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Bildungsstätte Heiligenhof
Ein Fest der Diakone in der Kurstadt
Knapp 250 Evangelische Diakone und ihre Familien aus ganz Bayern trafen sich kürzlich im Seminarhotel Heiligenhof in Bad Kissingen. Das Wochenende stand unter dem Motto „Wonach sehnt sich mein Herz“.
Knapp 250 Evangelische Diakone und ihre Familien aus ganz Bayern trafen sich kürzlich im Seminarhotel Heiligenhof in Bad Kissingen. Das Wochenende stand unter dem Motto „Wonach sehnt sich mein Herz“. // Reinhard Krüger
Signet des Fränkischen Tags von Reinhard Krüger
Bad Kissingen – 250 Diakone und Familien versammelten sich in Bad Kissingen. Ein Wochenende voller Austausch, Spiritualität und historischer Einblicke.
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Die Bildungsstätte Heiligenhof in Bad Kissingen verwandelte sich kürzlich in einen Treffpunkt der bayerischen evangelischen Diakone und ihren Familien. Sie reisten aus allen Teilen des Freistaates ins nördliche Unterfranken, um ein gemeinsames Wochenende zu verleben. Knapp 250 Teilnehmende, darunter über 40 Kinder, genossen ein Wochenende voller Begegnung, Austausch und spiritueller Impulse, so der Leiter der Rummelsberger Brüderschaft, Peter Barbian.

Alle zwei Jahre versuchen „die Rummelsberger“, wie die geistliche Gemeinschaft nach dem gleichnamigen Diakonieort 20 Kilometer südöstlich von Nürnberg gerne genannt wird, sich „mit und Kegel“ zu treffen. Das scheint ihnen auch gut gelungen zu sein. Die Verantwortlichen um Brüdersenior und Leiter der Brüderschaft, Peter Barbian, zeigten sich zufrieden. „Wir haben viele Dinge gesehen, Freud und Heiterkeit, Ausgelassenes und Besinnliches“, sagte der Leiter. Vor allem eines ist ihm aufgefallen: „Echtes Interesse am Gegenüber“. Er sei froh über solche Gelegenheiten der Nähe, „denn da ist der Mensch Gott am nächsten“. 

Oberbürgermeister begrüßt Diakone und ihre Familien

Schon zu Beginn zeigte sich der Bad Kissinger Oberbürgermeister Dirk Vogel bei seinem Besuch bei „den Brüdern und ihren Familien“ überrascht über die hohe Zahl der Teilnehmenden. Gerne stellte der OB „seine“ Stadt den Gästen vor. Der 47-jährige sprach vom UNESCO-Weltkulturerbe, „einem Phänomen, dass es zu schützen gilt“ und dem Luitpoldpark, „der mindestens die Qualität des Englischen Gartens in München hat.“ Er dankte auch für die Information, dass das heutige Hotel Villa Thea einst im Besitz der früheren Rummelsberger Anstalten war.

Großes Interesse an Stadtführung in Bad Kissingen

Unter dem Motto „Wonach sehnt sich dein Herz?“ wurde in unterschiedlichen Gruppen über „Sehnsucht nach Frieden“, „Sehnsucht nach Gesundheit“, „Sehnsucht nach mir nachgedacht. Beim eigens angebotenen „Sehnsucht Kindheit“ ging es für die Jüngsten mehr um Hüpfburg und Spielmobil. Bei strahlendem Spätsommerwetter wollten annähernd 80 Teilnehmer bei der Stadtführung von Gästeführer Harald Hümmer dabei sein. Sein Motto lautete: „Auf den Spuren der Sehnsucht“. Dabei führte er seine Gästeschar durch den Kurpark und angrenzende Einrichtungen, wie die Wandelhalle, das „Rákóczi-Denkmale“ samt Luitpoldbad und historischen Treppenhaus. 

Die Brüder werden weniger

Der kirchliche Nachwuchs macht auch vor der Diakonenausbildung nicht Halt. Waren vor 30 Jahren noch Jahrgänge mit weit über 40 Bewerber die Regel, haben sich in diesem Herbst nur sieben junge Männer für einen Ausbildungsplatz erfolgreich beworben. Auch der Diakonenberuf wurde akademisiert und ein Studium der Diakonik an der Evangelischen Hochschule in Nürnberg zwingend vorgeschrieben. „Wir werden weniger“, konstatierte der scheidende Brüderhausleiter Klaus Buchner. Bei einem bunten Abend zeigten eine Reihe von Brüdern, welche Talente in ihnen stecken und unterhielten die Gäste mit einer gelungenen Show. Gelungen war auch ein sogenannter Werkstattgottesdienst zum Abschluss des Wochenendes. Und was war dann so schön? Von guter Stimmung, Superschön, Saugut, weil viele Leute getroffen und: „Brüderschaft geht auch woanders als im angestammten Ort.“

Info: Die Rummelsberger Brüderschaft

Am 2. Juni 1890 eröffnete der Landesverein für Innere Mission in Nürnberg eine Ausbildungsstätte für Diakone als Mitarbeitende in der Diakonie und der Evangelischen Landeskirche in Bayern. Die Gründung dieser Diakonenanstalt ist die Geburtsstunde der Rummelsberger Brüderschaft und damit auch der Rummelsberger Diakonie.

In der Rummelsberger Brüderschaft sind Menschen beheimatet, die aus ihrem Glauben heraus für eine Kultur der Achtsamkeit eintreten, und eine diakonische Alltagsspiritualität leben. Den diakonischen Auftrag der Kirche, sich den Schwächsten der Gesellschaft zuzuwenden, erfüllen sie professionell und zeitgemäß. Die Gemeinschaft hat rund 1500 Mitglieder, die in weit über 50 Arbeitsfelder überwiegend in Bayern beschäftigt sind.

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