Der Stadtteil Kleinwenkheim ist nun Weltkulturerbe und die „Klennewehmer Bischöff“ sind ab sofort die „Klennewehmer Kardinäl“! Da im Dorf eine Heilwasserquelle entdeckt wurde, nennt sich Marco Gessler nun „Fürst Gessler“ in Anlehnung an den Fürsten Rákóczi, Namenspatron einer Quelle in Bad Kissingen.
Auch sonst wurde beim Faschingsabend der Bischöff im Vereinsheim des Stadtteiles eine bunte und ideenreiche Mischung aus Sketchen, Ballett und Tanz geboten in einer Qualität, die fast vergessen macht, dass knapp fünf Stunden Programm doch reichlich lang sind.
Der bewährte Sitzungspräsident Helmut Schlembach stellte in Anbetracht der Kriege in der Ukraine und im Gaza-Streifen fest „es wird draußen nicht besser, wenn der Fasching ausfällt“.
„Im Flugzeug gefroren, da stand ein Fenster offen“
Den Anfang machten die „Dorfhüpfer“, zwölf Mädchen, die zu Klängen wie „ich bin a Dorfkind, und darauf bin ich stolz“ über die Bühne wirbelten und für ihren Auftritt viel verdienten Beifall bekamen. Trainiert wurden sie von Karina Bieberich, Steffi Röder und Tanja Schlembach.
„Haben sie keinen eigenen Koffer, in den sie gucken können“, giftete Flugpassagier Marco Erhart, als die Zöllnerin Sophia Erhart ihn kontrollieren wollte. Im Koffer fand sich tatsächlich nur eine gebrauchte Unterhose. Doch die charmante Zöllnerin fand am Körper des Passagiers so allerhand. Neben teurem Schmuck stieß sie auf fünf Pullover, die er übereinander trug, denn „ich habe im Flugzeug gefroren, da stand ein Fenster offen“.
Tanz zur Verschmutzung der Weltmeere
In dem Tanz „Under the Sea“ thematisierten sieben junge Damen und zwei Herren eindrucksvoll die Verschmutzung der Weltmeere mit Plastikmüll. Sie wurden trainiert von Daniela Reuß und Andrea Mueller. Die „Zwee Freelich“ Berta (Bianca Borst) und Hedwig (Christa Wohlfart) erwiesen sich als wahre Lästermäuler. Meinte die eine zur anderen doch „wenn man dich so anguckt, denkt man, bei uns ist die Armut und Hungersnot ausgebrochen“.
Mit den sechs Mädels, die als „six Teens“ die Bühne eroberten, sollte man sich nicht anlegen, denn sie können Kung Fu und Boxen, wie ihre rasante Show eindrucksvoll bewies. Trainiert wurden sie von Maike Scheuplein.
Bierschützer gegen die Bierquälerei
Professor Dr. Hopfensaft (Philip Elting) setzt sich dafür ein, dass Biertrinken olympische Disziplin wird, denn „auf die Fußballer ist kein Verlass, auf die Handballer auch nicht, obwohl die es gut gemacht haben“. Und als Bierschützer setzt er sich gegen die Bierquälerei ein, zum Beispiel gegen Radler.
Gespenstisch wurde es beim „Dance of Hands“, denn im Saal wurde es dunkel, und nur UV-Licht strahlte die fünf jungen, schwarz gekleideten Damen an. Trainiert wurden sie von Bianca Borst, ebenso wie die drei folgenden Dressurreiterinnen mit ihren Steckenpferdchen.
Große Pläne in Kleinwenkheim
Zur Bürgerversammlung wurden auch Bürgerinnen und Bürger der zu Kleinwenkheim (abgekürzt KWH) gehörenden Stadt Münnerstadt von Susi Glückert willkommen geheißen. Dieses KWH bedeutet auch „Kultur, Wohlbefinden und Historie“.
Die Aufnahme ins Weltkulturerbe sei, auch weil hier der letzten Sommer eingeweihte Kulturweg verläuft, nur noch Formsache, stellte Professorin Anja Hesselbach fest. Natürlich sind nun neue Projekte notwendig. Auf dem abgelehnten Baugebiet wird ein 18-Loch-Golfplatz installiert.
Archäologische Ausgrabungen durch Professor Doktor Stein und Meißel (Wolfgang Brust) gab es auch. Dabei wurde der seit Jahrhunderten vermisste Gral gefunden. Deshalb kam ein Kardinal (Konrad Bader) aus Rom und deshalb nennen sich die „Bischöff“ nun „Kardinäl“.
Faschings-Prinzenpaar gekürt
Ein Faschings-Prinzenpaar (Wolfgang Brust und Konrad Bader) wurde bei der Bürgerversammlung auch gekürt.
Als Tanzmariechen, „wie sie flotter, graziler und schöner nicht sein könnten“, so der Sitzungspräsident, wirbelten Miriam Gessner und Sofia Erhart, die von Andrea Müller trainiert wurden, über die Bühne. Die „Zwee Kulturwanderer“ Bianca Borst und Marco Erhart wühlten ganz tief im privaten Dorfgeschehen und präsentierten auch Einblicke in die WhatsApp-Gruppe der Feuerwehr. Die „Michl Müller Gang“ bot eine Show zu Melodien des Kabarettisten aus Bad Kissingen und begeisterte ganz zu Recht ihr Publikum. Die jeweils acht Damen und Herren wurden trainiert von Bianca Borst.
Marco Gessner als Friedhofsgärtner Willi wusste, dass auf dem Friedhof des Stadtteils „die meisten Spitzbuben beerdigt werden“. Der Abend ging zu Ende mit dem Männerballett „Polizei und Gefangene“. Trainerinnen waren Jenny Bauer und Karin Leuner.
Till von Franken und Verdienstorden verliehen
Bei der ersten Faschingssitzung waren verdiente Närrinnen und Narren mit hohen Orden des Fastnacht-Verbandes Franken ausgezeichnet worden. Den Till von Franken bekam Marco Erhart, den Verdienstorden Konrad Bader, die Ehrennadel in Gold Daniela Reuß und Mirjam Gessner, die Ehrennadel in Silber Franziska Glückert. Den Verdienstorden erhielten Andreas Schlembach und Maurice Gessner.
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