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Tradition
Pilger ziehen zum Kreuzberg
Im Gegenlicht der aufgehenden Sonne geht der Pilgerzug über die Alte Saalebrücke in Euerdorf.
Im Gegenlicht der aufgehenden Sonne geht der Pilgerzug über die Alte Saalebrücke in Euerdorf. // Doris Bauer
Euerdorf – Mit Liedern und Gebeten zogen die Gläubigen bei der Wallfahrt der Kreuzbruderschaft auf den Heiligen Berg der Franken.

Rund 70 Teilnehmer folgten dem Ruf zur Wallfahrt auf den heiligen Berg der Franken – den Kreuzberg. An zwei Tagen wurde eine jeweils über 30 Kilometer lange Strecke bewältigt, bis die Pilger wieder wohlbehalten in der Heimatgemeinde ankamen.

Es war diesmal kein leichtes Unterfangen. Die Temperaturen waren sommerlich hoch, so dass das Laufen zu einer ausgedehnten Schwitz-Partie geriet. Doch die Wallfahrer blieben gelassen und rüsteten sich mit dem entsprechenden Sonnenschutz.

„Wer einen Teil der Strecke aussetzen musste, konnte jederzeit ins Begleitfahrzeug einsteigen. Außerdem wurden an vielen Haltepunkten Wasser ausgeschenkt, so dass alle gut versorgt waren. Am Kreuzberg selbst waren die Temperaturen erträglich. Ich bin froh, dass alle wieder gut zuhause angekommen sind und jeder für sich, aber auch wir als Veranstalter, die Wallfahrt als Erfolg verbuchen können“, erklärt Wallfahrtsleiterin Gisela Leber.

Alles bestens organisiert

Aber auch sonst war alles bestens organisiert: Pünktlich startete die Pilgerschar um 6 Uhr an der Euerdorfer Pfarrkirche. Bis nach Burkardroth ging es längere Stücke durch den Wald. In Burkardroth wurde eine längere Verschnaufpause eingelegt, wo für die Pilger Verpflegung bereitstand. Dann ging es über Wollbach und Premich nach Waldberg, wo es die „legendäre“ Leberknödelsuppe gab, die allen für den Aufstieg in die „Kniebrech“ noch einmal ausreichend Kraft verlieh.

Oben am Kloster wurden alle Wallfahrer mit einer willkommenen Weihwasser-Dusche von Franziskanerpater Korbinian begrüßt. Am Abend war nach dem Kreuzweg gemütliches Beisammensein mit gemeinsamem Liedersingen angesagt.

Der nächste Morgen startete mit einem kräftigen Frühstück vor dem Gottesdienst, den Pfarrer Gerd Greier aus Bad Kissingen und Pater Korbinian, Guardian des Klosters Kreuzberg, gemeinsam zelebrierten. Zur Begrüßung der zahlreichen Gläubigen im Gottesdienst freute sich der Guardian augenzwinkernd besonders darüber, „dass ihr offensichtlich alles mitgebracht habt, was in Euerdorf nicht niet- und nagelfest ist: eine große Anzahl an Pilgern, eine Ministranten-Schar, einen eigenen Chor und Blasmusik.“

In der Tat mischten sich heuer viele Kinder unter die Pilgerschar, die dann vor Ort auch gerne den Ministranten-Dienst übernahmen. Zur musikalischen Gestaltung trugen das „Kreuzberg-Chörle“ unter der Leitung von Christine Huppmann und Blasmusikanten unter der Leitung von Joachim Kaiser bei. Klaus Wieber zauberte grandiose und fulminante Töne aus der Orgel hervor. Die jüngsten Pilger, die erstmals die Strecke zum Kreuzberg geschafft hatten, erhielten von Pater Korbinian ein Andenken vom Kreuzberg, bevor es dann wieder auf den Heimweg ging. Bereits mehrere Male hat der fast zwölfjährige Noah diese Strecke absolviert und ist immer „gerne dabei – heuer mit vielen Kumpels. Ich bin hier gerne Ministrant, und auch das Laufen in der Gruppe ist schön“.

Es ist die Gemeinschaft, die die Euerdorfer Wallfahrt ausmacht. Es wird gemeinsam gebetet, gesungen, meditiert und es wird miteinander gesprochen und aufeinander geachtet, dass jeder am Ziel ankommt. Diese Gemeinschaft motiviert auch Wallfahrtsleiterin Gisela Leber und Quartiermeister Bruno Brimer, die diese Wallfahrt mit viel Aufwand seit vielen Jahren organisieren, dieses immer wieder zu tun. „Die Gemeinschaft ist uns sehr wichtig. Und dass heuer, besonders am Kreuzberg, alles auch noch organisatorisch reibungslos lief, so dass man sich richtig wohlfühlen konnte, hat diese Wallfahrt zu etwas ganz Besonderem gemacht“, stellt Gisela Leber fest. Dass ein kurzer Regenguss die Wallfahrer kurz vor dem Ziel überraschte, tat der Veranstaltung keinen Abbruch.

Alle Teilnehmer aus Euerdorf, Wirmsthal und Umgebung.
Alle Teilnehmer aus Euerdorf, Wirmsthal und Umgebung. // Doris Bauer
Auszug aus dem Kloster Kreuzberg.
Auszug aus dem Kloster Kreuzberg. // Doris Bauer
Viele Kinder gingen diesmal die über 30 Kilometer lange Wegstrecke mit. Für ihre Strapazen wurden sie mit einem Eis belohnt.
Viele Kinder gingen diesmal die über 30 Kilometer lange Wegstrecke mit. Für ihre Strapazen wurden sie mit einem Eis belohnt. // Doris Bauer
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