Bundestagsabgeordnete Emmi Zeulner (CSU) durfte den Vorstandsvorsitzenden der Bundesstiftung Baukultur, Reiner Nagel, als führenden Experten im Umgang mit Bausubstanz in ihrem Wahlkreis willkommen heißen. Er ist ein anerkannter Architekt und Stadtplaner, der schon federführend bei der Errichtung der Hafencity in Hamburg mitgewirkt hat.
Bausubstanz konnte im Schloss Thurnau erhalten werden
Nagel und die Bundestagsabgeordnete besichtigten mit dem Thurnauer Bürgermeister Martin Bernreuther (CSU) und Kathrin Gentner, Gebietsreferentin des Bayerischen Landesamts für Denkmalpflege für den Landkreis Kulmbach, Schloss Thurnau. Es wurde durch das Bundesinvestitionsprogramm „Nationale Projekte des Städtebaus“ gefördert und ist ein Paradebeispiel für Sanieren im Bestand und der damit verbundenen Umbaukultur.
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Bausubstanz konnte erhalten und eine Umnutzung des Schlosses als Tagungsort, Hotel und Standort für das Institut für Fränkische Landesgeschichte der Universitäten Bamberg und Bayreuth möglich gemacht werden.
Einsatz von MdB Zeulner sorgt für Status
„Dank des enormen Einsatzes von Emmi Zeulner wurde unserer Schlossanlage vor einigen Jahren der Status ,Baudenkmal von nationaler Bedeutung‘ zugesprochen, und entsprechende Förderkulissen konnten genutzt werden, um den Ausbau voranzutreiben. Wenn nun einer der führenden deutschen Experten der Regionalentwicklung feststellt, dass uns dies gut gelungen ist, dann freut das schon sehr“, so der Bürgermeister.
„Es ist kaum akzeptabel, dass im kommenden Bundeshaushalt keine Mittel für dieses Programm vorgesehen sind“, stellt die Abgeordnete fest. „Projekte wie die Sanierung des Schlosses in Thurnau wird es so in Zukunft nicht mehr geben. Das zeigt den schlechten Stil der Ampel: Ohne die Unterstützung des Bundes können Gemeinden solche aufwendigen und kostenintensiven Projekte nicht mehr stemmen – und Kommunen werden ein weiteres Mal von der Regierung enttäuscht.“
Andauernder Abriss muss unterbrochen werden
In einem anschließenden Vortrag beim Unternehmen Franken Maxit in Azendorf stellte Nagel den Baukulturbericht 2022/23 mit dem Thema „Neue Umbaukultur“ vor.
Angesichts der aktuellen Herausforderungen wie Klimawandel und Ressourcenknappheit müsse auch der andauernde Abriss und der damit verbundene Neubau unterbrochen werden.
Fokus soll hin zum Umbau gehen
„Der Fokus der Politik, Bauwirtschaft und Öffentlichkeit sollte aus ökologischen Gründen vom Neubau hin zum Umbau verschoben werden. Dies wird vor allem für die kommenden Generationen wertvoll“, so der Vorstandsvorsitzende.
„Bauen werden wir in unserem Land immer“, ist Emmi Zeulner überzeugt, „doch darf Bauen und der sorgsame Umgang mit Flächen kein Widerspruch sein. Daher plädiere ich für einen Einstieg in eine Flächenkreislaufwirtschaft, die ich für meine Generation als Aufgabe und Verpflichtung sehe“, so Emmi Zeulner.
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