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Tarifverhandlungen
Bamberg: Was der Telekom-Streik für die Kunden bedeutet
Knapp 230 Telekom-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind am Dienstagmorgen (23.04.24) in Bamberg einem Aufruf zum Warnstreik gefolgt.
Knapp 230 Telekom-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind am Dienstagmorgen (23.04.24) in Bamberg einem Aufruf zum Warnstreik gefolgt. // Gina Baumgartl
Bamberg – Verdi fordert für die Beschäftigten der Telekom AG mehr Geld. Auch in Bamberg wird die Arbeit deshalb heute (23.04.24) erneut niedergelegt. Es kann den ganzen Tag zu Problemen kommen.

Zum zweiten Mal innerhalb einer Woche sind Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Telekom im gesamten Bundesgebiet an diesem Dienstag (23.04.24) in den Streik getreten. Auch in Bamberg versammelten sich wieder über 200 Menschen vor dem Vereinsheim Lichteneiche.

„Viele zeigen sich solidarisch, die Stimmung ist gut. Wir hoffen, dass der Arbeitgeber erkennt, wie viele Menschen dahinterstehen“, freut sich Siegfried Fehn von der Verdi-Betriebsgruppe Telekom Bamberg.

Telekom-Streik Bamberg: 50 Prozent beteiligen sich

Fehn beziffert den Anteil der Telekom-Mitarbeiter aus Bamberg, die sich an den Streikaktionen beteiligen, auf etwa 50 Prozent. Entsprechend könne dies an diesem Dienstag auch Auswirkungen auf die Bearbeitung von Kundenanfragen haben. „Es wird bestimmt sehr ruckelig heute“, sagt Fehn.

Siegfried Fehn, ver.di-Betriebsgruppe Telekom Bamberg
Siegfried Fehn, ver.di-Betriebsgruppe Telekom Bamberg // Gina Baumgartl

Die Arbeitnehmervertretung fordert in der diesjährigen Tarifrunde für die bundesweit rund 70.000 Tarifbeschäftigten eine Entgeltsteigerung von 12 Prozent, mindestens aber 400 Euro pro Monat, bei einer Laufzeit des Tarifvertrags von zwölf Monaten.

Die Ausbildungsvergütungen sowie die Entgelte der dual Studierenden sollen um monatlich 185 Euro erhöht werden. Die Tarifverhandlungen werden am 29./30. April 2024 fortgesetzt.

Telekom-Streik: Einigung bis zur Fußball EM?

Für diese Tage erwartet Siegfried Fehn weitere Aktionen. Er geht aber davon aus, dass sich beide Seiten spätestens zum Beginn der Fußball-EM Anfang Juni einigen werden.

Die Forderungen der Belegschaft sind laut Fehn durchaus ambitioniert, aber definitiv vertretbar. „Die Telekom hat im Vorjahr ein sehr gutes Ergebnis erzielt. Da muss der Konzern etwas an die Belegschaft zurückgeben.“

Die Deutsche Telekom hatte nach eigenen Angaben 2023 ihre im Jahresverlauf mehrfach angehobenen Ziele erreicht. Der Konzernumsatz stieg in der organischen Betrachtung – also ohne Einfluss von Veränderungen der Wechselkurse und des Konsolidierungskreises – um 0,6 Prozent auf 112,0 Milliarden Euro.

Bei den wichtigeren Service-Umsätzen ergab sich ein organisches Plus von 3,6 Prozent auf 92,9 Milliarden Euro.

 

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