Der Kernwegenetzausbau ist weitestgehend fertiggestellt, informierte Bürgermeister August Weingart das Gremium in der jüngsten Gemeinderatssitzung. Bis zu 60 Zentimeter seien für den Unterbau der Straße an Material ausgebaggert worden. „Lange hätte die Straße das nicht mehr mitgemacht, die neu aufgebaute Straße kommt den Landwirten zugute“, war sich Weingart sicher. Eine der letzten Maßnahmen sei das Abfahren des angefallenen Materials, es werde in Teilstücken der „Alten Straße“ eingebaut.
Jetzt sorgen die benötigten Ausgleichsflächen für Differenzen und Reibungen. Weingart stellte vor, dass die Anwandwege als Ausgleichsfläche hergenommen würden. Aufbereitet und mit einer speziellen Blühsamenmischung angesät, sollen sie für eine höhere Biodiversität sorgen. „Die Gemeinde hat genug Flächen, das ist doch keine Vorgehensweise“, nahm Bruno Herterich das erteilte Rederecht in Anspruch. Wenn die Anwandwege als Ausgleichsflächen hergenommen werden, würden die Landwirte einfach darüber hinweg fahren, so Herterich.
Erweiterung des Windparks
Für Diskussionsbedarf sorgte erneut das Thema Erweiterung des Windparks in Sulzthal. Schon in der letzten Bürgerversammlung kamen Fragen nach Alternativstandorten für neue Windräder auf. Andreas Sauerhöfer bemängelte die Informationspolitik von Bürgermeister Weingart. „Die Informationspolitik zu diesem Thema ist wirklich nicht die Beste“, gestand auch die stellvertretende Bürgermeisterin Gabi Dehmer ein. Auch sie wollte neben den bereits vorgeschlagenen Standorten noch Alternativen geprüft wissen, sah bei dem Thema aber nicht die ganz große Eile. Gemeinderat Klaus Keller hatte einige neue Standorte überlegt und ausgearbeitet. Er wurde gebeten, diese detailliert in die Pläne einzuarbeiten, um sie für eine Prüfung vorschlagen zu können. Flächen die nicht im Eigentum des Marktes Sulzthal stehen, sollen grundsätzlich nicht als Vorbehaltsgebiet ausgewiesen werden. Gleichzeitig soll möglichst wenig „guter Wald“ betroffen sein, und die finanziellen Mittel sollen möglichst im Markt Sulzthal verbleiben.
Personalmangel ist ein Problem
Die teilweise schleppend verlaufenden Fortschritte bei laufenden Baumaßnahmen schrieb Weingart der misslichen Lage beim Thema Personal in der Verwaltung zu. Ein Krankheitsfall und die beginnende Ferien- und Urlaubszeit verzögerten Maßnahmen wie Absenkbecken oder auch PV-Anlage auf dem Gelände der Gemeinschaftskläranlage. Weingart bekräftigte in diesem Zusammenhang auch noch einmal seine Meinung für eine gemeinsame Kläranlage mit dem Markt Euerdorf. Es sei eine Chance, wie sie sich in den nächsten 50 Jahren nur einmal ergebe, und außerdem würde die Betreuung einer Kläranlage in Zukunft äußerst kostspielig.
Nach Leckagen gesucht
Wasserverlust sei für eine Kommune nicht unüblich, aber derzeit sei er einfach zu hoch. 2022/23 habe er bei einer geförderten Wassermenge von rund 55.000 Kubikmetern bei knapp über 20 Prozent gelegen. Gemeindearbeiter hätten schon mehrfach eine Nachtschicht eingelegt, um nach Leckagen zu suchen. Mit 800.000 Euro (Netto) gab Weingart auch die Kosten für die anstehende Sanierung des Hochbehälters bekannt. In ihrem Antrag fragte die Kirchenverwaltung um einen weiteren Pfosten an, damit Fußgänger beim Besuch der Triekapelle nicht über die angebrachte Kette steigen müssten. Der Pfosten soll gesetzt werden, wenn die Hochbehältersanierung abgeschlossen ist.
Corinna Seufert fragte nach der verbesserten Ausleuchtung der Bushaltestelle, die schon über zwei Winter überfällig sei. Der Bürgermeister wies darauf hin, dass der Auftrag bereits vergeben sei und er von der Firma immer wieder vertröstet werde. Gleiches gelte für die Spielplatzprüfung und ein unter Umständen darauf geplantes Sonnensegel.