Die süße Zenzi wurde Anfang April in Neuses bei Kronach aufgegriffen. Da sie stark humpelte, gingen die Finder von einem Autounfall aus und brachten sie ins Kronacher Tierheim. Dort stellte sich heraus, dass Zenzi zwar gechipt ist, die Chipnummer jedoch nirgends registriert ist.
Leider verliefen die Nachforschungen der Tierheimmitarbeiter über Zenzis Besitzer im Sande. Sie erhielten keinen einzigen Hinweis zu ihrer Vorgeschichte. Daher möchten sie nun so langsam ihre Fühler ausstrecken, um ein neues Zuhause für den etwa acht Jahre alten Stubentiger zu finden.
Linkes Vorderbein ist kaputt
Beim Tierarzt stellte sich heraus, dass Zenzi eine alte Kastrationsnarbe hat. Wie schade, dass Katzen nicht sprechen können, sonst könnte Zenzi erzählen, was ihr zugestoßen ist – vor allem auch in Bezug auf ihr linkes Vorderbein. Denn entgegen der ersten Annahme war das Humpeln nicht auf eine frische Verletzung zurückzuführen. Zenzi scheint aber immerhin keine Schmerzen zu haben. Da sie das Bein überhaupt nicht mehr zum Laufen verwenden kann, könnte es auch amputiert werden. Aber solange sie gut zurechtkommt, kann sie es wenigstens noch zum Abstützen verwenden.
Den Mitarbeitern des Tierheims erscheint es wie ein Wunder, dass die Katzendame alleine auf der Straße zurechtgekommen ist. Entweder muss sie doch irgendwo ein Herrchen oder Frauchen oder zumindest einen starken Schutzengel gehabt haben.
Am liebsten sollte Zenzi in eine reine Wohnungshaltung abgegeben werden. Für eine derart bewegungseingeschränkte Katze erscheint den Mitarbeitern das Leben im Freien mit all seinen Gefahren doch zu riskant. Das soll jedoch nicht heißen, dass der Stubentiger nicht aktiv ist. Im Katzenzimmer springt sie trotz ihrer Behinderung sogar auf die höchsten Brettchen. Aber sie ist doch deutlich langsamer als ihre gesunden Kollegen und braucht auch wesentlich mehr Kraft.
Am liebsten möchte Zenzi den ganzen Tag nur schmusen. Sie ist so ausgehungert nach Streicheleinheiten, dass sie ihr Köpfchen jedem entgegenreckt, der das Katzenzimmer betritt. Notfalls reibt sie sich auch an der Wand oder am Körbchenrand, wenn keine streichelnde Menschenhand verfügbar ist. Die Katze sehnt sich nach Geborgenheit und Zärtlichkeit, sie möchte sich endlich einmal aufgehoben und in Sicherheit wissen. Gerade mit ihrer Behinderung weiß sie, wie schwer das Leben sein kann und wie gut es tut, etwas Unterstützung zu bekommen.
Zutraulich und liebevoll
Zenzi ist eine sehr zutrauliche und liebevolle Katze. Trotzdem kann sie – wie alle Samtpfoten – natürlich auch mal schlecht gelaunt sein, wenn sie ihre Ruhe haben will. Sie sollte daher nur in eine Familie mit etwas größeren Kindern vermittelt werden.
Mit anderen Katzen versteht sie sich ganz gut, hat aber durchaus gern die Hosen an. Sie könnte vermutlich sowohl mit einer gelassenen Zweitkatze als auch als Einzelprinzessin leben.
Im Tierheim benimmt sich Zenzi vorbildlich. Sie ist ruhig, brav, sehr sauber und ein angenehmer Hausgenosse. Gesucht sind Menschen mit viel Herz. Zenzi hat zwar eine Behinderung, aber sie ist tapfer und hat gelernt, damit zu leben.
