Erlebnis Einblick ins Leben eines Ritters Das Schwertführen will gelernt sein. Unter Aufsicht eines kundigen Ritters übten die Knappenschüler diese historische Kampfart. // Matthias Schiebl von Winfried Ehling TEILEN  30.07.2025 Trimberg – Unterricht einmal ganz anders: Die sechsten Klassen der Bad Kissinger Kliegl-Schule erlebten in der Knappenschule Geschichte zum Anfassen. Erneut lud der Verein der „Freunde der Trimburg“ Schulklassen zu seiner Knappenschule auf die Burg ein, um ihnen das ritterlich-höfische Leben „hautnah“ zu vermitteln. Die Knappenschule, die Vorstandsmitglied Matthias Schiebl initiierte und organisiert, ist bei den Schülerinnen und Schülern als abenteuerlicher Outdoor-Unterricht bekannt und beliebt. Diesmal waren die sechsten Klassen der Bad Kissinger Kliegl-Schule Gäste auf der Ruine. Gewürzkunde und Handwerk Für das Event bieten die Freunde der Trimburg einiges auf, um den Schülern einen authentischen Einblick vom Leben auf einer Ritterburg zu vermitteln, an denen die Geladenen selbst mitwirken durften. Schwertkampf und Gewürzkunde, Handwerk und tägliches Kochen, Bogenschießen und höfisches Leben, dazu die Geschichte der Trimburg vor 500 Jahren, waren die „Lernfächer“ für einen Tag. Verschiedene Aufgaben Aus München war die Gefolgschaft „Sir Galahad“ angereist und aus Tübingen kam „Sgeimh Solais“, eine englische Gefolgschaft um Geoffrey, Lord of Egremont. Sie führten gemeinsam mit den Hammelburger Reservisten die 30 Jugendlichen durch die Knappenausbildung. Von Minnesänger Hugo von Trimberg (Matthias Schiebl) willkommen geheißen, ging dieser bei einem Rundgang durch die Burg auf die Historie der Burg und die Bauernaufstände ein, die exakt vor 500 Jahren im Saaletal Geschichte schrieben. Danach erlernten Mädchen und Jungen die Aufgaben und Laufbahn (Page, Knappe, Junker und dann die Berufung zum Ritter) eines Knappen. Am offenen Feuer der Lagerküche ließ der Zweite Ritter, Sir Richard von Wolfenstein, an den Gewürzen schnuppern und Datteln kosten und erklärte, welche Lebensmittel im 14. Jahrhundert zur Verfügung standen und welche seinerzeit noch nicht bekannt waren. Letztere waren die heute täglich verwendeten Gemüsesorten wie Tomaten, Paprika, Kartoffeln und andere. Die Drechselbank war die nächste Station. Mit diesem Handwerk und dem Gerät aus frischem Haselholz konnten beispielsweise Griffe, Sprossen oder Krüge hergestellt werden. Schwerterkampf Beim Schwertkampf zeigten die Ritter und Junker, wie diese Waffe richtig geführt wird und was es heißt, „auf der Hut zu sein“. In einem Showkampf erklangen die Klingen, wenn sie aufeinander prallten. In Zweiergruppen konnten die jungen Gäste ihre eigenen Erfahrungen machen und ein Gefühl dafür bekommen, wie schwer ein Schwert ist. Im Burggraben, auf dem Bogenplatz, zeigten Bogenschützen die richtige Haltung an dieser Waffe und das Zielen auf eine Scheibe. Die Jugendlichen durften ein ganzes Set an Pfeilen schießen und so manche(r) entdeckte hier seine Talente, wie auch an den anderen Stationen. Speisen an der Rittertafel Zum Abschluss durften die Klassen an der authentisch nachgebildeten Rittertafel teilnehmen und erfuhren über die Gepflogenheiten zu Hofe und über die Wappenkunde. Danach tafelten sie mit den Rittern und den Edeldamen. Den Klassenlehrern fiel die hohe Aufmerksamkeit ihrer Schützlinge auf – offensichtlich ein Zeichen von großem Interesse. Die Pädagogen und Schüler bedankten sich abschließend bei den Akteuren für die erlebnisreichen Stunden und die Einblicke in die kulturellen Wurzeln im Saaletal. Nacht der Poesie Die nächste Veranstaltung auf der Trimburg: Am Donnerstag, 14. August, startet wieder die „Nacht der Poesie“. Eintritt ist ab 19 Uhr. An der Drechselbank erfuhren die Sechsklässler, welche täglich benötigen Gebrauchsgegenstände in früheren Zeiten aus Holz entstanden. // Matthias Schiebl