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Ausstellung eröffnet
So filtert das menschliche Gehirn Informationen
Felix Papsch vom Naturerlebniszentrum Rhön (rechts) führt Landrat Thomas Bold sowie Gäste durch die Ausstellung #noFilter.
Felix Papsch vom Naturerlebniszentrum Rhön (rechts) führt Landrat Thomas Bold sowie Gäste durch die Ausstellung #noFilter. // Nathalie Bachmann
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Bad Kissingen – Die Ausstellung “#noFilter – die Welt ist besser als wir glauben“ zeigt in Bad Kissingen damit, wie das menschliche Gehirn Information verarbeitet.

„Alle Menschen in Afrika leben in Wellblechhütten.“ „Früher haben wir viel weniger Kohlendioxid produziert als heute.“ „Männer sind besser in Mathematik als Frauen.“ Drei pauschale Behauptungen – stimmen die so? Dieser Frage geht die Ausstellung „#noFilter – Die Welt ist besser als wir glauben“ auf den Grund, die aktuell im Lichthof des Landratsamts zu sehen ist. Der Eintritt ist frei.

Komplexe Welt

„Wir sehen unsere Welt häufig nicht so wie sie ist, sondern durch einen negativen Filter“ – so lautet die These von Hans Rosling. Der inzwischen verstorbene schwedische Professor machte es sich zur Aufgabe, Menschen weltweit diesen negativen Filter bewusst zu machen und ihnen Werkzeuge an die Hand zu geben, ihn zu umgehen. Das Buch „Factfulness“ hat das Naturerlebniszentrum Rhön (NEZ) zu der Wanderausstellung #noFilter inspiriert. Sie ist seit 2022 an verschiedenen Orten in Unterfranken zu sehen und möchte den Besuchenden genau das ermöglichen, was der Titel andeutet: Die Welt ohne (Informations-)filter sehen.

Ein Schutzreflex

„Unsere Welt wird immer komplexer“, erläuterte Landrat Thomas Bold bei der Ausstellungseröffnung. „Darauf reagiert unser Gehirn, indem es Themen filtert und es uns so einfacher macht, Dinge aufzunehmen.“ Dieser ursprüngliche Schutzreflex führe allerdings irgendwann zu einem Schubladendenken.

Bewusstsein schärfen

Eben diesen Wahrnehmungsfiltern geht die Ausstellung auf den Grund. Sie wolle zum Nachdenken anregen und motiviere dazu, eigene Ansichten und Positionen zu überdenken, meinte Bold. „Wichtig ist, dass gerade auch Kinder und Jugendliche ein Bewusstsein dafür entwickeln, dass es diese Filter gibt. Nur so lernen sie, damit kritisch umzugehen.“ Beispiele aus dem Bereich der 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung verdeutlichen mit interaktiven Ausstellungselementen, wie der Informationsfilter unsere Wahrnehmung beeinflusst.

Ausstellung auch für Schulen

Die Besuchenden sind bei jeder der acht Stationen gefordert, ihre Annahmen zu globalen Entwicklungen zu überdenken. Die Ausstellung zeigt keine heile Welt, da viele existierende Probleme nicht gelöst sind, Fortschritte sind allerdings klar erkennbar. Damit können die Besuchenden inmitten der täglichen globalen Krisen durchaus einen Funken Hoffnung mitnehmen.

Begleitend zur Ausstellung bietet das Naturerlebniszentrum Rhön ein zweistündiges Bildungsmodul für Schülerinnen und Schüler ab der 9. Klasse an. Das Bildungsmodul kann beim NEZ gebucht oder selbstständig durch die Lehrkräfte durchgeführt werden. Bei Interesse können diese sich direkt mit dem Team des NEZ Rhön in Verbindung setzen, telefonisch unter Tel.:0931/380 1640 oder per E-Mail: nez-rhoen@reg-ufr.bayern.de.

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