Gedenken Starke Haltung gegen Atomkraft An der Tschernobyl-Schildkröte haben sich die Atomkraft-Gegner getroffen. // Grüne Bamberg TEILEN  06.05.2024 Bamberg Zum 38. Mal jährte sich die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl und zum 13. Mal hatte die grüne Stadträtin und Landtagsabgeordnete Ursula Sowa zur Gedenkveranstaltung an der Tschernobyl-Schildkröte am Regnitzufer bei der Europabrücke eingeladen. Nanne Wienands, Grünen-Politikerin aus Wunsiedel und Mitinitatorin der Skulptur einer schutzlos auf dem Rücken liegenden Schildkröte, ist seit 2011 bei den Gedenkveranstaltungen dabei. Sie mahnte, dass „wir auch heute auf einem atomaren Pulverfass leben“. Wolfgang Grader, grüner Stadtrat und Bezirksrat, nahm auf die Symbolkraft der Schildkröte Bezug, „die für lange Lebensdauer, für die Fähigkeit zur Anpassung und für Geduld, Ausdauer und Weisheit steht“. In Zeiten, in denen es ein Zurückfallen in die überholt geglaubte Atomenergie gebe, sei es ihre Botschaft „nicht in Panik zu verfallen, sondern dem Gegenwind standzuhalten“.Vier jüngere Teilnehmende der Bamberger Grünen Jugend (GJ) verkörperten die Generation, die bereits nach Tschernobyl geboren wurde. So etwa Teresa Kressel, Vorstandsmitglied bei der GJ, welche die Suche nach einem Endlager für den Atommüll thematisierte – ein massives Problem für alle Generationen der Zukunft. Ihr Kollege Jonas Langlotz kann sich an die Katastrophe von Fukushima erinnern, die ihn nach seinen Worten sehr geprägt hat. Leonie Pfadenhauer las aus dem Vorwort des berühmten Romans „Die Wolke“ von Gudrun Pausewang. Elias Leikeb las aus Swetlana Alexijewitschs Buch „Tschernobyl – Eine Chronik der Zukunft“. Die Bamberger Kandidatin von Bündnis 90/Die Grünen für die Europawahl, Michaela Reimann, lenkte den Fokus auf die Europäische Union, wo 12 der 27 Mitgliedsstaaten Atomkraftwerke betreiben. Lissy Dörfler-Christa vom Bund Naturschutz zeigte sich schockiert darüber, dass derzeit in Bayern eher Rückschritt als Fortschritt bei der Energiewende zu beobachten sei. Für Luca Rosenheimer markiert die Katastrophe vor 38 Jahren aber auch einen „Ausgangspunkt für Hoffnung“, denn viel habe sich seitdem hin zu alternativen Energien bewegt. red