Martin Hügerich, eine Tischtennisikone des TTV Altenkunstadt, ist tot. Der Ehrenmedaillenträger der Gemeinde Altenkunstadt und Ehrenmitglied des TTV Altenkunstadt sowie auch in anderen Altenkunstadter Vereinen starb im Alter von 87 Jahren. Seit frühester Jugend war Hügerich ein begeisterter Sportler.
Bei „seinem“ FC Woffendorf war Hügerich als aktiver Fußballspieler bis zu seinem schweren Arbeitsunfall, den er mit 26 Jahren erlitt, bestens integriert. Nach diesem schrecklichen Unfall hat „Mätta“, wie er von seinen Freunden liebevoll genannt wurde, weiter versucht, durch sportliche Leistungen in verschiedenen Disziplinen neuen Lebensmut zu fassen. Und das gelang ihm mit überragendem Erfolg.
Aufopferungsvoll war auch die liebevolle Pflege seiner Frau Rosl, der Hügerich viel zu verdanken hatte. Schon bald freundete er sich mit dem Tischtennisspielen an, dass er nach anfänglichen Schwierigkeiten mehr und mehr in den Griff bekam. Damals erahnte noch niemand, was für großartige Siege Hügerich „einfahren“ würde.
Martin Hügerich: Zweimal Gold bei den Paralympics
Zu den Höhepunkten seiner Tischtenniskarriere zählten die beiden Goldmedaillen mit der deutschen Nationalmannschaft der Rollstuhlfahrer bei den Paralympics 1984 im englischen Stock Mandeville und 1988 in Seoul (Südkorea). Viele überzeugende und grandiose Titelgewinne auf europäischer, deutscher und bayerischer Ebene folgten.
Aber nicht nur bei den Rollstuhlfahrern, sondern auch bei Begegnungen mit „Fußgängern“ war Hügerich ein ernstzunehmender Gegner, was er auch bei verschiedenen Kreisturnieren immer wieder zeigte. Bis hinauf in die A-Klasse gelang dem Altenkunstadter der Aufstieg – und das im Rollstuhl! Ein unumstrittener Beweis seines Könnens und vor allem seines Willens.
Nachdem Hügerich seinen Übungsleiterlehrgang als Tischtennistrainer mit Erfolg absolviert hatte, war er über drei Jahrzehnte hinweg ein vorbildlicher und nimmermüder Trainer und ein Vorbild – nicht nur im Nachwuchsbereich des Altenkunstadter Tischtennissports. Eine Leistung, die man „Mätta“ nicht hoch genug anrechnen kann. Eine erneute Krankheit zwang Hügerich dazu, seinem geliebten Tischtennis 2010 adieu zu sagen.
Martin Hügerich überzeugte auch beim Kegeln
Aber nicht nur als Tischtennisspieler, sondern auch als begabter Kegler drückte Hügerich bei der deutschen Meisterschaft der Rollstuhlfahrer seinen Stempel mit einem deutschen Rekord von 555 Holz auf 100 Schub in die Vollen auf.
Der Tischtennisverein Altenkunstadt verliert durch den Tod seines Ehrenmitgliedes einen langjährigen treuen und dem Tischtennissport mit viel Leidenschaft verbundenen Spieler und Freund. Die Mitglieder des TTV Altenkunstadt würdigen das Engagement des Verstorbenen im höchsten Maße und werden ihn stets in bester Erinnerung behalten. Seiner Familie gilt das aufrichtige Mitgefühl.