Ein neues Buch, genauer ein neuer Bildband über einen alten Baum ist auf den Markt gekommen. Dieses Naturdenkmal, eine uralte Stieleiche (Quercus robur), steht alleine auf einer Wiese nahe der Gemeinde Nedensdorf, Gemarkung Bad Staffelstein, im Landkreis Lichtenfels in Sichtweite zu Kloster Banz.
Dieser außergewöhnliche Baum wird offiziell als „Hüter des Feldes“ bezeichnet. Genauso lautet auch der Titel des Bildbandes. Vor Ort heißt die tausendjährige, geköpfte und völlig hohle Eiche einfach nur „Eichastock“. Ein weiterer Name lautet „Rasierpinselbaum“. Der Herausgeber des Bildbandes, der Coburger Horst Schunk, sagt über sein Werk: „Ich wollte dem Baum ein visuelles Denkmal setzen, aus Respekt, Bewunderung und Anerkennung.“
Die Eiche im Wandel der Zeit
Von 1980 bis 2023 besuchte der 74-Jährige immer wieder die imposante Stieleiche oberhalb von Nedensdorf und machte Bilder. Weitere Fotografen sind Matthias Einwag und Jürgen Ullmann. Es wurden über all die Jahre Tausende Bilder dieses ungewöhnlichen Baumes geschossen. Bei Wind und Wetter, zu allen Tages- und Jahreszeiten. Im Lauf der Jahrzehnte entstand eine riesige Fülle an Fotografien, die den Baum in verschiedenen Lebensstadien zeigen. Horst Schunk hat aus diesen Tausenden Fotos nun eine Auswahl getroffen und zu einem Bildband zusammengestellt.
Im Kino verewigt
Und so sind in dem 78-seitigen Buch 110 hochwertige Fotografien über dieses Naturdenkmal zu sehen. Horst Schunk, Matthias Einwag und Jürgen Ullmann dokumentieren einen unverwechselbaren Baum, der schon mehrmals in den Medien zu sehen war. Und auch im Kinofilm Luther erscheint der Eichenbaum in der Anfangsszene auf der Leinwand. Aber das Buch ist nicht nur die Dokumentation eines Naturdenkmals, sondern auch eine Liebeserklärung an diesen markanten Baum, wie Horst Schunk mitteilt.
Innen hohl
Der Coburger ist fasziniert von Bäumen. Besonders angetan hat es ihm eben der prägnante Baum bei Nedensdorf. Früher porträtierte er ihn mit seiner Hasselblad-Mittelformatkamera im Analogverfahren, später dann mit Digitalkameras. Der „Eichastock“ leidet seit einigen Jahren unter dem hohen Alter. Wie alt der Baum genau ist, lässt sich nicht sagen, denn Jahresringe kann man bei ihm nicht zählen, er ist seit vielen Jahren innen hohl. Eine Pilzkrankheit befiel den Baum vor einigen Jahren, sodass damit zu rechnen ist, dass er in absehbarer Zeit auseinanderbrechen wird. Schon jetzt ist eine Hälfte der Stieleiche abgestorben.
Horst Schunk wünscht sich, dass schon bald neben diesem Baumveteranen eine neue Stieleiche gepflanzt wird. „Damit die jahrhundertelange Tradition an dieser Stelle weitergehen kann, auch wenn der alte Baum in absehbarer Zeit nicht mehr am Leben ist.“
„Hüter des Feldes“
Der Bildband von Horst Schunk ist bei „Books on Demand“ (ISBN 978-3-7578-4653-4) erschienen. Er ist im Buchhandel und über das Internet erhältlich und wird auf konkrete Nachfrage gedruckt. Der Autor, der auch Aufnahmen der beiden Hobbyfotografen Jürgen Ullmann (Drohnenbilder) und Matthias Einwag veröffentlichte, „geizte“ mit jedem Bild, denn jede Abbildung machte den Band teurer. Gleichwohl kostet das Buch 40,60 Euro.
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