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Zu viele Kinder
Zusätzliche Container oder ein Waldkindergarten?
Zurzeit besuchen 66 Buben und Mädchen mit einer befristeten Ausnahmegenehmigung den Kindergarten „Gückernest“. Werden nun zusätzlich  Container aufgestellt, oder gibt es einen Waldkindergarten?
Zurzeit besuchen 66 Buben und Mädchen mit einer befristeten Ausnahmegenehmigung den Kindergarten „Gückernest“. Werden nun zusätzlich Container aufgestellt, oder gibt es einen Waldkindergarten? // Archivfoto: Julia Scholl
Rannungen – Die Kindertagesstätte „Gückernest“ kann von der Kinderzahl nur mit Ausnahmegenehmigung betrieben werden. Diese wird wohl nicht mehr verlängert. Nun sind andere Lösungen gefragt.

Die Gemeinde führt das Förderprogramm der Allianz SWOL (Schweinfurter Oberland) für Investitionen zur Innenentwicklung weitere fünf Jahre fort. Damit gibt es auch in Zukunft für Investitionen zur Erhaltung vorhandener sowie zur Schaffung neuer Bausubstanz Zuwendungen, um erhaltenswerte, leerstehende Gebäude zu revitalisieren oder vorhandene Baulücken zu schließen.

Ziel ist es vor allem, eine Abwanderung von Einwohnern zu verhindern und einer Verödung der Ortskerne entgegenzuwirken. Der Gemeinderat diskutierte, ob die Förderrichtlinien geändert werden sollen oder das Programm abgeschafft werden sollte. Schließlich entschieden sich acht Mitglieder des Gemeinderates dafür, das Förderprogramm für weitere fünf Jahre unverändert fortzuführen, dagegen waren vier Räte.

Rechtliche Anforderungen an die gestiegene Kinderzahl

Wie geht es weiter mit der Kindertagesstätte „Gückernest“, die vom Kindergartenverein St. Johannes getragen wird? In der Sitzung diskutierte der Gemeinderat das Vorgehen bezüglich der Raumplanung. Vor allem ging es darum, wie die rechtlichen Anforderungen an die gestiegene Kinderzahl im Gückernest erfüllt werden können.

Zurzeit besuchen 66 Buben und Mädchen den Kindergarten mit einer Ausnahmegenehmigung der Kindergartenaufsicht, die noch bis Ende 2026 gilt, aber laut Aufsichtsbehörde grundsätzlich nicht erneut verlängert werden kann. Bürgermeister Fridolin Zehner (CSU) zeigte zwei Möglichkeiten auf. Auf der bereits vorhandenen Bodenplatte des ursprünglich dort geplanten Jugendtreffs, direkt neben dem Gückernest, könnte ein Anbau entstehen, eventuell könnten dort Container aufgestellt werden. Die zweite Möglichkeit wäre die Einrichtung eines Waldkindergartens.

Waldkindergarten schneller, aber mit großem organisatorischen Aufwand

Wenn der Anbau auf der Bodenplatte realisiert wird, empfiehlt die Kindergartenaufsicht die Schaffung eines Verbindungsganges zum Kindergartengebäude. Ohne diesen würden für den Anbau zusätzliche Anforderungen gelten. Die Einrichtung eines Waldkindergartens bietet eine schnellere Lösung, da nur geringe Voraussetzungen für das Gebäude nötig sind.

Der organisatorische Aufwand sei jedoch relativ groß und eine Trägerschaft werde benötigt. Personal sei schwer zu finden, da unter anderem eine spezielle Ausbildung nötig sei. Die Betreuungszeiten seien kürzer, eine Notunterkunft bei schlechtem Wetter sei erforderlich.

Außerdem weist die Aufsichtsbehörde darauf hin, dass ab 2026 ein Rechtsanspruch auf Ganztagesklassen für Schulkinder bestehe. Rechnerisch müsste die Gemeinde etwa 38 Plätze dafür schaffen. Zurzeit könne über ein Sonderförderprogramm ein Zuschuss von 6000 Euro pro neuem Ganztagesplatz für Hortkinder abgerufen werden.

Der Rat einigte sich einstimmig darauf, eine Eltern-Umfrage durchzuführen, ob Interesse an einem Waldkindergarten besteht.

In Steinach soll die Container-Lösung besichtigt werden. Zudem soll die Verwaltung Angebote von Herstellern für Container und von Architekten für die weitere Planung einholen.

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