Nachdem am Donnerstagmorgen ein Feuer in einem Einfamilienhaus in Effeltrich ausgebrochen war, haben sich Ermittlungen der Kriminalpolizei Bamberg und der Staatsanwaltschaft Bamberg gegen eine 43-jährige Hausbewohnerin gerichtet. Gegen sie erging am Freitagvormittag ein Unterbringungsbefehl. Der Beschuldigten wird versuchter Mord in zwei Fällen sowie schwere Brandstiftung und gefährliche Körperverletzung vorgeworfen.
Am frühen Donnerstagmorgen kurz nach 2 Uhr war bei der Integrierten Leitstelle die Mitteilung über ein Feuer in einem Einfamilienhaus in der Jahnstraße eingegangen. Das Feuer wurde durch einen Bewohner bemerkt. Die im Haus befindlichen Bewohner konnten sich ins Freie retten, jedoch erlitt ein 74-jähriger Mann eine leichte Rauchgasvergiftung.
100.000 Euro Schaden
Dank des schnellen Eingreifens mehrerer Feuerwehren konnte der Brand rasch unter Kontrolle gebracht werden. Der Schaden wird auf mindestens 100.000 Euro geschätzt.
Wie Alexander Zink, Pressesprecher am Polizeipräsidium Oberfranken, auf Anfrage mitteilte, waren zur Tatzeit in dem Haus insgesamt drei Personen: die 43-jährige Tatverdächtige, der 74-jährige Mann und eine 95-jährige Frau. Die 95-Jährige sei bei dem Feuer nicht verletzt worden. Alle drei Personen sind verwandt, bestätigt der Polizeisprecher. Ob es sich dabei um drei Generationen (beispielsweise Tochter, Vater, Großmutter) handele, dazu will sich die Polizei nicht äußern.
Die Kriminalpolizei Bamberg übernahm noch in der Nacht die Ermittlungen. Im Verlauf der Sachbearbeitung rückte die 43-jährige Bewohnerin des Hauses in den Fokus. Zum Zeitpunkt der Brandlegung schliefen zwei weitere Bewohner im Haus: der 74-jährige Mann und die 95-jährige Frau.
Verdächtigte in der Psychiatrie
Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Bamberg wurde die Frau am 5. September dem Ermittlungsrichter vorgeführt. Dieser ordnete die Unterbringung der Beschuldigten an. Demnach wurde sie in einer Psychiatrie untergebracht, wie der Polizeisprecher auf Nachfrage erklärt.
Das sagt die Feuerwehr
Laut Forchheims Kreisbrandrat Oliver Flake waren die Feuerwehren Effeltrich, Langensendelbach, Poxdorf, Gaiganz und die Drehleiter der Feuerwehr Baiersdorf im Einsatz. Insgesamt waren rund 50 Einsatzkräfte vor Ort.
„Zuerst war es schwierig, den Brandherd zu lokalisieren“, sagt Flake. Bei dem Haus handle es sich um ein Einfamilienhaus mit Anbau, das in drei Wohnungen (Erdgeschoss, Dachgeschoss, Anbau) unterteilt sei.
Die Einsatzkräfte hätten das Feuer schließlich nach rund zweieinhalb Stunden zügig unter Kontrolle bringen können. Das Feuer habe sich nicht in den Dachstuhl oder andere Wohneinheiten ausbreiten können.