Vestenbergsgreuth 150 Jahre Mahner für den Frieden Am sanierten Ehrenmal gedachten (von links) Roland Pachtner, Werner Geyer, Thomas Roth und Bernd Finkenberger der Gefallenen und Vermissten der beiden Weltkriege. // privat von Paul Frömel TEILEN  29.06.2021 Vestenbergsgreuth Anlass zum Feiern hätte die Soldatenkameradschaft Vestenbergsgreuth heuer genug gehabt: Der älteste Verein der Gemeinde, 1871 gegründet, begeht seinen 150. Geburtstag, das Kriegerdenkmal zum Gedenken an die Gefallenen und Vermissten des Ersten und des Zweiten Weltkriegs wurde aufwendig saniert und erstrahlt in neuem Glanz, und zu guter Letzt galt es, zahlreichen Mitgliedern für ihre langjährige Treue zu danken. Vorsitzender Thomas Roth und seine Mitstreiter hätten dies alles gerne mit einem großen Fest gewürdigt, das schon seit Jahren geplant war – aber die Corona-Pandemie machte ihnen einen Strich durch die Rechnung. So ganz verstreichen lassen wollten die Verantwortlichen all diese Anlässe aber trotzdem nicht, und so gab es vor kurzem einen Festgottesdienst vor der Vestenbergsgreuther Christuskirche mit anschließendem Zug zum Denkmal – alles corona-konform natürlich. Immer noch viel zu viele Kriege Bürgermeister Helmut Lottes (CSU/UB) erinnerte in seiner Ansprache daran, dass die Soldatenkameradschaft 1871 als Reaktion auf den deutsch-französischen Krieg gegründet worden sei und dass es 150 Jahre später immer noch viel zu viele Kriege und Konflikte auf der Welt gebe.Nicht nur die Erinnerung an die Gefallenen aufrechtzuerhalten, sondern auch als Mahner für den Erhalt des Friedens tätig zu sein, sehen die Mitglieder der Soldatenkameradschaft seit jeher als ihre Aufgabe an.Bereits 1875 errichteten sie ein Ehrenmal zum Gedenken an den preußisch-österreichischen und an den deutsch-französischen Krieg, das ebenfalls in der Ortsmitte, etwas unterhalb des jetzt sanierten Denkmals, steht. 1922 wurde dieses zur Erinnerung an die Gefallenen und Vermissten des Ersten Weltkriegs errichtet, 1953 kam die Erweiterung für den Zweiten Weltkrieg hinzu. Viel Lob eingeheimst Das Engagement der rund 50 Mitglieder der Soldatenkameradschaft nicht nur bei der Denkmalpflege, sondern auch am Volkstrauertag und bei der jährlichen Sammlung für die Kriegsgräberfürsorge würdigten dann auch Roland Pachtner (Vorsitzender der Kreisvereinigung Neustadt/Aisch) sowie Bernd Finkenberger (Kreisvorsitzender des Bayerischen Soldatenbundes) in ihren Grußworten. Neun Mitglieder sind schon 40 Jahre dabei Nach der Segnung des sanierten Ehrenmals durch Pfarrerin Tabea Richter sowie einer Kranzniederlegung ging es noch an die Ehrung verdienter Mitglieder. Ausgezeichnet wurden Hartmut Meyer für zehn Jahre als Sammler für die Kriegsgräberfürsorge, für zehn Jahre Mitgliedschaft Margit Freymann, Michael Roth und Helmut Schierer, für 25 Jahre Markus Brandt, Christian Hermann, Klaus Jakob, Günter Rost, Andreas Roth und Thomas Roth sowie für 40 Jahre Robert Appold, Norbert Fochler, Fritz Lottes, Karl-Heinz Mertins, Otto Neugebauer, Gerhard Pochadt, Rudi Röder, Willi Röder und Hans Wedel. Ihnen und allen anderen Anwesenden versprach der Vorsitzende zum Abschluss, dass die große Feier in zwei Jahren nachgeholt werden soll.