Die Energie- und Rohstoffkrise, dazu eine Corona-bedingte Absatzkrise: Die Kulmbacher Brauerei AG musste sich im zurückliegenden Jahr großen Herausforderungen stellen. Sie hat das mit Erfolg getan, wie Vorstandssprecher Markus Stodden am Mittwoch in der Kulmbacher Stadthalle bekanntgab. „Mit einem Gesamtwachstum von 3,8 Prozent haben wir uns gut behauptet“, sagte Stodden bei der ordentlichen Hauptversammlung der Aktien-Gesellschaft.
3,6 Millionen Hektoliter abgesetzt
Die Kulmbacher Brauerei erzielte im vergangenen Jahr einen Getränkeabsatz von knapp 3,6 Millionen Hektolitern – im Vorjahr waren es noch 3,4 Millionen Hektoliter. Die Umsatzerlöse der Unternehmensgruppe hätten sich besser als prognostiziert mit 261,3 Millionen Euro entwickelt und hätten damit um 8,6 Prozent über dem Vorjahreswert gelegen, teilte Vorstandssprecher Markus Stodden mit.
Der Vorschlag des Vorstands
Für die Kulmbacher Brauerei ergibt sich ein nach handelsrechtlichen Vorschriften ausgewiesener, für die Gewinnverwendung maßgeblicher Bilanzgewinn des Geschäftsjahres 2022 in Höhe von rund 7,9 Millionen Euro. Die Hauptversammlung folgte dem Vorschlag von Vorstand und Aufsichtsrat, den Bilanzgewinn wie folgt zu verwenden: Zahlung einer Dividende von rund fünf Millionen Euro, was 1,50 Euro je dividendenberechtigter Stückaktie entspricht. 2,8 Millionen Euro werden in die Gewinnrücklagen eingestellt, und der verbleibende Betrag von gut 38.000 Euro wird auf neue Rechnung vorgetragen.
Knapp über 900 Mitarbeiter
Da die Gastronomie im zurückliegenden Jahr vom Corona-Lockdown verschont geblieben und die Verbraucher zu alten Gewohnheiten zurückkehrt seien, hätten die Betriebe trotz fehlender Fachkräfte und reduzierter Öffnungszeiten zum Normalbetrieb übergehen können, hieß es.
Lob an die Mitarbeiter
Auch die Hauptversammlung war die erste seit 2019 in Präsenz. Die Kulmbacher Gruppe sei gut durch die Krise gekommen, berichtete Stodden und nannte den „souveränen Umgang der Mitarbeiter mit den Herausforderungen“ als Grund dafür. Die Kulmbacher Brauerei beschäftigte 2022 im Jahresschnitt 909 Mitarbeiter, nur zwei weniger als im Jahr zuvor.
Die Wachstumsmarke Mönchshof
Ursache für die Steigerung beim Gesamtabsatzwachstum mit 3,8 Prozent sei vor allem die solide Entwicklung der Wachstumsmarke Mönchshof. Mit einem Marktanteil von rund 30 Prozent habe Mönchshof seine marktführende Position im Segment der Bügelverschlussbiere weiter ausbauen können. Ein Wachstumstreiber ist Stodden zufolge dabei die Marke „Mönchshof hell“ gewesen, die überproportional um 7,7 Prozent zulegen konnte. Gewaltige Steigerungen habe auch das „Mönchshof Naturradler alkoholfrei“ mit 13,6 Prozent verzeichnet. Im Ranking der alkoholfreien Radler auf dem deutschen Markt liege das „Mönchshof Natur“ auf Platz drei.
Bad Brambacher auf Erfolgskurs
Im Geschäftsfeld der alkoholfreien Erfrischungsgetränke habe die Marke Bad Brambacher die Absatzmenge des Vorjahres mit über 15 Prozent übertroffen. Zu den Wachstumstreibern gehörte Stodden zufolge vor allem die „Gartenlimonade“, die bei den Konsumenten unverändert im Trend liege. Insgesamt habe die Marke Bad Brambacher mit ihren Produkten eine bessere Entwicklung gezeigt als die gesamte Mineralbrunnenbranche.
Neue Abfüll-Linie kommt
Vorstandssprecher Stodden kündigte bei der Hauptversammlung die Erweiterung der Abfüll-Kapazitäten in Kulmbach an. So soll in eine neue Abfüll-Linie für Bügelverschlussflaschen investiert werden. Die neue Abfüll-Linie beinhalte eine noch leistungsstärkere Anlage mit vielen neuen technischen Details, die nicht nur einen neuen Weltrekord bei der Abfüllung von Bügelflaschen darstellt, sondern auch die Warenverfügbarkeit zukünftig in einem hochkomplexen Prozess sicherstellen soll. In Summe habe die Kulmbacher Gruppe im abgelaufenen Geschäftsjahr 33,9 Millionen Euro in materielle Vermögenswerte und Sachanlagen investiert.
„Gut aufgestellt“
Für die Zukunft sieht Markus Stodden die Kulmbacher Brauerei gut aufgestellt: „Unter Berücksichtigung der Marktgegebenheiten, stark steigender Kosten und der politischen Großwetterlage strebt die Brauerei für das laufende Geschäftsjahr eine stabile Umsatzentwicklung an.“
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