Beim Absturz eines Ultraleichtflugzeugs auf einem Flugplatz im oberfränkischen Kulmbach sind am Donnerstagabend beide Insassen laut Polizeiangaben ums Leben gekommen. Aus bislang noch ungeklärter Ursache war kurz nach 18 Uhr ein Ultraleichtflugzeug beim Startvorgang aus geringer Höhe abgestürzt, hatte sich überschlagen und war am Rande der Startbahn auf dem Dach liegengeblieben.
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Für die Rettungskräfte gestaltete sich der Einsatz schwierig: Das Flugzeug war mit einem Rettungssystem ausgerüstet, zu dem auch ein Treibsatz gehört, der im Notfall auslöst. Üblicherweise ist die Kraft des Sprengkörpers nach oben gerichtet. Weil das Flugzeug auf dem Dach lag, war nicht mehr kalkulierbar, was im Fall der Explosion des Sprengkörpers passieren würde. Deswegen wurde die Unfallstelle weiträumig abgesperrt; auch Einsatzfahrzeuge wurden aus dem Gefahrenbereich rangiert.
Bis in die Nacht hinein wurde mit Unterstützung eines Experten für derartige Rettungsgeräte versucht, das Flugzeugwrack zu öffnen, um die Insassen bergen zu können. Kurz vor Mitternacht wurden die Arbeiten dann unterbrochen und erst am Freitagmorgen fortgesetzt.
Nachdem es gelungen war, das Rettungssystem auszubauen und so die Explosionsgefahr zu bannen, konnte das Flugzeug mit einem Spezialfahrzeug des Technischen Hilfswerks aufgerichtet werden. Erst danach konnten die beiden Männer geborgen werden.
Unfallhergang wird rekonstruiert
Zur Identität der Opfer sagt die Polizei zur Stunde noch nichts. Es soll sich aber, so war zu hören, um einen Unternehmer aus dem Landkreis Kulmbach und seinen Begleiter handeln. Wer von den beiden das Flugzeug steuerte, war zunächst nicht bekannt. Mittlerweile sind Sachverständige des Luftfahrtbundesamtes und Experten der Polizei vor Ort und versuchen, den Unfallhergang zu rekonstruieren.
Die beiden Insassen starben den Angaben zufolge noch am Unfallort. Einsatzkräfte der Feuerwehr und des Technischen Hilfswerks hätten am Abend versucht, das Wrack zu drehen, um an die Insassen herankommen zu können. Wegen Explosionsgefahr der Treibladung für den Sicherheitsfallschirm sei dies zunächst aber nicht möglich gewesen.
Gefährliche Aktion
Obwohl nach dem Unglück unverzüglich ein Großaufgebot an Rettungskräften - neben mehreren Feuerwehren auch der Rettungsdienst und das THW sowie Notärzte mit dem Pkw und dem Hubschrauber - an den Unglücksort eilten, konnten die Opfer nicht ohne Weiteres geborgen werden.
Der Grund: In Flugzeugen dieses Typs ist ein Rettungssystem verbaut, zu dem auch eine Art Sprengkapsel gehört. Das Rettungssystem war auch nach dem Absturz noch aktiv. Weil das Flugzeug auf dem Dach lag, konnte niemand genau abschätzen, was passieren würde, wenn diese Sprengladung detoniert. Höchste Vorsicht war also geboten. Aus diesem Grund wurde auch die Unglücksstelle weiträumig abgesperrt und die Einsatzfahrzeuge wurden fast vollzählig aus der Gefahrenzone entfernt.
Vor rund einem Monat war es im Kreis Forchheim zu einem Flugzeugabsturz gekommen: