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Muttertag
Wenn Kinder die Burg erobern
Die „Forschergruppe“ experimentierte im Burggraben mit besonderem Eifer.
Die „Forschergruppe“ experimentierte im Burggraben mit besonderem Eifer. // Winfried Ehling
Glasperlenspiel? Mütter und Kinder diskutieren über die Verwendung der kleinen Plastikteilchen. Könnte man daraus Schmuck machen?
Glasperlenspiel? Mütter und Kinder diskutieren über die Verwendung der kleinen Plastikteilchen. Könnte man daraus Schmuck machen? // Winfried Ehling
Was kindliche Kreativität vermag zeigt sich an diesem Vogelnest  das Kinder aus dem Kindergarten St. Peter und Paul  aus Stoffresten fertigten.
Was kindliche Kreativität vermag zeigt sich an diesem Vogelnest das Kinder aus dem Kindergarten St. Peter und Paul aus Stoffresten fertigten. // Winfried Ehling
Gräser, Blüten und Steine sollen aus dem vorgegebenenRahmen einen Naturteppich schaffen. Da gibt’s noch viel zu tun.
Gräser, Blüten und Steine sollen aus dem vorgegebenenRahmen einen Naturteppich schaffen. Da gibt’s noch viel zu tun. // Winfried Ehling
Trimberg – Die Trimburg hat sich wieder in ein lebendiges Kunstfestival verwandelt, organisiert vom Westheimer Kindergarten St.Peter und Paul.

Traditionell am Muttertag ist das Wahrzeichen Elfershausens der Ort, an dem sich der Westheimer Kindergarten St. Peter und Paul mit seiner Veranstaltung „Kunst im KindergARTen“ präsentiert. Auch in diesem Jahr gelang es dem Reggio-Kindergarten, Hunderte von Menschen anzulocken, die neben der Kinderkunst einen richtigen Sommertag genießen konnten.

Der Muttertag tritt für dieselben – so sie sich für einen Burgbesuch mit Kindern und Familie entschieden haben – etwas in den Hintergrund. Denn klar ist, dass die alten Mauern richtig mit Leben erfüllt werden, wenn der Nachwuchs alles sehen und ausprobieren oder gar für selbst Geschaffenes gelobt werden muss. Pommes und Bratwurst, Gartenlimonade und leckere Kuchen und Torte sind da noch gar nicht einbezogen.

Ressourcen für kreatives Arbeiten

Das Programm des Kindergartens begann eigentlich am Samstagabend mit der Kinovorstellung „Eine Million Minuten“. Der Film vermittelte, dass das Sammeln von Erinnerungen und Erfahrungen viel wertvoller ist als materielle Besitztümer.

Am Sonntag, Punkt 12 Uhr, eröffnete die Vernissage „Keine Schätze, große Welten“. Die Ausstellung lud dazu ein, die Sammlungen der Projekte der Kinder zu entdecken, die mit Herzblut zusammengetragen wurden. Jedes Objekt erzählte eine Geschichte und spiegelte die Entdeckungsfreude wider.

„Die Werkstatt für Kinder“ ist in der Reggio-Pädagogik ein bedeutender Aspekt. Remida ist eine Erfindung der Reggio Pädagogik und steht für die Idee, dass Materialien, die in Industrie, Handel, Handwerk und Gewerbe abfallen, wunderbare Ressourcen für kreativ-künstlerisches Arbeiten sind. Dazu gehören Stoffreste, Kunststoffteile, Papierreste, Holz und Metallobjekte, die, sortiert, für kreative Zwecke zur Verfügung gestellt werden. Hier machen Kinder die heute besonders wichtige Entdeckung, dass Müll eine wertvolle Ressource ist, die vielen anderen Verwendungen mit Kreativität und Phantasie zugeführt werden kann.

Wertschätzung von Materialien

Damit lernen Kinder die Wertschätzung von Materialien, was wiederum die Kreativität und Vorstellungskraft fördert, denn sie entscheiden selbst, was ein Material darstellen könnte, ein Tier, ein Raumschiff oder vielleicht ein wunderschönes Mosaik.

Der Umgang mit Formen, Farben und Texturen fördert zudem die ästhetische Bildung, denn ein Werkstück wird nach Sinneseindrücken und Wirkungen untersucht, wie etwa bei der „Forschergruppe“, die im Burggraben experimentierte. Die Nachhaltigkeit und das Umweltbewusstsein werden so gefördert, und die Kinder avancieren zu aktiven Gestaltern ihrer Lernumgebung. Es gibt kein richtig oder falsch beim Umgang mit solchem Material, denn der Fokus liegt auf dem Prozess, nicht auf dem Produkt.

Zum Schluss Theater

Zwischen den kreativen Stationen, die von 13 bis 16 Uhr verschiedene Werkstattangebote für Kinder, Eltern, Großeltern und sonstige Interessierte offen standen, tummelten sich zahlreiche Besucher, die den Appetit mit einer Reis-Bowl, einem Steak oder einer Bratwurst stillen konnten. Getränke und Kaffee sowie leckere Kuchen und Torten ergänzten das gern angenommene Angebot.

Den Abschluss des herrlichen Vorsommertages bildet das Theaterstück „Frederick“. In einer alten Steinmauer lebt eine Familie Feldmäuse. Da der Winter bevorsteht, sammeln die Mäuse eifrig Körner, Nüsse und Weizen. Nur Frederick macht nicht mit. Stattdessen scheint er seine Zeit mit Nachdenken und Tagträumen zu verbringen.

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