Mundart
Initiative Allmächd! fränggisch
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Bamberg

Marion Krüger-Hundrup

Wenn zwei waschechte Franken etwas ausbrüten, um ihre Profession anziehend zu machen, muss ja etwas Gescheites herauskommen.

Das scheint jedenfalls Pfarrer Helmut Hetzel, Leitender Pfarrer im Seelsorgebereich Bamberger Westen, und Pastoralreferent Georg Zametzer gelungen zu sein. Sozusagen mit einem glucksenden Lachen, obwohl die beiden Männer keine Faschingsveranstaltung für den Sonntag, 2. März, planen.

Allmächd! Was dann? „Jesus hat Aramäisch gesprochen, wir sprechen eben fränkisch“, begründet der Pastoralreferent das von ihm initiierte Vorhaben, den 11-Uhr-Gottesdienst im hiesigen Dialekt zu feiern. „Es wird der erschde Goddesdienst in da Mardinskerchn in Fränggisch“, erklärt Zametzer und nennt das Thema: „Selbsterkenntnis is der erschte Weech zur Besserung“. Ein „Weech, den auch die poor Huchdeutschen, die do senn“ werden, getrost mitgehen können. Denn „si derfen si a wengla amüsiern üba unnan Dialekt“, meint Zametzer und lädt fröhlich ein: „Etz brobier mas mol alle miteinander und rufn Godd um sein Erbarma oo!“

Er gibt weitere Kostproben aus dem sorgfältig vorbereiteten Gottesdienst, in dem es zum Kyrie heißt: „Herrgodd, du glabst gor net, wos miech oo dem annern aufregt. Wenn der des Maul aufmacht, dann kennt i ihn aner... Jesus, erbarm di über uns.“ Oder eine Fürbitte: „Nochrichten, die net stimma, und Fake News wern immer mehra. Für all di Menschn, die drauf reinfallen und des glaabn, wos do ausgebrat wird ... Wir biddn diech, hör auf uns!“

Die Lieder aus dem Gotteslob „hamma amol net übersetzt“. Dafür aber Gebete, Lesung, Evangelium, die Bredicht an die lieben Leit, das Vadderunser, den Friedensgruß – „der Friedn sei mit aich alla!“

Georg Zametzer und Helmut Hetzel hoffen, dass dieses Abenteuer nicht die Gemeinde spaltet, sondern im Frieden zusammenbringt. Und wer Probleme mit dieser sprachlichen Gestaltung einer Eucharistiefeier hat, dem sei auf Fränggisch ans Herz gelegt: „Selbsterkenntnis is net ner der erschte Weech zur Besserung, sondern aa der beste für aa friedlicha Welt.“ Zumal „dir der Herrgodd su Seeng schenkn vill, dassdn aa weitergebm konnst, dass andre Menschn froh un zuversichtli wern durch dich“.

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