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Wöllbicher Kirmes 2025
Tradition und Musik am nächsten Wochenende in Wollbach
Jugendliche des Wollbacher Feuerwehrvereins freuen sich auf die Wöllbicher Kirmes.
Jugendliche des Wollbacher Feuerwehrvereins freuen sich auf die Wöllbicher Kirmes. // Natascha Below
Wollbach bei Bad Kissingen – Die Wöllbicher Kirmes überrascht mit Vielfalt und Tradition. Entdecken Sie von Disco-Sound bis Kesselfleisch alles auf diesem Fest.

Schon seit 1972 feiert die Wollbacher Dorfgemeinschaft jeweils am ersten September-Wochenende ihre Wöllbicher Kirmes. Am kommenden Wochenende ist es wieder so weit: Von Freitag (5. September 2025) bis Sonntag (7. September 2025) lädt der Verein Freiwillige Feuerwehr Wollbach zum 49. Mal zu den drei Festtagen mit toller Musik von Disco-Sound bis Rock bei bester Stimmung und kulinarischen Genüssen auf die Wiese neben dem Feuerwehrhaus.

Plobaum wird aufgestellt

Los geht es am Freitagabend (5. September) ab 21.30 Uhr bei freiem Eintritt mit dem DJ-Team „Kalbeat“ aus Gersfeld, die in einer „Achterbahnfahrt durch unterschiedliche Genres“ bekannte Hits neu erleben lassen. Der Samstag (6. September) steht dann im Zeichen der Tradition: Der Nachmittag gehört vor allem den Senioren mit Kaffee und hausgebackenem Kuchen, organisiert von Ortssprecherin und Burkardroths 2. Bürgermeisterin Silvia Metz. Der Erlös aus der Kaffeebar kommt wie immer der Dorfgemeinschaft zugute.

Um 17 Uhr wird mit viel Muskelkraft der Plobaum (Kirmesbaum) aufgestellt, wobei die Bläservereinigung Burkardroth nach Kräften musikalisch unterstützt. Anschließend gibt es das zünftige Kesselfleisch der Metzgerei Alles, die an allen drei Tagen auch mit Bratwürsten, Steaks und Spießbraten für das leibliche Wohl verantwortlich ist. Ab 21 Uhr sorgen schließlich die „Almrocker“ aus dem Main-Tauber-Kreis mit ihren Partyhits, Schlagern und Volksmusik unter dem Motto „Voll auf die 12“ für eine lange Stimmungsnacht. Der Sonntag (7. September) beginnt um 10:30 Uhr mit dem traditionellen Frühschoppen, gefolgt vom Kirmes-Mittagessen. Anschließend unterhält ab 13 Uhr die Musikkapelle Oerlenbach. Um 17 Uhr lassen die Rhöner Rucksackmusikanten aus Oberthulba die Wöllbicher Kirmes zünftig ausklingen.

Selbstverständlich ist an allen drei Tagen auch an die Kinder gedacht: Die beliebte Hüpfburg sorgt bei den Kleinen für Spaß und Unterhaltung, Eis Anna und die Rhöner Zuckerbäckerei mit ihrer Vielzahl an Leckereien bieten süßen Genuss. „Die Wöllbicher Kirmes ist ein Fest für alle Generationen“, laden Birgit und Natascha Below zur Teilnahme an den drei Festtagen ein.

Ehrenamtliche packen an

Etwa 150 Ehrenamtliche des 800 Einwohner zählenden Dorfes werden am Wochenende wieder als Helfer im Einsatz sein, um die bis zu 3000 Besucher aus der Region aufs Beste zu unterhalten und zu bewirten. „Unsere Wöllbicher Kirmes ist das größte Dorffest des Landkreises“, sind Birgit Below, Vorsitzende des Wollbacher Feuerwehrvereins, und Tochter Natascha Below als dessen „Kirmesbeauftragte“ stolz auf ihre Veranstaltung, zu der sogar regelmäßig Freunde aus der Partnergemeinde Ense (Nordrhein-Westfalen) im Bus anreisen, „weil an diesen drei Tagen bei uns die Post abgeht“.

Wie alles begann

„Vor über 50 Jahren wollten wir etwas auf die Beine stellen, das die Leute aus dem Dorf zusammenbringt, und was passt besser als eine Kirmes“, erinnert sich Wolfgang Rottenberger an die erste Kirmes im Jahr 1972. Damals hatten Feuerwehr-Kommandant Helmut Metz und Sigmund May, Vorsitzender des TSV Wollbach, gemeinsam mit Disco-Betreiber Robert Kirchner zur ersten Kirmes in dessen Kultdisco Rhön eingeladen. In den Folgejahren wechselten sich der Feuerwehrverein und der TSV in der Organisation des Dorffestes ab, das ursprünglich von Samstag bis Montag dauerte und wegen steigender Gästezahl zweimal den Austragungsort wechseln musste.

Ab 1994 feierte Wollbach sogar an vier Tagen von Freitag bis Montag. Doch dann kamen die Jahre der Corona-Pandemie, in denen das Volksfest dreimal ausfallen musste. Als die Kirmes im Jahr 2023 endlich wieder stattfinden sollte, „haben wir unser Konzept grundsätzlich überdacht“, erzählt Vereinsvorsitzende Birgit Below im Pressegespräch. Inzwischen gab es den Krieg in der Ukraine. „Die Menschen waren verunsichert und gaben nicht mehr so viel Geld aus. Zudem waren die Preise gestiegen und es gab Lieferschwierigkeiten.“

Letzteres galt vor allem für das traditionelle Kesselfleischessen. Denn als Ergebnis des veränderten Veranstaltungskonzepts – Kürzung des Festes auf drei Tage mit Verzicht auf den Montag – wurde das Kesselfleischessen nun auf Samstag verlegt.

„Geschlachtet wird aber traditionell am Montag und Kesselfleisch muss frisch gegessen werden“, benennt Kirmesbeauftragte Natascha Below das Problem. Doch zum Glück fand sich mit der Rhöner Spezialitätenmetzgerei Markus Alles in Frauenroth ein engagierter Partner, der extra für die Wöllbicher Kirmes nun am Samstag schlachtet.

Positive Resonanz

Damit war zwar dieses Problem gelöst, aber wie würde die Regionalbevölkerung nach der dreijährigen Corona-Pause das Fest annehmen? „Wir wussten ja überhaupt nicht, wohin die Reise geht. Aber wir wurden zum Glück positiv überrascht“, ist Birgit Below immer noch vom damaligen Zustrom der Besucher begeistert. Beim Kesselfleischessen herrschte sogar ein solcher Andrang, dass die für einen späteren Zeitpunkt eingeteilte Helfermannschaft viel früher antreten musste. „Alles, was zwei Beine hatte, musste mit anpacken.“

Auf ähnlichen Andrang hoffen die Veranstalter jetzt auch für ihr 49. Dorffest am kommenden Wochenende. „Die Wöllbicher Kirmes ist der Herzschlag unseres Dorfes“, ist Natascha Below zuversichtlich. „Genau deshalb kommen alle jedes Jahr wieder.“


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