Sonneberg Hommage an eine Künstlerin Renate Müller in ihrem Atelier mit einem Rupfen-Einhorn. // Deutsches Spielzeugmuseum Sonneberg TEILEN  vor 7 Stunden Sonneberg Im Werk von Renate Müller verbinden sich zeitgenössische Kunst und Spielkultur. Ihre nach künstlerischen Gesichtspunkten geschaffenen Rupfentiere nutzen Pädagogen, Ärzte und Therapeuten weit über Deutschland hinaus. Sie wurden mit mehreren Preisen ausgezeichnet und sind international auch als Designobjekte ein Begriff, wovon Ausstellungen in New York – im Museum of Modern Art und der Galerie R & Company –, auf der Art Basel in der Schweiz sowie in Kanada, Asien, Skandinavien, Mittel- und Osteuropa zeugen. Nun widmet das Deutsche Spielzeugmuseum in Sonneberg der Künstlerin eine Sonderausstellung, die am Donnerstag eröffnet wird. Wichtige Stationen ihrer Vita werden darin ebenso dargestellt wie alle Facetten ihres Schaffens. Das Schaffen der Designerin ist jedoch weit vielfältiger und umfasst Arbeiten aus den Bereichen „Kunst am Bau – Stadt- und Spielplatzgestaltung“ sowie „Kindumweltgestaltung“ in Einrichtungen für Kinder. Die Ideen zur pädagogischen Früherziehung Friedrich Fröbels beeinflussten die Arbeiten ebenso wie der Bauhaus-Gedanke. Traditionen aus Thüringen verbinden sich in den Werken mit hoher kunsthandwerklicher Qualität sowie dem Anspruch auf Nachhaltigkeit, Inklusion und dem Einfluss auf die kulturelle Bildung der Jüngsten. Sonneberger Ruf gewahrtRenate Müller gelingt es bis heute, den Ruf Sonnebergs als einstiges Zentrum der Spielwarenherstellung in Deutschland national und international zu verbreiten und damit die Tradition in die Gegenwart zu tragen. Mit der beispielhaften Präsentation einer „Sonneberger Lebenslinie“ möchte die Ausstellung junge Menschen dazu anregen, den Beruf des Designers und Spielzeugherstellers zu entdecken und damit das kulturelle Erbe zu pflegen, zu bewahren und weiterzuführen. Die Sonderausstellung „Retrospektive Renate Müller – 60 Jahre Spielzeug und Design“ ist ab Donnerstag, 6. November, bis zum 19. April 2026 zu sehen. Sie wird gefördert durch die Kulturstiftung des Freistaats Thüringen und die Horst-Ludwig-Weingarth-Stiftung in Rödental. Soundkulissen lassen die Design-Werkstatt und den großen Vogel-Wandteppich im Museum lebendig werden. Foto- und Filmstationen bieten eine Vertiefungsebene, um das umfangreiche Werk der Künstlerin zu vermitteln.Im Begleitprogramm sind Vorträge sowie Führungen und die Belebung der Werkstatt durch die Künstlerin selbst vorgesehen. Mehrere museumspädagogische Workshops sollen die Teilnehmer verschiedener Altersgruppen zu eigener Kreativität anregen, heißt es in der Ankündigung des Spielzeugmuseums.Zuvor laufen aber noch die Sonneberger Märchenwochen. Auch da sind das Museum und der Sonneberger Museums- und Geschichtsverein beteiligt. Am Freitag, 7. November, gibt es unter dem Motto „Geschichten, die das Leben schreibt“ Südthüringer Mundart zu hören. Von 14 bis 16 Uhr verwandeln Ilona Major, Ulla Steiner, Renate Röther und Wolfgang Brand heitere wie auch traurige Erlebnisse in itzgründische Poesie. Anmeldung per E-Mail an kontakt@deutschesspielzeugmuseum.de oder telefonisch unter 03675 422634-23.Am Sonntag, 9. November, bringt Lydia Stoppera den Märchenwald zum Leuchten. Mit der Spielzeuggestalterin, die an der Ingenieurschule für Maschinenbau und Spielzeugformengestaltung unter Renate Müller studierte, können junge und alte Besucher ab 11 Uhr Hexenhäuser, bunte Fliegenpilze und mehr gestalten. Um 15 Uhr gastiert das Junge Staatstheater Meiningen mit der mobilen Produktion „Max und Moritz“ – eine Lausbubengeschichte in sieben Streichen von Wilhelm Busch. Das Puppentheater ist geeignet für Kinder ab vier Jahren. Die Abenteuer von Max und Moritz entfalten sich mit Pantomime und Clowntheater – humorvoll, frech und berührend zugleich. Kosten: drei Euro pro Erwachsenem und zwei Euro pro Kind. Das Museum weist darauf hin, dass die Teilnehmerzahl begrenzt ist und es keinen Vorverkauf gibt. red