0
Dunnerkeil!
"Das Eich" übersetzt Asterix auf Oberfränkisch
Stolz auf seinen oberfränkischen Asterix: 500 Bände  musste  Stefan Eichner signieren.
Stolz auf seinen oberfränkischen Asterix: 500 Bände musste Stefan Eichner signieren. // Stefan Eichner
Premiere
Kulmbach – Endlich spricht der Gallier "gscheid" verständlich. Der Kulmbacher Comedian Stefan Eichner erzählt, wie ihn die Reaktionen überrumpelt haben.

Mit Asterix hat er die nächste Zeit viel vor. Was das ist, erzählt "Das Eich" im Interview.

Wie war es, als du das erste Mal deinen Asterix-Band in Händen hattest?

Stefan Eichner: Ich hatte eigentlich Stress und erst eine Woche später mit der Lieferung gerechnet. Als sie kam, war auch noch der erste Karton aufgeweicht. Als ich den ersten Band dann aber in den Händen hielt, war das geil - auch wenn man ewig dran gearbeitet hat.

Jetzt habe ich einen ganzen Stapel Asterix zum Signieren im Büro liegen. Von den Vorbestellungen war ich leicht überrumpelt und habe nicht mit so einer Resonanz gerechnet. Dabei geht es erst richtig los mit Lesungen, und Signierstunden, wenn der Band offiziell draußen ist. Ich werde auch beim Comic-Salon in Erlangen sein.

Was heißt überrumpelt von den Vorbestellungen?

Für Freunde, Nachbarn und so hatte ich 100 Bände bestellt. Inzwischen musste ich viermal nachordern, jetzt liegen bei mir 500 Asterix zum Signieren. Die verschicke ich zum Veröffentlichungstermin dann kreuz und quer in die Republik. Zudem gibt es noch Vorbestellungen beim Verlag.

Die Zielzahlen werden wir wohl entspannt erreichen. Ich bin gespannt, was am 11. April passiert, wenn das Ding dann in den Läden steht. Bisher gab es ja nur Facebook-Promo und Bestellungen von Fans, die sich jeden Mundart-Band ins Regal stellen. Meine Hoffnungen wurden jedenfalls übertroffen.

Du hast Signierstunden erwähnt.

Ja, das ist etwas ganz Neues für mich. Die ersten Termine stehen schon. Am 12. April - also einen Tag nach Veröffentlichung - werde ich von 16 bis 18.30 Uhr in der Buchhandlung Friedrich am Holzmarkt den Asterix signieren. Am 26. April ist dann eine Lesung im Brauereimuseum geplant. Aber einfach nur aus dem Asterix vorlesen werde ich dabei nicht, ich werden ein 90-minütiges Bühnenprogramm drum stricken.

Dabei werde ich erzählen, wie ich zum Asterix gekommen bin. Soviel verrate ich schon: Der Ursprung geht auf das Jahr 2018 zurück und hat mit Island und Grönland zu tun. Und es gibt allerhand Anekdoten berichten. Zum Beispiel, warum ich Wolfgang Bucks Lied "Flusszigeiner" nicht einbauen durfte. Natürlich ist im Asterix trotzdem viel Lokalkolorit zu finden.

Die "Zunftstube zum Zirkus" zum Beispiel. Mich selbst habe ich auch untergebracht mit dem Gasthaus "Zum entspannten Franken". Meine Lektorin kam zudem aus Köln - allein das sorgt schon für 20 Minuten Programm. Das wird eine ganz neue Art von Bühnentätigkeit neben dem Eich und meinem Reinhard-Mey-Programm. Meine erste Lesung findet übrigens genau 14 Jahre nach meinem Eich-Debüt statt.

Wie sieht es denn mit einem zweiten oberfränkischen Asterix aus?

Wenn der Verlag fragt, werde ich nicht nein sagen. Jetzt gilt es aber zunächst, den ersten Band in die Spur zu bringen. Mein Bauchgefühl sagt mir, dass es nicht bei dem einen Asterix bleiben wird. Kollegen aus Unterfranken haben schon sechs Bände übersetzt, wenn ich in deren Fußstapfen treten könnte... Asterix-Übersetzer wäre für mich außerdem ein weiteres Standbein und eine Möglichkeit, die Region bundesweit in Szene zu setzen.

Kannst du dir vorstellen, in Richtung Schreiben weiterzumachen?

Ich habe viele Ideen und muss aufpassen, dass ich mich nicht verzettel. Aber ich überlege schon länger, ob ich nicht ein Buch schreibe. Es soll ein Kulmbach-Thriller werden. Ich arbeite schon 1,5 Jahre an dem Plott. Aber zum Schreiben brauche ich Zeit und Muse.

Die Ideensammlung ist schon weit. Fest steht, es wird ein ziemlich unappetitlicher Krimi, bei dem viele Leute über die Wupper gehen. Ich hätte schon Lust, in meiner Heimatstadt Blut fließen zu lassen in Ecken, die hier jeder kennt.

Wenn du so viel vorhast, wie sieht es denn mit einem neuen Programm für "Das Eich" aus?

Seit dem Debüt habe ich alle zweieinhalb Jahre ein neues Programm auf die Bühne gebracht. Das wäre im Oktober 2021 wieder der Fall gewesen und ging leider nicht. Das war etwas, was mich an Corona richtig gewurmt hat. Jetzt juckt es mich wieder, ich habe genug Idee notiert.

Was ich jetzt schon versprechen kann: Es wird ein komplett virenfreies Programm werden, in dem nicht über Corona vorkommt. Wenn der Asterix in der Spur ist, werde ich mich an die Arbeit machen und voraussichtlich Mitte des Jahres anfangen zu schreiben. Im April 2023 wird dann Premiere sein - wie immer in der Dr.-Stammberger-Halle.

Das Gespräch führte Jürgen Gärtner.

Lesen Sie auch:

Inhalt teilen
  • kopiert!