Wo heute der Truppenübungsplatz ist, hat es früher Dörfer gegeben. Das Buch „Ein Blick zurück – Vergessene Dörfer rund um das Dammersfeld im Truppenübungsplatz Hohe Rhön“ erinnert daran. Wie es in einer Pressemitteilung heißt, haben Matthias Elm, Walter Kömpel, Marion Stephan und Gerhard Ufholz in einem handlichen kleinen Büchlein die Geschichte der abgesiedelten Orte, Weiler und Einzelgehöfte auf 168 Seiten festgehalten.
Für viele Orte war das endgültige Aus das Jahr 1938. Einige wenige Orte sollten noch während des Krieges genutzt werden. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges fanden zahlreiche Flüchtlinge in einigen Orten eine Bleibe, sei es auch nur für wenige Jahre. Die große Ausnahme bildete der Ort Dalherda – heute ist der höchstgelegene Ort Hessens ein Stadtteil von Gersfeld.
Inhalt auf 22 Schautafeln
Trotz schwerer Krankheit, von der Matthias Elm nur wenige Monate vor seinem Tod erfuhr, arbeitete er emsig an zehn Schautafeln für die Wanderausstellung Vergessene Dörfer. Walter Kömpel erarbeitete in dieser Zeit ebenso zehn Schautafeln und eine weitere zusammen mit Marion Stephan. Gerhard Ufholz, der in den 1980er Jahren die Fundamente der Wüstungskirche freilegte, brachte sein Wissen mit ein. Ohne die ehrenamtliche Tätigkeit von Karl Hahn aus Bad Brückenau wäre es nicht möglich gewesen, die grafischen Akzente in diesem Buch zu setzen, heißt es weiter.
Der Inhalt dieses Buches wurde auf 22 Schautafeln gebannt und erzählt wie die Absiedelung vonstatten ging, über zwei einstige Burgen, die Schwedenzeit, den Schwedenstern, den Wallfahrtsort Maria Ehrenberg, die Wüstungskirche in Rommers und die Herstellung von Glas in den Wäldern rund um das Dammersfeld.
Zahlreiche Fotos, Zeichnungen und Grafiken machen die Leserschaft neugierig. Die Idee von Walter Kömpel war es, diese Schautafeln der breiten Öffentlichkeit vorzustellen und zugänglich zu machen und somit die vergessenen Dörfer in Erinnerung zu behalten.
Im Sommer letzten Jahres waren die Tafeln erstmals bei der 500-Jahr-Feier in Wildflecken zu sehen. Weiter ging es dann in das „Haus der Schwarzen Berge“ in Oberbach, nach Bad Brückenau und nach Gersfeld. In diesem Jahr war die Ausstellung zu Gast beim Landratsamt Bad Kissingen und Bad Neustadt an der Saale, in Langenleiten und in Bischofsheim. Überall wurden Führungen angeboten, auch Schulklassen zeigten großes Interesse an diesem Projekt. Und immer wieder wurde nachgefragt, ob man diese Informationen in einem Buch aufbereiten könne. Spontan erfolgte die Zusage des Wildfleckener Bürgermeisters Gerd Kleinhenz dieses Projekt zu unterstützen. Im neuen Jahr wurde es dann umgesetzt.
Auf den letzten Seiten des Buches findet sich eine Landkarte, aus der man ersehen kann, wo die einstigen Orte und Weiler lagen. Zudem findet sich zu jedem Ort ein Verzeichnis, aus dem man erfährt, wohin es die Familien im Jahr 1938 verschlug. Viele fanden eine neue Bleibe in der näheren Umgebung, im Fuldaer, Bad Neustädter und Bad Kissinger Raum. Andere wiederum siedelten sich im Raum Offenbach, Frankfurt und Darmstadt, in Thüringen oder in Niederbayern an. Das Buch kann über den Markt Wildflecken, Tel.: 09745/ 9151–20 oder –21, unter der E-Mail: info@wildflecken.de gekauft werden. Preis: 17 Euro zzgl. Versandkosten. red