Der Herzogenauracher Kardiologe Hilmar Dittrich konfrontierte im Novina Hotel bei der 14. Fortbildungsveranstaltung für niedergelassene Ärzte seine Kolleginnen und Kollegen mit der rauen Wirklichkeit nicht nur vor Ort, sondern auch im Krankenhaus, wo wegen Personalmangel viele Betten nicht belegt werden können. Lösungsansätze wären für ihn die Zuwanderung und die Digitalisierung. Bei letzterer laufe man aber Gefahr, dass die Krankenkassen „unsere Arbeit perfekt kontrollieren mit bisher unbekannten Konsequenzen“.
Bedrückend erscheint für ihn der Vorschlag, das Niveau der Krankenversicherung wieder auf das Niveau der 80er und 90er Jahre zurückzufahren. Helfen könnten zum Glück neue Medikamente, die sich als Wundermittel für viele Erkrankungen herausgestellt hätten.
„Um den Fortschritt richtig einsetzen zu können, brauchen wir Infos, die uns heute vermittelt werden. Unsere bewährten Referenten sind hier erstklassige Fachleute“, leitete Dittrich vor voll besetztem Saal auf die Referenten über. Während der Herzogenauracher Dr. Joachim Ficker Chefarzt und Klinikdirektor am Klinikum Nord in Nürnberg ist, kommen PD Dr. Karsten F. Pohle und Professor Dr. Achim Steinmetz vom Martha Maria.
Nach einem Herzinfarkt ist die Absenkung des Cholesterinwertes entscheidend. Das gefährliche „böse“ LDL sollte unter 55mg/dl liegen. Blutverdünner, so Pohle, seien wichig, um die erneute Bildung eines Blutpfropfs zu verhindern. Die weitere Betreuung liege nach der Wiederöffnung des verstopften Gefäßes im Krankenhaus beim Hausarzt und Kardiologen.
Die letzten Jahre seien von Neuentwicklungen von Diabetesmedikamenten geprägt gewesen, mit denen die Stoffwechselstörung sehr konsequent behandelt und sogar zum Teil normalisiert werden konnte. Als eine „Nebenwirkung“ der Inkretin-basierten Diabetesmedikamente gelangte spätestens seit der Anwendung durch Elon Musk die „Fettweg-Spritze“ Berühmtheit. Diese könne auch bei Menschen ohne Diabetes das Körpergewicht um bis zu 20 Prozent reduzieren, so Professor Steinmetz.
Hoffnung für an der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) erkrankte Patienten gibt es laut Professor Joachim Ficker inzwischen. Selbst schwerst erkrankten Patienten könne wirksam geholfen werden.
Zum Thema Asthma bronchiale rät Ficker, schon bei kleinen Kindern anzusetzen, damit deren Immunsystem „richtige Verhaltensmuster“ entwickeln könne. Leo Hildel