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Pferderipper bei Mitwitz
Stute Alina tot: Belohnung für Zeugenhinweise ausgesetzt
Haflingerstute Alina (2. von links) ist von einem Pferderipper so massiv verletzt worden, dass sie eingeschläfert werden musste.
Haflingerstute Alina (2. von links) ist von einem Pferderipper so massiv verletzt worden, dass sie eingeschläfert werden musste. // Astrid Müller
Signet des Fränkischen Tags von Redaktion
Mitwitz – Anfang November ist der Kronacher Polizei mitgeteilt worden, dass ein bislang unbekannter Täter eine Haflingerstute so massiv verletzt hat, dass sie eingeschläfert werden musste. Nun sind gleich zwei Belohnungen für alle Hinweise ausgesetzt worden, die zur Überführung des Täters führen.

Update vom 16. November: Belohnungen auf Hinweise zur Überführung des "Pferderippers" ausgesetzt

Nachdem bekannt geworden ist, dass die Haflingerstute Alina Opfer eines Pferderippers geworden ist, durchlebt Besitzerin Astrid Müller ein Wechselbad der Gefühle. Doch neben Wut, Angst und Trauer bricht derzeit auch eine Welle der Solidarität über sie herein. „Ich bekomme jeden Tag Nachrichten von ehemaligen Feriengästen unserer Pension – sie schicken mir Fotos von Alina“, erzählt sie. Zudem habe sie auch ein Kondolenzschreiben in ihrem E-Mail-Postfach gefunden. „Ich kann gar nicht glauben, dass völlig fremde Menschen an unserem Schicksal Anteil nehmen. Aber ich bin sehr dankbar dafür.“

Hier lesen Sie die ganze Geschichte:

Hinweise auf den "Pferderipper von Mitwitz" sind 4000 Euro wert

In zwei Fällen bleibt es jedoch nicht einfach nur bei bloßer Anteilnahme: Die Tierrechtsorganisation Peta hat eine Belohnung in Höhe von 1000 Euro für denjenigen in Aussicht gestellt, der Hinweise zur Ergreifung des Täters liefern kann. „Dass Pferde so häufig auf grausame Art verletzt oder getötet werden, ist erschreckend. Die Stute musste unvorstellbare Schmerzen erleiden. Wir hoffen, dass unsere Belohnung dabei hilft, die verantwortliche Person zu finden, bevor weitere Tiere verletzt werden“, so Annika Lewald, Fachreferentin bei Peta. „Um die überregionale Zusammenarbeit zwischen Behörden zu erleichtern, fordert Peta zudem ein behördliches Register für Anschläge auf Pferde und bereits überführte Tierquäler. Mit einem solchen Schritt könnten Menschen, die Pferde halten, zudem über Gefahrenschwerpunkte informiert und gewarnt werden.“

Die gleichnamige Stiftung des Rödentalers Horst-Ludwig Weingarth legt noch einmal 3000 Euro darauf. Das heißt, wer den entscheidenden Tipp geben kann, würde mit 4000 Euro belohnt werden.

Auch Kronacher Polizei bittet weiterhin um Zeugenhinweise

Aber wie steht die Polizeiinspektion Kronach zu der ausgesetzten Belohnung? „Wir fördern solche Initiativen nicht, aber unterbinden sie auch nicht“, erklärt Gerhard Anders. Die Polizei habe selbst nicht die Mittel, aber es sei legitim, als Privatperson eine Initiative zu starten. Die Polizeiinspektion Kronach prüft derzeit, ob ein Zusammenhang zwischen zwei weiteren, artähnlichen Taten im Kreis Kronach besteht und ist laut Pressesprecher Gerhard Anders weiterhin über jeden Zeugenhinweis dankbar. Wer etwas Verdächtiges beobachtet habe, werde gebeten, sich  unter der Nummer 09261/5030 zu melden.

 Bis zum Ermittlungsdurchbruch rät Peta Pferdehaltern zur besonderen Aufmerksamkeit. Die Tiere sollten nachts nicht ungeschützt auf der Koppel stehen. Sofern ein Schutz der Tiere nicht möglich ist, sollten die Tiere über die Nacht in einer bestenfalls mit Videokameras ausgestatteten Stallung untergebracht werden.

Alle Zugänge sollten gesichert und abgesperrt sein. Zudem sollten Kontrollgänge nach Möglichkeit zu unregelmäßigen Zeiten durchgeführt werden. Aus Sicherheitsgründen ist es dabei ratsam, diese mit mindestens zwei Personen auszuführen und Mobiltelefone bei sich zu tragen. Verdächtig erscheinende Personen in der Umgebung sollten unbedingt der nächsten Polizeidienststelle gemeldet werden, ebenso wie Personen, die bereits in der Vergangenheit durch ihr Verhalten aufgefallen sind. 

Ursprüngliche Meldung: Unbekannter führt Haflingerstute massive Verletzungen zu

Nach Auskunft der behandelnden Tierärztin wurde einer Haflingerstute eine etwa 40 Zentimeter lange und 20 Zentimeter tiefe Schnittverletzung im hinten Bauchbereich zugefügt.

Nach ersten Ermittlungen hatte die Halterin des Pferdes am Donnerstagmorgen gegen 2.30 Uhr einen dumpfen Schlag im Bereich der Pferdekoppel akustisch wahrgenommen und kurz darauf ihr verletzte Tier dort vorgefunden. Das Pferd musste aufgrund der massiven Verletzung eingeschläfert werden.

Hier lesen Sie den ausführlichen Bericht:


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Bisher wurden der Polizei keine weiteren Übergriffe auf Tiere gemeldet. Die Polizei ermittelt wegen eines Vergehens nach dem Tierschutzgesetz und bittet mögliche Zeugen, sich bei der Polizeidienststelle in Kronach unter der Nummer 09261/5030 zu melden.

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