„Emma“, „Barney“, „Spike“ und 15 weitere Vierbeiner aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und Kanada begaben sich mitsamt Herrchen und Frauchen auf Fährten, die von der Arbeitsgemeinschaft Mantrailing mit Sitz in Kronach ausgelegt wurden.
Ein Übungsszenario geht davon aus, dass seit einem Tag ein Mann auf dem Betriebsgelände vermisst wird, von dem nur das ungefähre Alter sowie die Haut- und Haarfarbe bekannt ist. Die Teams erhalten als Geruchsprobe einen Kugelschreiber, mit der sich der Besucher eingetragen hat, eine Visitenkarte, ein verlorenes Bonbon und eine Werbebroschüre. Können die Vierbeiner die Spur des Vermissten aufnehmen?
Alle Gegenstände haben in der Zwischenzeit auch andere Menschen berührt – gelingt es den Suchhunden dennoch, die Spur des Vermissten aufzunehmen? Dann taucht in der Raucherecke plötzlich ein Feuerzeug auf, das mit demselben Logo versehen ist wie das Faltblatt. Stammt es ebenfalls von der gesuchten Person?
Übungsszenario Nummer 2: Am selben Morgen um 9.30 Uhr entdeckt ein Schuler-Beschäftigter, dass der Spind eines Kollegen offen steht. Der Mann ist wie vom Erdboden verschluckt. Als Ausgangsmaterial dienen in diesem Fall diverse persönliche Gegenstände und Papiertaschentücher. Dass sich der Besitzer in der Nähe der Gleisanlagen aufhält, wissen die Such-Teams zu diesem Zeitpunkt noch nicht – werden sie ihn finden?
Duftmoleküle halten sich unter Umständen wochenlang. Beim „Mantrailing“ orientiert sich der Hund an der Duftspur des Menschen, die unter anderem durch Wind und Sonneneinstrahlung beeinträchtigt sein kann. Dennoch sind die Moleküle auch nach Tagen, unter bestimmten Bedingungen sogar noch nach Wochen aufspürbar – die Qualität der Geruchsprobe ist dabei entscheidend.
Anfang des Jahres rief die AG Mantrailing das „Qualitätsnetzwerk Leichensuchhunde“ ins Leben, um Mindeststandards für den zivilen Einsatzbereich zu setzen. Der „Trailtag“ in Erfurt bildete die Auftaktveranstaltung.