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Die "Kirba" steht bevor
Hirschfeld feiert: Ein Wochenende voller Tradition
Kirchweih in Hirschfeld
Bald ist es wieder soweit: Hirschfeld feiert die "Kirba" - und das auch mit Plantänzen. // Veronika Schadeck
Hirschfeld – Wochenlang haben Zechpaare für die Kirchweih geübt. Ab dem 3. Oktober verwandelt sich Hirschfeld in einen Ort voller Tradition, Tanz und Gemeinschaft. Ein Überblick über das Programm

Ein ganzes Dorf rüstet sich für die "Kirba": Der Festplatz erstrahlt in Glanz. Die Spielegemeinschaft des SC Steinbach/FC Hirschfeld trainiert für die Kirchweihspiele. Die Teams vom Sportheim und von Sandras Schlemmertopf treffen die letzten Vorbereitungen, um die Gäste kulinarisch verwöhnen zu können.

Und die Hauptpersonen, nämlich die Jungs und Mädels der Kirchweihgesellschaft unter der Federführung von Josua Wicklein und Leonie Zwosta sind seit Wochen im Einsatz, um die Vorbereitungen zu treffen beziehungsweise um die Pflichttänze Walzer, Polka und Rheinländer einzustudieren.

Kirchweih in Hirschfeld: Sechs Zechpaare und zwei Kellnerinnen pflegen Brauchtum

Sechs Zechpaare und zwei Kellnerinnen haben sich in diesem Jahr zusammengefunden, um Brauchtum zu pflegen. Die Tradition beinhaltet unter anderem auch das Herrichten des Planes. Und das ist mit viel Arbeit verbunden.

Schon Tage vorher sammeln Zechmädels im Wald Moos und binden den Torbogen. Die Zechburschen suchen eine rund 30 Meter hohe Fichte aus, die anschließend gefällt und von den Rinden befreit wird. Tradition ist zudem, dass jedes Jahr sechs bis acht junge Männer am Freitag in den Wäldern rund um Hirschfeld den passenden Busch für den „Zechbaam“ suchen und diesen am Samstagmorgen an den Baum befestigen. Gegen Mittag wird dieser mit einer geschmückten Baumkrone auf dem Festplatz aufgestellt.  

Das endgültige Outfit erhält der „Plan“ am Sonntag. In den frühen Morgenstunden schmücken die Mädels den Plan mit Moos und Blumen.

Hirschfeld: Bewohner unterstützen Zechgemeinschaft

Viele Bewohner unterstützen dabei die Zechgemeinschaft bei den umfangreichen Vorbereitungen und während der Festtage.

Mit der Kirchweih erinnern sich die Hirschfelder an die kirchliche Weihe von St. Marien im Jahre 1967.

Die St. Marienkirche, früher eine Kapelle, mit dem vermutlich aus dem 14. Jahrhundert stammenden Chor im Alten Teil des Gotteshauses, fand in einem Ablassbrief im Jahre 1397 erstmals Erwähnung und kam 1478 zur neu erhobenen Pfarrei Windheim.

"Dorfhäusla" in Hirschfeld: Spatenstich am Kirchweihsonntag

Derzeit zählt Hirschfeld rund 450 Einwohner. Rund 150 Beschäftigte stehen vor allem im produzierenden Gewerbe in Arbeit.

Hervorzuheben ist die intakte Dorfgemeinschaft, das ehrenamtliche Engagement und die gegenseitige Hilfsbereitschaft der Bürger.

Eine der letzten Errungenschaften sind die Verschönerungsmaßnahmen im Zuge der Dorferneuerung. In jüngster Vergangenheit wurde das Friedenskreuz als Mahnmal durch die Heimkehrer- und Soldatenkameradschaft mit viel Eigenleistung erneuert. In den nächsten Monaten steht nun die Errichtung eines „Dorfhäuslas“ auf dem Festplatz bevor. Der Spatenstich dazu findet am Kirchweihsonntag, unmittelbar nach dem Trachtenumzug auf dem Festplatz mit Landrat Klaus Löffler und Bürgermeister Thomas Löffler statt.

Programm: Das ist bei der "Kirba" geboten

Die Kirchweih beginnt bereits am Donnerstag, 3. Oktober ab 11.00 Uhr mit Schlachtschüssel bei Sandras Schlemmertopf. Schlachtschüssel gibt es auch am Freitag ab 17.00 Uhr im Sportheim. Am Kirchweihsonntag gibt es zudem Kirchweihspeisen zum Abholen bei Sandras Schlemmertopf.

Die Höhepunkte der Trachtenkirchweih sind am Samstag, 5. Oktober das Baumaufstellen gegen 12.00 Uhr. Um 14.00 Uhr steigt das Kirchweihspiel der Spielgemeinschaften Steinbach/Hirschfeld II gegen Gehülz und um 16.00 Uhr die Begegnung der Spielgemeinschaft Steinbach/Hirschfeld I gegen Rothenkirchen.

Der Sonntag, 6. Oktober, ist von zahlreichen Highlights geprägt, nämlich vom Kirchweihgottesdienst um 8.30 Uhr, dem Trachtenanzug ab 13.00 Uhr, dem anschließenden Spatenstich und Plantanz.

Am Abend wird ab 20.00 Uhr die Stadtkapelle Teuschnitz für Stimmung im beheizten Festzelt sorgen.

Am Montag, 7. Oktober,  findet neben dem Ständerla und Frühschoppen ebenfalls ein Trachtenumzug statt. Dabei werden unter anderem auch der Nachwuchs in schmucker Tracht sowie die Jubelzechpaare mit dabei sein. Ab 20.00 Uhr steht Tanz mit „Revolution“ auf dem Programm.

Die beiden Kirchweihnachmittage werden von den Frankenwaldmusikanten aus Windheim musikalisch umrahmt.

Beendet wird die Kirchweih am Dienstagabend (8. Oktober) beim Dämmerschoppen mit Livemusik von „Konny“, der weit bis nach Mitternacht reicht. Um 24.00 Uhr allerdings findet das traditionelle Kirchweihbegräbnis statt. Für das leibliche Wohl ist auch am Festplatz gesorgt.

Übrigens: Laut Dorfchronik geht man davon aus, dass die Trachtenkirchweih bereits 1818 nahezu ununterbrochen -  Ausnahmen waren die Kriegsjahr - in Hirschfeld gefeiert wurde.

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