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Landverbrauch
Bürgerentscheid zu mehr Solarflächen geplant
Freiflächen-Photovoltaikanlagen gibt es bereits in  der Rentweinsdorfer Flur. Jetzt schicken sich die Bürger an, mit weiteren Projekten die vom Marktgemeinderat gesetzte Obergrenze von 60 Hektar zu sprengen. Dazu soll es am 4. Dezember ein Bürgerb...
Freiflächen-Photovoltaikanlagen gibt es bereits in der Rentweinsdorfer Flur. Jetzt schicken sich die Bürger an, mit weiteren Projekten die vom Marktgemeinderat gesetzte Obergrenze von 60 Hektar zu sprengen. Dazu soll es am 4. Dezember ein Bürgerbegehren geben. // Günther Geiling
Der Rentweinsdorfer Gemeindeteil Salmsdorf steht derzeit im Mittelpunkt mit der Planung der „Sonnenfarm Renate“ (gestrichelte Flächen) sowie weiteren Maßnahmen zur Eindämmung der Hochwassergefahr entlang der Flurgräben (rote Linien).
Der Rentweinsdorfer Gemeindeteil Salmsdorf steht derzeit im Mittelpunkt mit der Planung der „Sonnenfarm Renate“ (gestrichelte Flächen) sowie weiteren Maßnahmen zur Eindämmung der Hochwassergefahr entlang der Flurgräben (rote Linien). // Günther Geiling
Klaus Römert vom Amt für ländliche Entwicklung Unterfranken (rechts) stellte wie in Salmsdorf vor Ort, wo unser Bild entstand, so auch im Marktgemeinderat Rentweinsdorf den Stand der Dorferneuerung in Salmsdorf vor, links Landschaftsarchitektin Mi...
Klaus Römert vom Amt für ländliche Entwicklung Unterfranken (rechts) stellte wie in Salmsdorf vor Ort, wo unser Bild entstand, so auch im Marktgemeinderat Rentweinsdorf den Stand der Dorferneuerung in Salmsdorf vor, links Landschaftsarchitektin Miriam Glanz. // Günther Geiling
Signet des Fränkischen Tags von Günther Geiling
Rentweinsdorf – Groß ist das Interesse an Photovoltaik. Nach der Anlage bei Hebendorf werden Solaranlagen in Rentweinsdorf, Treinfeld und Salmsdorf gewünscht

Das würde natürlich die Flächenbegrenzung von 60 Hektar durch den Marktgemeinderat sprengen. So gibt es am Sonntag, 4. Dezember, ein Bürgerbegehren, das die Flächenbegrenzung aufheben und ein Bauleitverfahren ermöglichen soll.

Der Marktgemeinderat beschäftigte sich in seiner letzten Sitzung mit diesem Bürgerbegehren. Die ursprünglich zwei Bürgerbegehren sind zusammengelegt. So genügt ein Wahlleiter, zu dem der geschäftsleitende Beamte der Verwaltungsgemeinschaft Ebern, Dirk Suhl, bestimmt wurde; sein Stellvertreter ist Kämmerer Horst Junge.

Baupläne für Solaranlagen liegen vor

Dem Gremium lagen schon zwei Baupläne für Photovoltaik-Anlagen vor. Als erstes ging es um die Freiflächenanlage „Kutschenberg“ in der Gemarkung Treinfeld. Auf 3,4 Hektar sollen 2,8 Hektar Modulfläche entstehen. Der Bauträger „Greenovative GmbH“ aus Nürnberg hatte über das Vorhaben informiert. Bürgermeister Kropp führte aus, dass es vor allem Diskussionen um Starkregen gab; der Bauträger denkt sogar an eine Bodenuntersuchung. Auf der anderen Seite bedeute, so Kropp, eine Freiflächenanlage im Vergleich zum Acker nur eine minimale Verschlechterung.

