Papst Franziskus, mit bürgerlichem Namen Jorge Mario Bergoglio, ist am Ostermontag, 21. April 2025, im Alter von 88 Jahren verstorben. "Heute Morgen um 7.35 Uhr ist der Bischof von Rom, Franziskus, ins Haus des Vaters zurückgekehrt", hieß es in einer Mitteilung des Vatikans am Morgen.
Erst gestern, am Ostersonntag, spendete der gesundheitlich schwer angeschlagenen Papst seinen traditionellen Segen "Urbi et Orbi" am Petersplatz in Rom. Mit brüchiger Stimme begrüßte er kurz die Menschenmassen. Seine Ärzte rieten ihm allerdings wegen seines geschwächten Gesundheitszustandes nach einem langen Krankenhausaufenthalt von öffentlichen Austritten ab.
Bischof Bätzing: "Kirche verliert großen Papst"
Die Deutsche Bischofskonferenz mit dem Vorsitzenden Bischof Dr. Georg Bätzing reagierte um kurz nach 10 Uhr in einer Pressemitteilung: "Mit dem Tod von Papst Franziskus verliert die Kirche einen großen Papst, einen umsichtigen Hirten und einen mutigen Erneuerer des kirchlichen Auftrags. In tiefer Trauer verbeugen wir uns vor einem Papst, dem es ein Anliegen war, unter den Menschen zu sein und an die Ränder der Gesellschaft zu gehen."
Papst Franziskus habe - laut Deutscher Bischofskonferenz - in der Kirche starke Akzente gesetzt und neue Wege des Miteinanders eröffnet. Seine Enzykliken und Apostolischen Briefe, gerade zuletzt nach den mutigen und wegweisenden Bischofssynoden in Rom zu Fragen der Familie, der Jugend und dem Amazonasgebiet, "werden uns weiter Auftrag und Verpflichtung sein." Der von ihm angestoßene Weg einer synodalen Kirche bleibe mit den beiden Generalversammlungen der Weltsynode 2023 und 2024 unumkehrbar.
"In der Stunde der Trauer und des Abschieds sind wir dankbar für einen Papst, der uns einen lebendigen Glauben vorgelebt und ein neues Bewusstsein für Barmherzigkeit – auch in der Kirche – vermittelt hat. Papst Franziskus hat als Brückenbauer Menschen zusammengeführt. Voll Dankbarkeit nehmen wir Abschied von Papst Franziskus, dem Menschenfreund und Menschenfischer.“
Würzburger Bischof Jung: "Unkonventionelle Art"
Der Bischof von Würzburg, Dr. Franz Jung, äußert sich in einer ersten Reaktion zum Tod des Papstes: „Heute hat der himmlische Vater unseren Papst Franziskus nach kurzem Leiden und einem erfüllten Leben zu sich gerufen. Als erster Lateinamerikaner auf dem Stuhl Petri hat er wie kaum ein anderer Papst der jüngeren Zeit mit seiner unkonventionellen Art der Kirche viele Anstöße zur Weiterentwicklung und geistlichen Erneuerung gegeben."
Jung betont: "Franziskus selbst darf als der Papst bezeichnet werden, der an die Ränder ging. Als Mahner wurde er nicht müde, im franziskanischen Geist daran zu erinnern, dass alle Menschen in Christus Schwestern und Brüder seien. Das franziskanische Schöpfungslob war ihm Aufforderung, das ‚gemeinsame Haus der Erde’ pfleglich zu behandeln und die Herausforderungen der Klimakrise in einer gemeinsamen Anstrengung aller zu meistern. Um seiner Mission Nachdruck zu verleihen, setzte er immer wieder öffentlichkeitswirksame Zeichen wie beim Besuch auf Lampedusa bei den Geflüchteten oder in seinen Gottesdiensten zum Gründonnerstag bei den Gefangenen."
Franziskus stellt die Bedürfnisse der Schwächsten in den Mittelpunkt
Der erste lateinamerikanische Papst und Jesuit an der Spitze der katholischen Kirche prägte sein Pontifikat seit 2013 durch Bescheidenheit, Nähe zu den Armen und einen unermüdlichen Einsatz für soziale Gerechtigkeit sowie den Schutz der Schöpfung. Mit seiner Wahl setzte er ein Zeichen des Wandels und der Hoffnung für die 1,4 Milliarden Katholiken weltweit.
Geboren am 17. Dezember 1936 in Buenos Aires als Sohn italienischer Einwanderer, begann Franziskus seinen Weg als Jesuit und wurde später Erzbischof seiner Heimatstadt. Sein Pontifikat war geprägt von mutigen Gesten und einigen Reformansätzen. Er stellte die Bedürfnisse der Schwächsten in den Mittelpunkt, besuchte Flüchtlingslager, wusch die Füße von Geflüchteten und kritisierte die "Wegwerfkultur" der modernen Gesellschaft. Mit der Enzyklika "Laudato Si" setzte er ein starkes Zeichen für den Umweltschutz und den Kampf gegen den Klimawandel.
Ein Pontifikat mit einigen Kontroversen
Trotz seiner Popularität und seines Engagements blieb sein Pontifikat nicht ohne Kontroversen. Themen wie die Rolle der Frau in der Kirche und der Umgang mit Missbrauchsfällen blieben Herausforderungen, die er nicht lösen konnte. Dennoch bleibt Franziskus als ein Papst in Erinnerung, der Brücken baute – zwischen Religionen, Kulturen und sozialen Schichten.
Wie geht es jetzt weiter?
Demnächst steht in der Sixtinischen Kapelle in Rom nun wieder ein Konklave an. Auf diese Weise bestimmt die katholische Kirche mit ihrer mehr als zwei Jahrtausende alten Geschichte den nächsten Papst. Wahlberechtigt sind Kardinäle aus aller Welt, solange sie das 80. Lebensjahr nicht vollendet haben. Franziskus' Nachfolger wird der 267. Pontifex sein. Zuvor gibt es nach katholischem Brauch eine neuntägige Trauerzeit, die sogenannte Novendiale. Zur Beisetzung werden Staatsgäste aus aller Welt erwartet.
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