600-Euro-Geldstrafe Schäferhund biss Postboten in Oberschenkel von Manfred Wagner TEILEN  26.05.2021 Haßfurt Jeder Postbote kennt den Klassiker: Ein Hund sieht harmlos aus, aber plötzlich fährt irgendetwas in ihn und er beißt zu. „Es kann sich nur um einen Moment gehandelt haben“, betonte der 67-jährige Rentner, als das Unglück geschah. Ob es die plötzliche Bewegung des Paketboten bei der Übergabe der Ware war, die den Biss auslöste, kann im Nachhinein nicht mehr geklärt werden. Jedenfalls muss sich der Senior aus dem Steigerwald den Vorwurf gefallen lassen, nicht genug aufgepasst zu haben. Deswegen erhielt er im März Post vom Staatsanwalt: Wegen fahrlässiger Körperverletzung sollte er eine Geldstrafe von 20 Tagessätzen zu je 30 Euro, also insgesamt 600 Euro, zahlen. Weil in dem Strafbefehl des Staatsanwalts steht, dass der Angeklagte der Eigentümer des reinrassigen Schäferhundes sei, erhob der Beschuldigte Einspruch mit der Begründung, dass der Hund ja nicht ihm, sondern seiner Frau gehöre.Dieser Einwand, erklärte Amtsgerichtsdirektor Christoph Gillot dem Mann, sei irrelevant. Denn seine Frau sei ja zum Tatzeitpunkt – es war der 17. Dezember 2020 gegen 13.50 Uhr – im Obergeschoss des gemeinsamen Hauses gewesen und er habe die Verfügungsgewalt über das Tier gehabt. Von daher sei er zuständig und verantwortlich gewesen. Er hätte den Hund entweder einsperren oder an die kurze Leine nehmen müssen. Dass der sechsjährige Hund im Allgemeinen nicht aggressiv sei, sondern vielmehr einen ausgeprägten Spielsinn habe, vermindere nicht die Schuld des Rentners.Nachdem der Mann angegeben hatte, etwa 1200 Euro monatlich als Rente zu erhalten, rechnete ihm der Strafrichter vor, dass bei einer Verurteilung der Tagessatz bei rund 40 Euro liegen würde, also über den im Strafbefehl ausgewiesenen 30 Euro, was auf einer Schätzung beruhte. Von daher riet der Vorsitzende dem Rentner, der ohne Anwalt erschienen war, eindringlich, den Einspruch gegen den Strafbefehl zurückzunehmen. Die Höhe der Strafe, sagte der Amtsrichter, sei eher als moderat einzustufen. „So kommen Sie billiger davon“, erläuterte er.Nach kurzer Bedenkzeit war der Angeklagte einverstanden. Damit ist der Strafbefehl über 600 Euro rechtskräftig. mw Unsere Leseempfehlungen Täter zeigt Reue Faustschlag in Lichtenfelser Spielothek endet vor Gericht Was als geselliger Abend in einer Spielothek begann, endete für eine 39-jährige Frau mit einer Gehirnerschütterung und einem Monat Arbeitsunfähigkeit. Streit auf der Feiermeile Mutmaßlich homophober Angriff in Augsburg - Anklage erhoben Einer der Angeklagten stand schon 2019 wegen eines tödlichen Schlags im Fokus. Was steckt hinter dem neuen Vorwurf auf Augsburgs Partymeile? Justiz Drogen und „Polenböller“ in Wohnwagen aufbewahrt Im Wohnwagen eines Arbeiters finden Beamte illegale Feuerwerkskörper und Drogen. Amtsgericht Haßfurt Ecstasy-Fall endet milde: 20-Jähriger zeigt Einsicht Ein 20-Jähriger war mit Ecstasy-Tabletten erwischt worden und wurde angeklagt. Weil er sich einsichtig zeigte, ließ die Richterin Milde walten. Nach oben Inhalt teilen kopiert!