Die Baustelle am Hammelburger Berg: Sie schreitet zügig voran. Davon kann sich Sina Rohner bei jedem Termin vor Ort überzeugen. Einmal pro Woche schaut die Bauleiterin vom Staatlichen Bauamt Schweinfurt auf dem 1,8 Kilometer langen Abschnitt der Staatsstraße 2790 zwischen Bad Brückenau und Buchrasen vorbei. Mindestens. Im Moment sieht Rohner Bauabschnitte, die unterschiedlich weit fortgeschritten sind.
So hob am Mittwoch, 10. Juli ein Schwerlastkran innerhalb weniger Stunden zehn vorgefertigte innen hohle Betonelemente in den Boden - und das quer zur künftigen Fahrbahn. Durch sie hindurch wird der Röthbach die St 2790 künftig unterirdisch passieren. Danach fließt der Bach wie gehabt an der Dörflinger Ruh' vorbei talwärts in Richtung Seniorenwohnanlage Willy-Brandt-Haus.
Untere Kurve wird entschärft
Dieser betonbewehrte Querriegel circa 1.200 Meter oberhalb des Bad Brückenauer Ortsausgangs teilt die Baustelle damit in zwei Abschnitte (bis er mit Erdreich zugeschoben wird und der weitere Straßenaufbau beginnt). Der untere Abschnitt ist schon recht weit. Dort sind die Erdbewegungen für den Straßenunterbau (Erdplanum) abgeschlossen, eine erste Frostschutzschicht aus gebrochenem Schotter aufgebracht.
Am Verlauf dieser Trasse lässt sich schon erkennen, dass die Straße insbesondere in der Kurve vor dem Röthbach-Durchlass circa drei Meter in Richtung Osten verlegt wird. Der Effekt laut Rohner: Der Radius der Biegung wird größer, die Kurve „entschärft“.
Bagger wühlen sich durch oberen Hammelburger Berg
Ein ganz anderes Bild zeigt sich auf einem Großteil der rund 600 Metern oberhalb des Röthbach-Durchlasses. Dort wühlen sich noch Bagger durch Boden und Erdhaufen.
An dieser augenscheinlich breitesten Stelle des gesamten Baufeldes hat die größte Umplanung stattgefunden. Die St 2790 rückt in diesem ebenfalls kurvigen Bereich circa zehn Meter nach Osten von der alten Trasse ab; die Kreuzung mit der Dreistelzstraße wird „richtlinienkonform umgebaut“, so Konstantin Arnold, beim Staatlichen Bauamt zuständiger Abteilungsleiter. Dazu gehöre auch der Einbau eines gepflasterten Fahrbahnteilers im Einmündungsbereich.
Löcher mit vorhandenem Material auffüllen
Doch soweit sind die Bauleute der Untererthaler Firma Stolz noch nicht. „Nächste Woche wird das Erdplanum auf der vorgesehenen Höhe hergestellt“, skizziert Sina Rohner den nächsten Schritt für den Bereich oberhalb des Röthbach-Durchlasses. „Wir versuchen, das mit dem vorhandenen Material zu machen. Laut Planung sollte das ausreichen, was wir dahaben."
Prinzipiell ist es so, dass im oberen Teil des Baufeldes Erde abgetragen wurde, um im unteren Teil aufzufüllen. Das galt besonders rund um die Querung des Röthbaches, wo viele Felsbrocken aus dem alten Unterbau entfernt und die Löcher geschlossen werden mussten.
Schotterschicht zum Stabilisieren des Untergrundes
Nach Herrichten des Erdplanums wird - wie im unteren Abschnitt - auch im oberen eine Schotterschicht aufgebracht. Konstantin Arnold hält das für wichtig, damit die Baufahrzeuge festen Untergrund haben und die Arbeiten weniger witterungsanfällig sind. Denn wenn es regnet, weicht unbefestigter Untergrund mehr auf und schwere Fahrzeuge kommen schwieriger hindurch.
Das feuchte Frühjahr hat den Bauleuten natürlich zugesetzt, den Erdbau etwas behindert, sagt Sina Rohner. „Eine wirkliche Pause hatten wir aber nie.“
Arnold: Freigabetermin 30. September realistisches Ziel
Abteilungsleiter Arnold hofft, dass das so bleibt. „Momentan gehen wir davon aus, dass alles planmäßig fertiggestellt wird.“ Die Freigabe für den Verkehr zum 30. September sei ein realistisches Ziel - auch wenn danach sicher noch Restarbeiten rund um die Strecke nötig seien.
Übrigens: Das Einheben der Betonelemente für den Röthbach nimmt Arnold als Beleg dafür, dass es besser ist, die Arbeiten am Hammelburger Berg unter Vollsperrung durchzuziehen. Hätte man den Verkehr generell halbseitig vorbeifließen lassen, wäre allein für diese Aktion eine umständliche Änderung der Verkehrsführung nötig geworden. Auch hätte man unter Umständen eine provisorische Ausweichfahrbahn bauen müssen.
Flexibleres Arbeiten dank Vollsperrung
So ging das Einheben an einem Vormittag über die Bühne. Zudem haben die Arbeiter prinzipiell auf der Baustelle mehr Platz, mit ihren Maschinen zu rangieren. Und auch die einzelnen Erdhaufen umzulagern. Die im Schnitt drei Baukolonnen (rund 15 Mitarbeiter) können flexibel an mehreren Stelle gleichzeitig arbeiten.
Dem Arbeitsschutz werde so viel besser Genüge getan, so Arnold weiter. Und last but not least: Die Baustelle werde schneller und hoffentlich pünktlich fertig.
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