„Es ist ewige Liebe“, sagte Helmut Walther, der seit 65 Jahren mit seiner Frau Gertrud verheiratet ist. Sie drückte spontan seine Hand: „Wir haben immer zusammen gehalten und uns nach Unstimmigkeiten schnell wieder versöhnt.“ Das sei das Rezept für ihre lange Ehe.
Die beiden sind in Roßbach bei Asch im Sudetenland geboren, haben sich in jungen Jahren beim Tanz kennengelernt und schnell sympathisch gefunden. 1957 wurde Hochzeit gefeiert. Freilich mussten der gelernte Glasschneider und die Weberin lange warten bis sie ausreisen durften, die Friedenspolitik des tschechischen Präsidenten Alexander Dubcek ermöglichte es schließlich. Sie siedelten 1969 nach Wirsberg um, hatten dort erst eine Betriebswohnung der Firma Kneitz, wo beide arbeiteten, ehe sie sich ein Haus bauten. „Vorher musste ich aber noch den Militärdienst ableisten“, erinnert sich der Jubilar.
An ihrem Ehrentag schienen die zwei ihr Alter zu vergessen, die 83-Jährige tanzte mit ihrer Urenkelin einen Twist, später legte sie mit ihrem 84 Jahre alten Mann eine „kesse Sohle“ aufs Parkett. Vor allem Gertrud sprüht noch vor Lebenslust, „mein größtes Hobby sind Fahrten mit unserem BMW, der Helmut sitzt als braver Beifahrer daneben“, schmunzelt sie. Und dann kommen sie ins Schwärmen, wenn sie von ihren Urlauben mit dem Camper in Südeuropa erzählen.
Zum Gratulieren kamen neben den drei Töchtern, den vier Enkeln und fünf Urenkeln auch Freunde und Nachbarn. Stellvertretende Landrätin Christina Flauder nannte es eine Gnade, wenn man 65 Jahre gemeinsam durch Höhen und Tiefen gehen kann.
Was das Jubelpaar sich wünscht? Da müssen die beiden nicht lange nachdenken: Einigermaßen gesund bleiben sei das Wichtigste. „Und dass uns die große Verwandtschaft immer nah und treu bleibt.“