa rund um die Hafenstadt Odessa am Schwarzen Meer sowie in den Gebieten Poltawa und Sumy. Im Gebiet Saporischschja im Südosten der Ukraine hätten russische Truppen ihre Offensive wieder aufgenommen, das Tempo des Vormarsches habe sich aber verlangsamt. In Tschernihiw habe es Luftalarme gegeben. Zehn Wohnhäuser am Stadtrand seien beschossen worden.
In Irpin bei Kiew hätten russische Truppen versucht, in die Stadt einzudringen. «Der Angriff wurde abgewehrt», hieß es. Diese Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.
Update vom 9. März, 11.19 Uhr: Schon 1,33 Millionen Flüchtlinge aus der Ukraine angekommen
In Polen sind nach Angaben des Grenzschutzes seit dem Beginn des Kriegs in der Ukraine 1,33 Millionen Flüchtlinge aus dem Nachbarland eingetroffen. Allein am Dienstag hätten 125 800 Menschen die Grenze passiert, teilte die Behörde am Mittwoch auf Twitter mit. Etwa 93 Prozent der Geflüchteten seien ukrainische Staatsbürger.
Der Bürgermeister der ostpolnischen Stadt Przemysl nahe der Grenze zur Ukraine sagte der Nachrichtenagentur PAP, seine Stadt erlebe derzeit einen leichten Rückgang der Flüchtlingsbewegung. Zuletzt seien etwa 35 000 Flüchtlinge innerhalb von 24 Stunden angekommen, in den vergangenen Tagen habe die Zahl zwischen 40 000 und 45 000 gelegen. In der Nähe von Przemysl liegen die polnisch-ukrainischen Grenzübergange Medyka und Korczowa. Der Bahnhof der Stadt hat zudem Gleise in russischer Breitspur. Dort kommen Züge aus Odessa, Lwiw und anderen ukrainischen Städten an.
Update vom 9. März, 09.40 Uhr: Ukraine stimmt sechs Korridoren zur Rettung von Zivilisten zu
Die Ukraine hat der Einrichtung von sechs Fluchtkorridoren für die Rettung von Zivilisten aus belagerten Städten zugestimmt. Menschen aus Enerhodar und Mariupol sollten am Mittwoch nach Saporischschja im Südosten der Ukraine gebracht werden, sagte Vizeregierungschefin Iryna Wereschtschuk am Vormittag. Menschen aus Wolnowacha sollen demnach in Pokrowsk in Sicherheit gebracht werden, Einwohner aus Sumy nach Poltawa. So genannte Fluchtkorridore seien auch für die Stadt Isjum im Osten sowie für mehrere Kleinstädte nördlich von Kiew vorgesehen, sagte Wereschtschuk weiter.
Der Waffenstillstand soll demnach bis 20.00 Uhr MEZ gelten. Das Militär habe zugestimmt, dass in dieser Zeit nicht geschossen werde, sagte Wereschtschuk. Die Fluchtrouten seien mit Russland koordiniert und der entsprechende Brief ans Internationale Rote Kreuz geschickt worden. Zuvor hatte auch das russische Verteidigungsministerium eine Feuerpause für mehrere Regionen angekündigt. Zunächst war unklar, ob diese auch halten würde.
Update vom 9. März, 07.16 Uhr: Tausende verlassen umkämpfte Stadt Sumy durch Fluchtkorridor
Über den mit der russischen Armee vereinbarten Fluchtkorridor haben nach ukrainischen Angaben zahlreiche Zivilisten die Region der Großstadt Sumy verlassen können. Rund 5000 Ukrainer und etwa 1700 ausländische Studenten seien am Dienstag an einen sichereren Ort gebracht worden, sagte Vizeregierungschefin Iryna Wereschtschuk der Agentur Unian zufolge. Die Fluchtrouten führten etwa nach Poltawa, nach Lwiw (Lemberg) oder in benachbarte EU-Länder.
Sumy ist die erste von fünf ausgewählten Städten, bei der ein Fluchtkorridor funktionierte. Die Stadt liegt etwa 30 Kilometer von der russischen Grenze entfernt. Seit Tagen wird Sumy von russischen Truppen angegriffen. Das zentralukrainische Poltawa liegt etwa 170 Kilometer südlich und ist bisher weitgehend verschont geblieben.
