Scheßlitz
Inklusion: Die „goolkids“ machen ihren Sport aus dem Rollstuhl
Landesfachwart Günther Vogel war für die Übungen zuständig, die in einem Basketballspiel „Fünf gegen fünf“ endeten.
Landesfachwart Günther Vogel war für die Übungen zuständig, die in einem Basketballspiel „Fünf gegen fünf“ endeten. // goolkids
Scheßlitz

Kurz nach Schuljahresbeginn fiel in der Hirschaider Regnitz-Arena für das Projekt „Rollstuhlsport macht Schule“. An einem der letzten Schultage nun das Finale mit der Mittelschule Scheßlitz als Gastgeber. Seit vier Jahren ist die Bamberger Sozialorganisation „goolkids“ mit diesem Inklusions-Projekt in der fränkischen Region unterwegs, und es gelingt an jeder Schule, Jugendliche dafür zu sensibilisieren, wie es ist, im Alltag auf einen Rollstuhl angewiesen zu sein.

Dabei wird auf spielerische Weise angeführt, wie man Hindernisse überwindet oder wie es sich anfühlt, über Kopfsteinpflaster zu fahren. „Es ist sehr wichtig“, betonte Schulleiterin Cornelia Heid, „dass unsere Kinder lernen, was Inklusion bedeutet, und die Erfahrung machen, was es heißt, behindert zu sein oder im Rollstuhl zu sitzen. So gewinnen sie neue Einsichten und in ihrem Denken findet bestenfalls ein Perspektivwechsel statt.“

Und Maximilian Schmidt, Lehrer an der Mittelschule, fügte an: „,Rollstuhlsport macht Schule‘ ist eine super Sache. So baut man gesellschaftliche Hürden ab, fördert bei den Kindern den inklusiven Gedanken und bringt ihnen neue Sichtweisen bei.“ Der außergewöhnliche Schultag begann mit einem Hindernisparcours und sorgte damit für die ersten größeren Herausforderungen im Rollstuhl. Das Gefährt manövrieren zu können ist natürlich auch im Sport eine wichtige Voraussetzung. Beim Rollstuhl-Basketball wurde dann gezeigt, wie Sport als Brücke für gelebte Inklusion genutzt werden und zudem große Freude bereiten kann. Die Schülerschaft war mit großem Eifer dabei, die Übungen, die ihnen goolkids-Trainer Günther Vogel beibrachte, waren letztlich die Vorstufe zum finalen „Fünf gegen fünf“.

Begeisterung hin oder her, ohne finanzielle Förderung könnte „goolkids“ dieses Projekt allerdings nicht beinahe wöchentlich an einer anderen Schule stemmen. „Darum“, sagt Lisca Dogan, Pädagogin des Fördervereins und Projektverantwortliche, „sind wir unendlich dankbar, die Sparkasse Bamberg als Partner für dieses Projekt an unserer Seite zu haben“. „Der Perspektivwechsel, der damit einhergeht, ist wichtig fürs Leben und sollte eigentlich fast schon Teil der Allgemeinbildung sein“, macht sich Vorstandvorsitzender Stefan Kirchner für diese Art der Unterstützung stark, ehe er einen 11.000 Euro-Scheck überreichte.

Bertram Wagner

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