Erlangen
Gestörtes Sozialverhalten: kann Luna helfen?
Bei der Spendenübergabe (von links): Wilhelm Polster (Stiftungsvorstand der Manfred-Roth-Stiftung), Oliver Kratz (kommissarischer Leiter der Kinderpsychiatrie), Sarah Bertelshofer (Lesko-Projektleiterin) mit Hündin Luna, Klaus Teichmann (Stiftungs...
Bei der Spendenübergabe (von links): Wilhelm Polster (Stiftungsvorstand der Manfred-Roth-Stiftung), Oliver Kratz (kommissarischer Leiter der Kinderpsychiatrie), Sarah Bertelshofer (Lesko-Projektleiterin) mit Hündin Luna, Klaus Teichmann (Stiftungsrat Manfred-Roth-Stiftung) und Stephan Achenbach (Vorstandsvorsitzender der Forschungsstiftung Medizin). // Immanuel Hinz/Uniklinikum Erlangen
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Erlangen

Ein neues Forschungsprojekt der Kinder- und Jugendabteilung für Psychische Gesundheit des Uniklinikums Erlangen untersucht, ob ein Therapiebegleithund die Wirksamkeit psychotherapeutischer Gruppenbehandlungen verbessern kann. Konkret geht es um Harzer-Fuchs-Mischlingshündin Luna, die für die Arbeit in der Psychotherapie speziell ausgebildet und zertifiziert ist.

Sie soll im Rahmen der Machbarkeitsstudie „Lesko“ künftig in der Gruppentherapie mit Kindern und Jugendlichen zwischen neun und 13 Jahren eingesetzt werden, die Störungen des Sozialverhaltens sowie Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitätsstörungen (ADHS) zeigen. Ziel ist es zu prüfen, ob Luna dazu beitragen kann, soziale und emotionale Kompetenzen wie Impulskontrolle, Kommunikationsfähigkeit und prosoziales Verhalten zu stärken.

Mit Lesko entsteht am Uniklinikum das erste standardisierte Manual für hundegestützte Gruppenpsychotherapie im deutschsprachigen Raum. Daran anschließen soll sich eine randomisiert-kontrollierte Studie mit noch mehr Patientinnen und Patienten und einer Kontrollgruppe.

Das Manual soll auch anderen Behandlungsteams zur Verfügung stehen, um die hundegestützte Therapie systematisch und auf wissenschaftlicher Grundlage weiterentwickeln und nutzen zu können.

Die Manfred-Roth-Stiftung fördert Lesko mit einer Spende von 7000 Euro an die Forschungsstiftung Medizin am Uniklinikum Erlangen. Dank des Matching-Funds-Programms des Uniklinikums Erlangen wird dieser Betrag auf insgesamt 9165 Euro aufgestockt. Die Idee zum Projekt stammt von der Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin Sarah Bertelshofer, die ein spezielles hundegestütztes gruppenpsychotherapeutisches Programm entwickelt hat.

„Ein gestörtes Sozialverhalten, etwa Aggressionen, sowie ADHS und ADS zählen zu den häufigsten psychischen Störungen im Kindes- und Jugendalter und können zu einer lebenslangen Beeinträchtigung führen“, erklärt Funktionsoberarzt Dr. Stefan Mestermann.

„Umso wichtiger ist es, den Kindern und Jugendlichen früh Therapien anzubieten und diese hinsichtlich ihrer Nutzbarkeit und Wirksamkeit wissenschaftlich zu evaluieren. Eine hundegestützte Therapie hat das Potenzial, die Behandlung erheblich zu verbessern.“ red

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