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Entwicklung
Die alte Schule in Neuses wird ein Wohnhaus
Eine junge Familie aus Ulm hat die alte Schule in Neuses gekauft und will ein Wohnhaus aus der Immobilie machen.
Eine junge Familie aus Ulm hat die alte Schule in Neuses gekauft und will ein Wohnhaus aus der Immobilie machen. // Martin Schweiger
Signet des Fränkischen Tags von Martin Schweiger
Bundorf – Erfolg im Kampf gegen leer stehende Immobilien: Im Bundorfer Ortsteil Neuses will sich eine junge Familie niederlassen.

Die Hofheimer Allianz vermittelt leer stehende Gebäude, fördert Investitionen in Anwesen im Ortskern und wirbt dafür, alte Anwesen wiederzubeleben. Kürzlich hatte die Gemeinde-Allianz damit Erfolg. Und Bürgermeister Hubert Endres konnte bei der Gemeinderatssitzung am Mittwoch eine gute Neuigkeit verkünden. Ein weiterer Gebäudeleerstand konnte beseitigt werden: Eine junge Familie aus Ulm hat die alte Schule im Ortsteil Neuses gekauft, will sie renovieren und als Wohnhaus nutzen.

Und wie geht es im Wald weiter?

Ein Großteil der Sitzung galt dem Thema Wald. „Es war das fünfte Jahr in Folge mit Katastrophen im Wald“, lautete die drastische Bilanz des Waldjahres 2021 von Revierförster Bernhard Streck. Borkenkäfer und kleinere Stürme hätten dem Wald – und vor allem den Fichten – zugesetzt. So seien bei Neuses im Bereich des Hirschberges innerhalb von zwei Wochen ein Dreiviertel Hektar an Fichten „rappeldürr“ geworden, so dass sogar die Rinde abfiel. „So etwas habe ich zuvor nicht erlebt“, sagte Streck. Insgesamt seien 359 Festmeter vor allem an „Käferholz“ angefallen. Geplant gewesen seien nur 150 Festmeter. Kiefern seien wegen der Hitze im Sommer abgestorben.

Streck hatte jedoch auch positive Meldungen: Der Holzmarkt habe sich erholt, die Preise seien gestiegen. Er setze beim Waldumbau vor allem auf die Eiche. Die Buchen hätten in niedrigeren Lagen ebenfalls mit der Hitze zu kämpfen. In höheren Lagen, wie bei Neuses, sei „nichts Gravierendes zu erkennen“, so Streck. Wärmeresistente Arten, wie Elsbeere, Speierling oder Spitzahorn bezeichnete der Förster als „gute Lösung“.

Das Betriebsergebnis sei unter dem Strich positiv gewesen – vor allem auch wegen der Bundeswaldprämie, die die Gemeinde erhalten habe. Einnahmen und Ausgaben im Holzgeschäft hätten sich die Waage gehalten. Für 2022 plant Streck einen Holzeinschlag von 600 Festmetern. 7150 Jungbäume sollen gepflanzt und 1300 Meter Zaun gebaut werden. Wege sollen im Herbst instandgesetzt werden, darunter die Weinstraße bei Schweinshaupten. Der Vertragsnaturschutz mit Biotopbäumen und Totholz soll ausgebaut werden. Maximal zehn Bäume pro Hektar können dafür verwendet werden. Sie dürfen dann für die Dauer von zwölf Jahren nicht gefällt werden. Für diese zwölf Jahre erhalte die Gemeinde 7000 Euro ausgezahlt. Über 90 Prozent dieser Bäume seien kein Wertholz, betonte Streck.

„BH“, „Bho“ und „Bsp“

Die Bäume würden markiert werden. Die Bezeichnung „BH“ weise beispielsweise auf einen Höhlenbaum hin. „Bho“ weise auf einen „Horstbaum“ hin, der Vögeln wie Spechten eine Heimat bietet. „Bsp“ bezeichne eine Baum mit Spalten, in denen Fledermäuse nisten können. Auch Totholzbäume würden markiert werden. Unter dem Strich rechnet Streck mit einem Plus von 10 000 bis 15 000 Euro. „Wir haben Wälder, die dem Klimawandel etwas entgegenzusetzen haben“, schloss er seinen Vortrag.

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