Abwechslung, Begegnung und Intensität – mit diesen drei Worten lässt sich die heuer zum 38. Mal vom Verein Regionale Kunstförderung Kronach initiierte „ARTkronach“ beschreiben. Die Kunstmesse ist damit längst zu einem festen Bestandteil des Kronacher Kulturlebens geworden.
Jahr für Jahr ist beim Betrachter die Überraschung groß, wenn sein Blick auf die Exponate fällt. Auch heuer brachte die Messe in der Kronacher Synagoge rund 20 insbesondere heimische Künstler zusammen, deren Werke zwar unterschiedlich sind, in der gewählten Konstellation aber harmonisch zusammenfanden. So war es gerade diese ebenso anregende wie erfrischende Mischung, die zu einer großen Gesamtwirkung verschmolz, wie das interessierte Publikum bestätigte.
Immer wieder spannend
„Es ist jedes Jahr aufs Neue spannend zu sehen, was unsere Künstler Neues begonnen haben und wie sie sich entwickeln“, freute sich der Vorsitzende der Regionalen Kunstförderung Kronach, Ingo Cesaro, der deren Entwicklung über die Jahre mit Interesse verfolgt.
Dem Organisator ist es ein großes Anliegen, immer wieder Ausstellungsmöglichkeiten für Kunstschaffende aus der Region zu schaffen. Wichtig ist ihm dabei, dass vor allem aktuelle Arbeiten gezeigt werden. So entstand auch ein Teil der diesmal l zu sehenden Kunstwerke unter dem Eindruck des Ukraine-Kriegs.
Die Ukraine als Motiv
Besonders deutlich greift dies Dieter Backert in seiner Malerei auf, die Putin vor einer von seiner Armee in Schutt und Asche zerlegten Stadt zeigt. Allgemein ist der Küpser in der Öffentlichkeit als „Spurensicherer“ für seine idyllischen Landschaftsaquarelle mit Landkreis-Motiven bekannt. „Dabei verkennen viele, dass er ein sehr kritischer Zeitgenosse ist“, verdeutlichte Cesaro, der dessen teilweise satirisch angehauchten Bilder sehr schätzt.
Dieter Backert zählt zu den „üblichen Verdächtigen“, die bei keiner „ARTkronach“ fehlen dürfen. Gleiches gilt für Karin Schöntag, Bernd Dittmann, Christine Hirt, Angela George-Morelli sowie insbesondere Gabriele June Michel nach dem großen Erfolg ihrer Ausstellung „EINS + EINS = EINS“, die sie unlängst gemeinsam mit ihrer Zwillingsschwester Ulrike Bernardt veranstaltet hatte.
Vater und Tochter eine Seltenheit
Cesaro selbst war einmal mehr, ebenso wie Gisela Gülpen mit Editionen vertreten. Sehr stolz war man seitens des Vereins, dem Publikum Werke von Horst Böhm und seiner Tochter Eva präsentieren zu dürfen, die eigentlich nur bei der Kunstmesse ausstellen. Eine Ausnahme bildet hier Cesaros bereits seit über einem Jahr laufende temporäre Galerie im Impfzentrum, die mittlerweile 70 Künstlern mit weit über 200 Exponaten eine Plattform gab.
Auch Kerstin Sperschneider, Mirjam Gwosdek, Peter Korn aus Meeder sowie Anne Olbrich aus Ebern sind im Impfzentrum vertreten und nunmehr auch bei der „ARTkronach“.
Neben den „guten alten Bekannten“ gibt es beim Kunst-Event auch immer wieder spannende Neuigkeiten – so wie dieses Mal die Arbeiten der neuesten Mitglieder Edwige Nocente-Potsis, Christoph Bodnar und Andrea Lieb.
„Dauerbrenner“ sorgt für Frische
Ein „Dauerbrenner“ sowohl als Aussteller als auch als Ansprechpartner der Kunstmesse ist Peter M. Bannert. Seinem geübten Händchen beim Anordnen und Hängen der beeindruckend vielfältigen und qualitätsvollen Exponate ist es zu verdanken, dass die Leistungsschau bei aller Tradition auch heuer so erfrischend daherkam.
Zu sehen gab es erneut eine spannende Mischung aus unterschiedlichen Materialien, Farben und Formaten, ein bunter Mix an Stilen und Techniken – von aktueller Malerei über Grafik und Holzschnitt bis hin zu Editionen und Büchern: frisch, ästhetisch, vielseitig und absolut sehenswert.