Für das umkämpfte Mariupol fordere die Ukraine von Russland einen Fluchtkorridor nach Saporischschja, sagte Wereschtschuk. Seit Tagen werde vergeblich versucht, Hilfslieferungen in die Hafenstadt zu bringen. In Mariupol warten nach Angaben des Roten Kreuzes 200 000 Menschen darauf, aus der Stadt zu kommen. Nach Angaben des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz ist die Lage katastrophal.
Russland hatte mitgeteilt, zur Rettung von Zivilisten aus umkämpften Städten in der Ukraine erneut Fluchtkorridore zu schaffen. Dazu solle am Mittwoch um 8 Uhr MEZ eine Waffenruhe in Kraft treten, teilte Generaloberst Michail Misinzew vom Verteidigungsministerium mit.
Update vom 9. März, 04.59 Uhr: Ukraine will auf weitere Sanktionen gegen Russland drängen
Die Ukraine will bei westlichen Ländern und Unternehmen weiter auf zusätzliche Strafmaßnahmen gegen Russland drängen. «Jede Sanktion, jedes Unternehmen, das Russland verlässt, ist eine Annäherung an den Sieg», teilte der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba in der Nacht zu Mittwoch bei Facebook mit. «Es ist ein bewahrtes menschliches Leben, eine Kindheit ohne Angst, ein unzerstörtes Haus, ein Krankenhaus, eine Schule.»
Um Sanktionen gegen Russland oder Waffenlieferungen an die Ukraine zu erreichen, seien viele komplexe Gespräche nötig. «Es gibt Versuche einzelner Partner, sich auf halbe Lösungen zu beschränken. Einige versuchen, auf Zeit zu spielen. Aber wir bremsen nicht», erklärte Kuleba. Er warb um Verständnis für das gelegentlich intensive Drängen. «Manchmal beschuldigen die Partner den Präsidenten, mich, uns alle der Schärfe. Ja, wir sind drastisch. Manchmal rücksichtslos», meinte der Außenminister. Dies geschehe aber vor allem gegenüber jenen, die nicht ganz aufrichtig seien.
Update vom 9. März, 04.47 Uhr: Berichte über Tote und Verletzte bei Luftangriffen
Bei neuen Luftangriffen auf Städte in der Ukraine sind den Behörden zufolge mehrere Menschen getötet oder verletzt worden. In der Stadt Malyn im Gebiet Schytomyr starben drei Erwachsene und zwei Kinder, als Bomben sieben Häuser zerstörten, wie der Zivilschutz in der Nacht zu Mittwoch mitteilte. In Ochtyrka bei Sumy kam mindestens ein Mensch ums Leben, 14 Menschen wurden demnach verletzt. Die russische Armee habe zwei Stunden lang die zivile Infrastruktur des Ortes beschossen, sagte der Chef der Gebietsverwaltung, Dmytro Schywyzkyj. Die Angaben sind nicht unabhängig zu prüfen.
In der Nähe der Großstadt Charkiw starben zwei Menschen, darunter ein sieben Jahre altes Kind, dem Zivilschutz zufolge beim Einschlag eines Geschosses in ein Wohnhaus. Seit dem russischen Einmarsch in die Ukraine am 24. Februar seien bei Kämpfen in Charkiw 170 Zivilisten getötet worden, darunter fünf Kinder, sagte ein Behördensprecher der Agentur Unian zufolge. Russland beharrt darauf, die Truppen griffen keine zivilen, sondern nur militärische Ziele an. In der Nähe der Stadt Schytomyr zerstörten Luftangriffe nach Angaben von Bürgermeister Serhij Suchomlyn ein Werk für Mineralwolle.
Update vom 9. März, 01.43 Uhr: Präsidentengattin Selenska: Die Ukraine wird niemals kapitulieren
Die Frau des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj hat Forderungen nach Einrichtung einer Flugverbotszone über dem Land bekräftigt. «Schließt den Himmel, und auf der Erde werden wir es selbst schaffen», schrieb Olena Selenska in einem offenen Brief, den das Präsidialamt in Kiew am Dienstagabend veröffentlichte.