Der Marktgemeinderat beschloss die Aufstellung des Bebauungsplans „Kutschenberg“, wobei der Schutz bei Starkregen berücksichtigt werden soll. Die Verwaltung schließt einen Vertrag mit dem Bauträger ab. Eine zweite Freiflächenanlage „Sonnenfarm Renate“ soll in der Gemarkung Salmsdorf auf 9,54 Hektar entstehen. Nach derzeitigem Rechtsstand ist eine Photovoltaik-Freiflächenanlage in einem Landschaftsschutzgebiet nicht möglich. Der Bauträger will mit dem Träger des Naturparks eine Befreiung nach Paragraf 6 der Verordnung über den Naturpark erzielen. Auch hier gab es eine Informationsveranstaltung und ebenso Diskussionen zu Hochwasser, das vom Höhenzug Veitenstein her drohen könnte. Der Bauträger versprach aber, die Bedenken bei der Planung zu berücksichtigen; die Kostenübernahme liegt schriftlich vor.

Mit dieser Anlage würde man in der Marktgemeinde die Höchstgrenze von 60 Hektar überschreiten. Christian Auer von der Firma „Sonnenfarmen GmbH“ in München stellte noch einmal das Vorhaben vor und Grundstücksbesitzer Jürgen Eller bot an, Maßnahmen gegen Starkregen zu ergreifen. Das Angebot sei einzigartig, sagte er, deswegen sollte man die ganze Fläche einbeziehen. Der Marktgemeinderat beschloss das Vorhaben mit 8:4 Stimmen.

Für den Bebauungsplan fand sich dann ebenfalls eine große Mehrheit (unter Berücksichtigung der Starkregenereignisse). Am Freitag, 4. November, um 19 Uhr findet nun im Marktsaal eine Bürgerinformations-Veranstaltung zum Bürgerbegehren statt.

Dorferneuerung in Salmsdorf

Zum aktuellen Stand der Dorferneuerung in Salmsdorf informierte Klaus Römert vom Amt für Ländliche Entwicklung über den Erfolg bei der Suche nach einem Vorstand für die Teilnehmergemeinschaft. Auch die Salmsdorfer wollten „zu einem guten und gelungenen Ende der Dorferneuerung kommen“. Zugesagt sind 80 Prozent Förderung auf ein Maßnahmepaket von 100.000 Euro. Dies gilt für den Bräusteg zwischen der alten Staatsstraße und der Dorfstraße, Maßnahmen am Grundstück Käb sowie Verbesserungen an der Kirchenmauer. Der Gemeinderat stimmte der Kostenvereinbarung zu.

Weitere Punkte sind laut Römert ein Mehrgenerationenplatz an der Kläranlage. Die Planung hat die „Teilnehmergemeinschaft Salmsdorf 2“ auf den Weg gebracht. „Ursprünglich war das nur als Spielplatz angedacht, aber jetzt soll es zu einem Mehrgenerationenplatz umgestaltet werden, zu dem es viele Ideen gibt.“ Die Kosten sind auf 40.000 Euro begrenzt. Landschaftsarchitektin Miriam Glanz legt bis Ende November einen Plan vor.

Klaus Römert sagte zum Förderprogramm „FlurNatur“, es biete eine gute Chance für Salmsdorf, Retentionsräume zu schaffen und die Hochwassergefahr zu verringern. Ferner wird aktuell mit der Vermessung der Grundstücke in Salmsdorf begonnen. Die Baumaßnahmen sollen 2023 erfolgen.

Die Firma „FTH engineering GmbH“ stellte dem Gremium eine Bürger-App für die Gemeinde Rentweinsdorf vor. Bürgermeister Steffen Kropp bezeichnete diese als eine „schöne Sache mit ersten Ideen“; sie soll den Draht zum Bürger stärken und viele Informationen geben. Der Marktgemeinderat sprach sich für die Einführung aus. Am Donnerstag, 3. November, findet dazu um 19 Uhr im Rathaus eine „Kick-off-Veranstaltung“ statt, wo sich Gemeinderäte und Bürger informieren könnten. „Bis Weihnachten soll die App laufen.“

Am Donnerstag, 13. Oktober, trifft sich der Bauausschuss in der „Türkei“, um über die Verkehrssituation zu beraten. Betroffene Anlieger sind hierzu eingeladen.

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