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Mähfreier Mai
Es brummt und summt in Kulmbachs naturnahen Gärten
2024 Naturnahe Gärten2024 Naturnahe Gärten
Auch eine Biene braucht mal ein Pause, der Blütenstaub auf dem Rücken zeigt, dass sie schon fleißig war. // Karl Heinz Weber
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Kulmbach – Ein lebhaftes, blühendes und duftendes Paradies - all das kann der eigene Garten sein. Aus dem Grün rund ums Haus ein kleines Naturschutzgebiet zu machen, ist gar nicht schwer.

Die Kreisgruppe Kulmbach im Landesbund für Vogel- und Naturschutz in Bayern (LBV) gibt ein paar Tipps, wie das funktioniert. Zu einer naturnahen Gestaltung gehören in erster Linie viele verschiedene Strukturen: Bäume und heimische Blühsträucher, Beerensträucher, heimische Blühpflanzen. Je größer die Vielfalt im Garten ist, desto mehr verschiedene Pflanzen und Tiere fühlen sich wohl.

"Wilde Ecken" im Garten zulassen

Natürlich soll niemand auf seine Terrasse und ein regelmäßig gemähtes Rasenstück verzichten - schließlich soll der Garten auch Erholungsraum für den Menschen sein. Aber man sollte, um der Natur Raum zu geben, auch eine gewisse "Unordnung" und "wilde Ecken" zulassen. Man kann zum Beispiel einen Haufen aus Reisig und Laub anlegen, in dem unter anderem Igel Unterschlupf finden.

Garten bietet Lebensraum für viele Pflanzen und Tiere

In lose aufgeschichteten Steinmauern fühlen sich Eidechsen wohl, in Totholz viele Käferarten. Blühstauden sollte man nicht im Herbst abschneiden, sondern die Blütenstände bis zum Frühling stehen lassen. Hier finden Vögel Nahrung, und viele Insekten können dort überwintern.

Die schönsten Fotos aus einem naturnahen Garten in Kulmbach:

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Auch eine Biene braucht mal ein Pause, der Blütenstaub auf dem Rücken zeigt, dass sie schon fleißig war. // FOTOGALERIE Karl Heinz Weber
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Im Flug ernährt sich dieses Insekt von der Blüte des Gamander-Ehrenpreis. // FOTOGALERIE Karl Heinz Weber
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Die Acker-Schmalwandblüte dient nicht nur Schmetterlingen als Nahrung. // FOTOGALERIE Karl Heinz Weber
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Nicht nur bei der Nahrungssuche kann man Käfer und Insekten beobachten. // FOTOGALERIE Karl Heinz Weber
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Schwer zu erkennen, aber die Ameisen verjagen die Biene von der Blüte der Berg-Flockenblume. // FOTOGALERIE Karl Heinz Weber
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Die Blüte ist noch nicht geöffnet und schon sind die Insekten da. // FOTOGALERIE Karl Heinz Weber
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Eine Biene auf der Blüte des Knolligen Hahnenfuß. // FOTOGALERIE Karl Heinz Weber
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Ein winziges Insekt, das wie eine Grille aussieht sitzt auf einem Blatt. // FOTOGALERIE Karl Heinz Weber
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Eine Fliege putzt sich auf der Blüte eines Acker-Hornkraut. // FOTOGALERIE Karl Heinz Weber
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Die Biene hat bereit fleißig Blütenstaub gesammelt auf einem Schöllkraut. // FOTOGALERIE Karl Heinz Weber

Viel Arbeit macht all das nicht. Im Gegenteil. Eine der wichtigsten Maßnahmen für den Naturgarten ist die: Einfach mal nichts tun! Einfach mal einen Teil der Wiese wachsen lassen, weniger düngen und nur zwei- bis dreimal im Jahr mähen. Das gibt Blütenpflanzen und damit Bienen und Schmetterlingen Lebensraum. "Unkraut" muss nicht sofort entfernt werden. Es kann reizvoll sein, zu beobachten, welche Blütenpracht auch solche Pflanzen hervorbringen und wie viele Insekten das zu schätzen wissen.

Finger weg von Mähroboter und Laubbläser

Ganz wichtig im Naturgarten:  Finger weg von jedem Gift ebenso wie von Mährobotern und Laubbläsern! Keinen Torf verwenden - Kompost leistet mindestens ebenso gute Dienste. Heimische und möglichst ökologisch produzierte Pflanzen bevorzugen, Nisthilfen anbringen, Wassertränken aufstellen. Die müssen übrigens nicht für teures Geld gekauft werden. Auch ein großer Blumentopf-Untersetzer oder ein alter Suppenteller leisten gute Dienste. Ein großer Stein in der Mitte dient als Landeplatz; ein Standort, der für Katzen unerreichbar ist, empfiehlt sich.


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Wo es der Platz zulässt, bereichert ein Gartenteich den Garten. Wasser und Randzonen sind Lebensraum unter anderem für Molche oder Libellen. Zudem ist so ein Teich ein Blickfang, den auch wir Menschen genießen. Welche Möglichkeiten es sonst noch gibt, den eigenen Garten möglichst naturnah zu gestalten, verrät der Landesbund für Vogel- und Naturschutz in Bayern (LBV) unter lbv.de/ratgeber/lebensraum-garten/.

Gartenbewerter im Landkreis Kulmbach unterwegs

Und wenn ein solch üppig wuchernder Naturgarten das Missfallen der Nachbarn erregt? Wenn die sich sorgen, dass "Unkraut" über den Zaun fliegen und die Wildnis auch von ihrem säuberlich gestutzten Grün Besitz ergreift? Dann kann man es sich als Gartenbesitzer bestätigen lassen, dass der eigene Garten naturnah und vogelfreundlich ist.

Zum Beispiel von den Gartenbewertern des LBV, die auch im Landkreis Kulmbach unterwegs sind und hier schon viele Gärten bewertet haben. Wenn sich auf deren Checkliste ausreichend Punkte angesammelt haben, gibt es die Plakette "Vogelfreundlicher Garten". Die zeigt es für alle deutlich sichtbar: Alles richtig gemacht!

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