Die Ukraine wolle Frieden. «Aber die Ukraine wird sich verteidigen und niemals kapitulieren.» Der russische Einmarsch sei ein «Mord an friedlichen Menschen». Der Krieg in der Ukraine sei kein Krieg «irgendwo dort». «Dies ist ein Krieg in Europa und an den Grenzen zur EU», betonte Olena Selenska.
Falls der russische Präsident Wladimir Putin nicht gestoppt werde, werde es keinen sicheren Ort mehr geben. «Ich weiß, es klingt wie ein schrecklicher Traum. Aber das ist unsere neue Realität. Wir leben darin. Und wir wissen nicht, wie lange das dauern wird. Aber wir werden sicher gewinnen.»
Update vom 9. März, 01.11 Uhr: US-Regierung bezeichnet Polens Vorschlag als «nicht haltbar»
Das US-Verteidigungsministerium hat einen Vorschlag Polens zur Überlassung von MiG-29-Kampfjets an die Ukraine mit einem Zwischenstopp auf einem Stützpunkt in Deutschland als «nicht haltbar» bezeichnet. Der Vorschlag bringe «schwierige logistische Herausforderungen» mit sich, zudem gebe es angesichts der geopolitischen Dimension «ernsthafte Bedenken», erklärte der Sprecher des Pentagons, John Kirby, am Dienstagabend (Ortszeit). Eine Top-Diplomatin des Außenministeriums, Victoria Nuland, bezeichnete das zuvor offenbar nicht mit Washington abgestimmte Angebot Polens in einer Anhörung im Senat als «überraschenden Schritt».
Das polnische Außenministerium hatte am Dienstagabend erklärt, die Regierung sei bereit, alle Kampfflugzeuge vom Typ MiG-29 unverzüglich und kostenlos auf den US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein in Rheinland-Pfalz zu verlegen und die Maschinen den USA zur Verfügung zu stellen. Gleichzeitig ersuche man die USA, dem Land gebrauchte Flugzeuge mit entsprechender Einsatzfähigkeit zu überlassen, hieß es.
Kirby erklärte, das Pentagon sei nach der polnischen Erklärung im Kontakt mit Warschau. Die Entscheidung, der Ukraine polnische Kampfflugzeuge zu überlassen, sei letztlich Sache der polnischen Regierung. Der Vorschlag unterstreiche aber «die Komplexität dieses Themas», sagte Kirby. Die Vorstellung, dass Kampfflugzeuge, die dem US-Militär übergeben worden seien, im Krieg mit Russland von einem US- beziehungsweise Nato-Stützpunkt in Deutschland in den umkämpften ukrainischen Luftraum flögen, werfe «ernsthafte Bedenken für das gesamte Nato-Bündnis auf», erklärte Kirby weiter.
Update vom 9. März, 00.01 Uhr: Selenskyj dankt USA für Öl-Importverbot aus Russland
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat den USA für das Importverbot für Öl aus Russland gedankt. «Ich bin Präsident (Joe) Biden persönlich für diese Entscheidung dankbar. Jeder Cent, den Russland bezahlt, verwandelt sich in Kugeln und Geschosse, die in andere souveräne Staaten fliegen», sagte er in einer am Dienstagabend veröffentlichten Videobotschaft.
Er danke auch dem britischen Premier Boris Johnson, dass Großbritannien ab Ende 2022 kein russisches Öl mehr einführen will. «Die Welt glaubt nicht an die Zukunft Russlands.»
Selenskyj hob den Mut von Russen hervor, die für die Ukraine auf die Straße gehen. «Sie kämpfen jeden Tag für uns und für sich selbst.» Die russische Bürgerrechtsorganisation Owd-Info zählte seit Beginn des Krieges am 24. Februar bereits mehr als 13 400 Festnahmen bei Anti-Kriegs-Demonstrationen in Russland.
«Der Krieg muss enden», sagte Selenskyj. «Wir müssen uns an den Verhandlungstisch setzen.» In 13 Tagen Krieg seien auch mehr als 50 ukrainische Kinder getötet worden. «Ich werde das nie verzeihen.»
Lesen Sie hier die Live-Blogs der anderen Kriegs-Tage: