Langendorf
Mehr Miteinander und selbstbestimmtes Lernen
News Platzhalter Saale Zeitung
Langendorf

In der 5. Klasse der Johannes-Petri-Mittelschule hat ein besonderes Projekt begonnen: Unter der Leitung von Klassenlehrerin Jasmin Wende wurde das sogenannte Churer-Modell eingeführt – ein pädagogischer Ansatz, der soziales Lernen, ein achtsames Miteinander und selbstbestimmtes Lernen in den Mittelpunkt des Schulalltags stellt, heißt es in einer Pressemitteilung der Schule.

Ein zentrales Element dieses Modells ist der sogenannte „Churer-Kreis“, in dem sich die Schülerinnen und Schüler regelmäßig zusammensetzen, um gemeinsam über Gefühle, Herausforderungen und Lerninhalte zu sprechen. Dabei stehen das Zuhören, Verstehen und Unterstützen im Fokus. „Gerade in der 5. Klasse, wenn viele Kinder neu an der Schule sind, ist es wichtig, dass sie sich gesehen und ernst genommen fühlen“, erklärt Wende. „Das Churer-Modell hilft uns dabei, eine starke Klassengemeinschaft aufzubauen und die Schüler zu fordern und zu fördern.“

Für die Umsetzung des Modells fehlten jedoch Möbel, die den Anforderungen entsprachen. In Kooperation mit der Lebenshilfe Schweinfurt (Werkstatt in Hammelburg) entwickelten die Schüler einen passenden Hocker, der genau nach den Vorstellungen in mühevoller Handarbeit angefertigt wurde. Pünktlich zum Schulstart konnten die 25 Hocker in Empfang genommen werden. Die Schüler nehmen im Kreis Platz – auf Augenhöhe, ohne Tische dazwischen – was eine offene Gesprächsatmosphäre fördert. Die Hocker sind nicht nur funktional, sondern auch ein Symbol für Gemeinschaft und Stabilität.

Schulleiterin Brigitte Dehe begrüßt die Einführung des Modells ausdrücklich: „Unsere Schule möchte nicht nur Wissen vermitteln, sondern auch soziale Kompetenzen fördern. Das Churer-Modell passt hervorragend zu unserem pädagogischen Leitbild.“ Auch die Jugendsozialarbeiterin an Schulen, Silke Göhl, ist begeistert. „Durch dieses Konzept wird die Motivation der Schüler gefördert und die Freude am Lernen geweckt“, so die Sozialpädagogin.

Die Schülerinnen und Schüler selbst zeigen sich begeistert. „Es ist schön, dass man sagen kann, wie es einem geht, und dass alle zuhören“, sagt eine Schülerin der 5. Klasse. Ihr Klassenkamerad ergänzt: „Man lernt, wie man besser miteinander umgeht, und das Lernen macht mehr Spaß.“

Die Johannes-Petri-Mittelschule plant, das Churer-Modell langfristig in weiteren Jahrgangsstufen zu etablieren. Die Hocker aus der Werkstatt der Lebenshilfe Hammelburg werden dabei ein fester Bestandteil bleiben – als sichtbares Zeichen für eine Schule, die hinschaut, zuhört und verbindet, so die Pressemeldung weiter. red

Inhalt teilen
  • kopiert!