Local Heroes Eine Band mit richtigen Kanten Am Ende des Abends sandte die Fachjury die Band „Nachtkinder“ ins Local Heroes-Bundesfinale. // Line Tsoj von Redaktion TEILEN  03.07.2025 Rottershausen – Die bayerische Ausgabe von Deutschlands größtem Non-Profit-Musikpreis feierte ein fulminantes Landesfinale auf dem „ab geht die Lutzi“. Die „Nachtkinder“ sind „Bester Newcomer-Act Bayerns 2025“. Parabelflug aus Fürth, Brainscha aus Mammendorf, „Nachtkinder“ sowie Katharina Engel aus Nürnberg und Letzt BaamBrass aus dem Chiemgau präsentierten sich auf der gut gefüllten Zeltbühne des „ab geht die Lutzi“-Festivals. Die fünf Landesfinalistinnen und -finalisten bewiesen beim Local Heroes Bayern in Rottershausen einmal mehr, welch musikalische Vielfalt im Freistaat herrscht – und das auf sehr hohem Niveau, heißt es in einer Pressemeldung der Veranstalter. Am Ende des Abends sandte die Fachjury die Band „Nachtkinder“ ins Local Heroes-Bundesfinale. Hinter den jungen Künstlerinnen und Künstlern lag ein Tag voller Anspannung und Vorfreude. Aber er war vor allem vollgepackt mit vielen neuen Eindrücken. Dem 25-Jährigen Noah Friebel, Sänger der Band „Nachtkinder“ und seinen Bandmitgliedern Celina Hüttner, Marius Tuffner und Moritz Chrupala stand denn auch die Überraschung ins Gesicht geschrieben, als die beiden Moderatoren Konstantin und Max Raab das verkündeten, worauf alle sehnsüchtig gewartet hatten: Platz 1 im Local Heroes Bayern-Landesfinale, den die „Nachtkinder“ in diesem Jahr für sich entscheiden konnten. Sie sind „Bester Newcomer-Act Bayerns 2025“.Die Jury„Es hat wieder Mal richtig Spaß gemacht“, so Jury-Sprecher und langjähriges Jury-Mitglied Joachim Schulz. Gemeinsam mit seinen Jury-Team, bestehend aus Tontechniker Erwin Oppelt, Sängerin Larissa Hoppe, Local Heroes-Netzwerkkoordinatorin Cosima Sokol sowie Christof Hirt, Gründungsmitglied der Musikinitiative Hammelburg, hatte er einen abwechslungsreichen Abend erlebt. Am Ende hatten sie jedoch die „Qual der Wahl“. Dass diese auf die „Nachtkinder“ fiel, sei allerdings relativ schnell klar gewesen. „Sie stachen heraus und waren musikalisch am vollkommensten“, so der Musiker und Inhaber der Würzburger Posthalle. „Ihr Auftreten hat Potenzial. Ihre Arrangements haben gepasst und auch ihre Songs haben sehr gut funktioniert.“ Obendrein habe Sänger Noah auch stimmlich überzeugen können. Zwischen Nick Cave und den PixiesDer Band sei es gelungen, mit ihren Songs eine Geschichte zu erzählen und mit ihrer Inszenierung eine ganz eigene Stimmung zu erzeugen. „Ich habe mal an Nick Cave gedacht, aber auch an die Pixies. Es gab musikalische Parallelen“, so Joachim Schulz. „Und genau das haben sie zelebriert.“ Sein Fazit: „Die Band ist ein Gesamtkunstwerk mit sehr viel Tragik. “ Die Expertinnen und Experten sind überzeugt: „Wenn sie sich noch besser in Szene setzen, dann glauben wir, dass das groß werden kann.“ Ganz ähnlich ordnete seine Jury-Kollegin Cosima Sokol den Auftritt ein. „Für mich haben die Nachtkinder genau die richtigen Kanten.“ Mit diesen könnte die Band auch im Bundesfinale im kommenden September herausstechen. Hier seien Acts aus ganz Deutschland in einem viertägigem Musik-Camp versammelt.Aufgewühlt und überglücklich Und wie erging es den „Nachtkindern“ selbst? Sie waren am Ende des Landesfinales schlichtweg sprachlos, aufgewühlt, überglücklich – und das alles auf einmal. Die „Nachtkinder“ hatten sich auf ihren Auftritt in Rottershausen gründlich vorbereitet. In nur 40 Minuten galt es, ein möglichst breites Spektrum aufzuzeigen. „Wir wissen, dass wir mit dem, was wir machen, das Publikum fast immer spalten“, erklärt Noah. „Wir sind keine Band, die einfach auf die Bühne geht und versucht, möglichst gute Stimmung zu machen. Wir haben eine bestimmte Aussage, die wir transportieren möchten und inszenieren das sehr theatralisch.“ Natürlich gefalle die Musik nicht jedem. Ihrer Erfahrung nach gebe es nur zwei Arten der Rezeption: Entweder fände man es „extrem geil“ oder „extrem scheiße“. Eine solche Inszenierung auf einem Festival zu zeigen, sei natürlich eine Herausforderung. Eine Anpassung an ein solches Setting sei am Ende für sie aber nicht infrage gekommen. „Wir haben in den vergangenen Monaten eine regelrechte Trotzhaltung eingenommen und sagen: Wir machen unser Ding. Wir glauben daran, stehen dahinter und verstecken uns nicht mehr.“Gleiches könne man auch zum Auftritt von BaamBrass aus dem Chiemgau sagen. die die Zeltbühne in ein wahres Party-Areal verwandelten. Vor allem Frontmann und Trompeter Pius Bauer blieb der Jury im Gedächtnis. Für sie war klar: Dieser Musiker ist unser „Bester Instrumentalist 2025“.Und dann war da noch Parabelflug alias Felix Abel. Der Sänger aus Fürth eröffnete das Landesfinale und wurde von der Jury mit Platz Nummer 2 geehrt. Obendrein erhielt er den Sonderpreis als „Bester Sänger“. „Er ist einfach großartig“, so das Urteil von Joachim Schulz. Er stand allein auf der Bühne. Da ist es ganz schwer, Energie und Druck reinzukriegen. Stimmlich war er klasse.“ „Running Gag“ Auch für Kollegin Cosima Sokol stach der Musiker heraus. Seit Jahren verfolge sie seine Kunst bereits im Internet. Die Live-Perspektive fehlte ihr aber bis dato. Der Umstand, dass er ohne seinen Schlagzeuger anwesend war, sei von ihm „sehr charmant“ gelöst worden, und sogar noch mehr: Sein fingierter Telefonanruf sei zum „Running Gag“ des Abends geworden, so Cosima Sokol. Pius Bauer, Frontmann von BaamBrass wurde „Bester Instrumentalist 2025“. // Line Tsoj Parabelflug alias Felix Abel erhielt den Sonderpreis als „Bester Sänger“. // Line Tsoj