Für einen Vormittag wurde der Musiksaal der Realschule zur Zeitmaschine. Der Archäologe Lothar Breinl nahm die Sechstklässler mit auf eine spannende Reise in die Jungsteinzeit und zeigte, wie faszinierend und herausfordernd das Leben unserer Vorfahren war. Organisiert hatte das Steinzeit-Projekt Alexandra Kögel.
Der Vormittag begann mit einer fesselnden Einführung in den Alltag eines Archäologen. Lothar Breinl, der über 40 Jahre Erfahrung aufweisen kann, berichtete von seinen spannenden Erlebnissen bei der Suche nach Relikten vergangener Kulturen. Anschaulich erklärte er, wie Archäologen die Geschichte buchstäblich ausgraben und was für aufregende Entdeckungen dabei gemacht werden können.
Mit beeindruckenden Bildern von Ausgrabungen vermittelte er den Schülern einen lebendigen Eindruck von seiner Arbeit.
Doch Beinl ging noch weiter: Er schilderte, wie er vom klassischen Archäologen zum Experimentalarchäologen wurde – einer Disziplin, die sich damit beschäftigt, historische Techniken und Technologien durch Nachahmung besser zu verstehen.
Praktischer Teil hat es in sich
So konnten die Kinder erfahren, wie schwierig es war, die Bedeutung mancher Funde besser zu entschlüsseln, bis Experimente zeigten, wofür sie wahrscheinlich genutzt wurden.
Dann folgte der praktische Teil, und der hatte es in sich: Mit Geschick und Wissen zeigte Breinl zunächst, was die Menschen der Jungsteinzeit beherrschten. Ein Raunen ging durch den Musiksaal, als er mit Katzengold eine Glut entzündete. Noch faszinierender war das Herstellen einer Messerklinge aus Stein. Lothar Breinl konnte damit sogar Haare schneiden.
Mit Geduld und Geschick
Nach den Vorführungen konnten die Kinder selbst ausprobieren, was es bedeutet, mit jungsteinzeitlichen Techniken zu arbeiten. Sie mischten Farbpigmente an, arbeiteten kreativ mit Ton, ließen Schwirrhölzer surren, schliffen Muscheln zu glänzend weißen Schmuckstücken oder bauten einen Steinzeitpfeil. Schnell wurde allen klar: Was damals für das tägliche Leben notwendig war, erforderte Geduld, Geschick und Zeit.
Viele Fragen beantwortet
Natürlich hatten die Kinder während des gesamten Projekts viele Fragen. Breinl nahm sich die Zeit, alle zu beantworten.
Für die Sechstklässler war es ein unvergesslicher Tag, der die Vergangenheit lebendig werden ließ. An der Realschule Kulmbach freut man sich schon auf eine Wiederholung des Workshops, der für viele ein Highlight war, das den Geschichtsunterricht der Schule auf einzigartige Weise bereicherte. red