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Rock im Park
Dos und Don'ts: So klappt die perfekte Festivalernährung
Grillen
Wer fürs BBQ zu Steaks und Bratwürsten greift, sollte sie gut durcherhitzen. // Karl-Josef Hildenbrand/dpa/dpa-tmn
Nürnberg – Rock im Park steht an und damit ein Wochenende, an dem man sich mit möglichst geringem Aufwand möglichst gut selbst ernähren muss. So klappt's.

Tanzen, feiern,  die Lieblingsband bejubeln: Auf Festivals wie Rock im Park ist man so ziemlich den ganzen Tag auf den Beinen. Das zehrt an den Kräften und irgendwann meldet sich der Hunger. Nur: Wie werde ich satt und bekomme Energie, ohne mich danach zu müde fürs Konzert zu fühlen? Und: Wie geht das mit den doch recht begrenzten Möglichkeiten auf dem Campingplatz?

Klar, man kann sich etwas an den zahlreichen Essensständen kaufen. Das geht aber auf Dauer ziemlich ins Geld. Wir haben hilfreiche Tipps und Tricks, wie es einfach und günstig klappt. 

Diese Ausstattung ist erlaubt

Wer ab und an etwas Warmes möchte,  für den sind Campingkocher und Grill natürlich absolute Essentials. Die Profi-Ausrüstung solltet ihr bei Rock im Park allerdings lieber daheim lassen: Der Veranstalter erlaubt lediglich Klein-Grills sowie Gaskartuschen mit maximal 450g-Gasfüllung für den Betrieb von Gaskochern. 

Ihr habt die passende Ausstattung? Dann kann es ja los gehen. 

Der Holzkohlegrill hat in Innenräumen nichts verloren
Blöd, wenn es ausgerechnet jetzt anfängt zu regnen. Den glühenden Grill dann in geschlossene Räume zu verlegen, ist allerdings sehr gefährlich. // Christin Klose/dpa Themendienst/dpa

Grillgut: Bitte schnell verbrauchen

Grillen gehört für viele Festival-Camper einfach dazu.  Allerdings solltet ihr einiges beachten, damit Rock im Park für euch nicht zu schnell wieder vorbei ist. 

"Alles, was sehr viel Eiweiß und Fett erhält, ist leicht verderblich. Man sollte also gerade Bratwürste und rohes Fleisch wenn dann in einer Kühltasche mitbringen und darauf achten, dass es beim Grillen gut durcherhitzt wird", rät Daniela Krehl von der Verbraucherzentrale Bayern.  

Sprich: Am besten, man grillt das Fleisch direkt am ersten Tag. Wer am zweiten oder dritten Tag nochmal etwas Warmes will, kann das zuvor Gegrillte nochmal erwärmen. 

Aber Daniela Krehl, selbst Festival-Fan, hat noch ein paar Grilltipps für Tag zwei und drei parat:

  • Tiefgekühltes Grillgut in einer Kühltasche mitbringen: So kann man zumindest am zweiten Tag noch Bratwürste genießen.
  • Halloumi-Käse: Ist sehr salzig und deswegen besser haltbar. Viel später als an Tag 3 sollte man ihn aber nicht essen.
  • Gemüse: Gemüse, etwa Aubergine oder Zucchini, hat durch seine Schale eine natürlichen Schutz vor Schimmel oder Bakterien und eignet sich deswegen gut als Grillgut für die fortgeschrittenere Festivalzeit. Wichtig: Das Gemüse im Ganzen mitbringen und erst vor Ort schneiden, damit der Schutz gewährleistet ist, oder es mariniert mitbringen. 

Schnelle Energielieferanten

Müde vom Feiern und Tanzen? Eine Banane oder Südfrüchte wie Ananas geben laut Krehl einen schnellen Energieschub. Nur: "Schnelle Energielieferanten sind sehr zuckerhaltig, der Effekt hält also nicht lang."

Ananas, Kiwi, Banane und Co
Wer exotisches Obst wie Kiwis oder Bananen kauft, sollte einige Punkte bei der Lagerung beachten. // Christin Klose/dpa-tmn

Viktoria Durnberger von der IKK Classic rät zu Nüssen und Nussmischungen, dabei insbesondere zu Haselnüssen, Mandeln und Pistazien. Aber bitte nur in Reinform und nicht gesalzen, im Teigmantel oder mit Schokoglasur.

"Auch zuckerarme Müsliriegel und Energy Balls kann man gut mitnehmen", rät sie weiter. Sie stillen den Appetit und versorgen den Körper mit wichtigen Nährstoffen. 

Auch Trockenobst, Beeren, Avocado oder Eier liefern schnell Energie und können damit ins Festivalgepäck wandern. Allerdings empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung, nur ein Ei pro Tag zu essen. 

Langfristige Energielieferanten

Wer lange satt bleiben will, sollte lieber auf komplexe Kohlenhydrate setzen. Die kommen zum Beispiel in Haferflocken, Nudeln oder Kartoffeln vor. Wer als morgens mit einem Müsli startet und mittags mit Nudel- oder Kartoffelsalat weitermacht, ist laut Verbraucherzentrale auf einem guten Weg. 

Grundlage und Katersymptome

Apropos Kartoffeln und guter Weg: "Pommes liefern viel Energie durch ihre Fette und sind damit eine gute Basis für Alkoholkonsum", erklärt Daniel Krehl. 

Übermäßiger Alkoholkonsum ist natürlich nie zu empfehlen, aber was, wenn man dann doch zu tief ins Glas geschaut hat? Erstmal: Katersymptome wie Durst und Kopfschmerzen entstehen, weil der Körper Wasser verliert, Übelkeit, weil die Magenschleimhaut gereizt ist, erklärt Viktoria Dumberger von der IKK Classic. 

"Wer glaubt, gegen einen Kater helfen Hausmittel wie Rollmops oder saure Gurken, der irrt. Vielmehr benötigt von Alkohol Zeit und lässt sich nicht beschleunigen." Um den Verlust von Flüssigkeit und Elektrolyten auszugleichen, kann es helfen, Gemüsebrühe zu sich zu nehmen. Und für ein, zwei Brühwürfel sollte auch im vollgepacktesten Rucksack noch Platz sein.

Karneval Kater
Ob Schnaps, Likör, Bier oder Wein: Alkohol entzieht dem Körper Wasser - das bekommen wir am Tag danach deutlich zu spüren. // Fabian Strauch/dpa/dpa-tmn

Daniela Krehl von der Verbraucherzentrale empfiehlt außerdem, für den Fall der Fälle viel Mineralwasser oder auch Apfelschorle mitzubringen – sie enthalten die Mineralstoffe, die der Körper zuvor verloren hat. Und: viel Ruhe. 

Wie nahrhaft sind Dosenravioli wirklich?

Doch wie macht sich eigentlich der Klassiker unter den Festivalgerichten: Dosenravioli? Die gute Nachricht zuerst: Laut IKK Classic enthalten sie, beziehungsweise die Dosentomaten, reichlich Vitamin C und Folsäure. Die schlechte: Frische Tomaten enthalten trotzdem mehr davon. 

Beim Salzgehalt lohnt sich ein Blick auf die Zutatenliste: Mehr als die von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung vorgegebenen sechs Gramm sollten nicht enthalten sein. 

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