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Dorfentwicklung
Reiterswiesen hat wieder eine Mitte
Auf den Stufen des Bürgerhauses Krone in Reiterswiesen  (von rechts): Oberbürgermeister Dirk Vogel, Ludwig Metz vom  Heimatverein, Wolfgang Beil vom TSV und  Matthias Bühner von der Fidelia.
Auf den Stufen des Bürgerhauses Krone in Reiterswiesen (von rechts): Oberbürgermeister Dirk Vogel, Ludwig Metz vom Heimatverein, Wolfgang Beil vom TSV und Matthias Bühner von der Fidelia. // Werner Vogel
Der Festzug vor dem Alten Rathaus in Reiterswiesen
Der Festzug vor dem Alten Rathaus in Reiterswiesen // Werner Vogel
Oberbürgermeister Dirk Vogel bei der Begrüßung.
Oberbürgermeister Dirk Vogel bei der Begrüßung. // Werner Vogel
Reiterswiesen – Das Bürgerhaus Krone ist eingeweiht – und steht nicht nur den Vereinen, sondern allen Bürgern sowie Firmen für Veranstaltungen zur Verfügung.

Dörfer haben ihr Gesicht verändert. Reiterswiesen, einst bäuerlich geprägt, ist zur Stadtrand- und Wohnortgemeinde von Bad Kissingen geworden. Historisch erst im letzten Jahrhundert mit dem Weiler Unterbodenlauben zusammengewachsen, war ein langes Straßendorf ohne sichtbaren Ortskern entstanden. Diese fehlende Mitte haben die Ortsbewohner 2016 bei einer Ortsbegehung kritisiert, und daraus ist das Projekt Bürgerhaus Krone entstanden.

Ort der Begegnung

Das 1884 entstandene, aber längst geschlossene Dorfgasthaus mit Nebengebäuden sollte zu einem Ort der Begegnung für alle Bürgerinnen und Bürger und gleichzeitig ein Zuhause für die Vereine im Ort werden. Dank des persönlichen Einsatzes einiger Reiterswiesener und der Zusammenarbeit zwischen Stadt, Architekt und dem Amt für ländliche Entwicklung, vor allem aber mit einer eigens zu diesem Zweck gegründeten Gesellschaft des bürgerlichen Rechts ist eine multifunktionale Begegnungsstätte entstanden, die dem TSV eine Gymnastikhalle, dem Bildungs- und Kulturverein Fidelia Übungsräume und Garderoben für die Garden sowie dem Heimatverein ein Depot für den Fundus an mittelalterlichen Gewändern für die Botenlauben-Festspiele bereithält.

GBR gegründet

Diese drei mitgliederstarken Vereine haben letztendlich auch die Verantwortung für die Räume in der GBR übernommen. Einige anfangs ebenfalls interessierten Vereine wollten Verantwortung und Risiko dann doch nicht mittragen.

Jubiläumsfeiern, Firmenpräsentationen

Durch die Instandsetzung und diverse Anbauten sind jetzt für alle Vereine attraktive Nutzungsmöglichkeiten geschaffen worden. Hier könne Feste veranstaltet und Versammlungen gehalten werden. Ob Geburtstags-, Jubiläums- und sonstige private Feiern, Ausstellungen oder Firmenpräsentationen – alles ist möglich, und die GBR hofft auf reges Interesse: Sie hat schließlich die Kosten für den Unterhalt aufzubringen. Anfragen dazu derzeit unter der Mailadresse: familiebuehner@gmx.de möglich.

Fahnenparade zum Bürgerhaus

Bei herrlichem Sommerwetter führte Dirigent Matthias Zull das Jugendmusikkorps der Stadt und die Fahnenparade der Reiterswiesener Vereine vom Bürgerhaus zur Kirche, wo Diakon Christoph Glaser und Pastoralassistentin Magdalena Sauter den christlichen Segen für das Bürgerhaus Krone erbaten.

2018 abgesegnet

Bei der Eröffnung im großen Saal der Krone dankte Oberbürgermeister Dirk Vogel dann dem Stadtrat, der das Projekt 2018 absegnete: „Diskutiert, Entscheidung getroffen, gemacht!“, war sein Credo. Er dankte dem Kernteam aus den drei Vereinen mit Wolfgang Beil vom TSV, Matthias Bühner von der Fidelia sowie Werner Vogel und Ludwig Metz vom Heimatverein für ihr Engagement: „Euer Mut und Einsatz wird weit über den Tag hinaus wirken“, sagte der OB unter dem Beifall der Versammlung.

Erheblicher Zuschuss

Joachim Omert, Abteilungsleiter im Amt für ländliche Entwicklung (ALE), lobte den wegweisenden Entschluss, eine Dorfmitte zwischen Kirche, altem Rathaus und Krone entstehen zu lassen. Nicht ohne Stolz wies Omert auf die politische Dimension des Projekts hin, das bei vermuteten Kosten von 850.000 Euro vom ALE mit 342.000 Euro bezuschusst wird.

Architekt Norbert Hemberger – als gebürtiger Reiterswiesener bestens mit den Gegebenheiten vertraut – lobte, dass die am Bau beteiligten Firmen trotz Corona und Ukrainekrieg den Fertigstellungstermin einhalten konnten.

„Das Bürgerhaus steht für alle offen“, rief schließlich Matthias Bühner, Vorsitzender der Fidelia, den Gäste zu.

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