Hammelburg Der Waldboden als Grünes Klassenzimmer Schülerinnen der 9a bei der Bodenanalyse (Julie Veth, Maja Henning, Josefine Friederich und Nora Eberlein). // Christine Kreß von Kerstin Köhler TEILEN  vor 1 Stunde Hammelburg Klimaregulierung, Hochwasserschutz und Ernährungssicherheit. Für all das ist ein gesunder Boden Voraussetzung. Ein Quadratmeter intakten Bodens beispielsweise kann mehr als 300 Liter Wasser speichern. Um Kindern und Jugendlichen den hohen Stellenwert eines gesunden Bodens vor Augen zu führen, bietet das Naturerlebniszentrum Rhön (NEZ) für alle weiterführenden Schulen des Landkreises Bad Kissingen das Umweltlabor Boden an. Auch am Frobenius-Gymnasium ist die Teilnahme am Umweltlabor Boden fester Bestandteil des Biologieunterrichts der 9. Klassen. Anfang Oktober fanden sich zwei 9. Klassen mit ihrer Biologielehrerin, Frau Kreß, am Kloster Altstadt ein. Dort hatten Dr. Joachim Schneider und Mitarbeitende des NEZ Rhön auf einem Waldstück sechs Tische mit Petrischalen, Mikroskop und Tablets als Grünes Klassenzimmer vorbereitet. Als erstes wurde die Artenvielfalt des Waldbodens erkundet. Es wurden Bodenproben gesammelt und gesiebt, um die Anzahl sowie die Art der darin lebenden Kleintiere zu bestimmen. Die Jugendlichen erkannten schnell, dass die Qualität des Bodens umso besser ist, je höher die Anzahl der Kleintierchen. Um Bodenart und Verdichtungsgrad unterschiedlicher Böden zu ermitteln, führten sie Versickerungsversuche jeweils am Waldboden und auf einer benachbarten Ackerfläche durch. Das Wasser im Waldboden versickerte innerhalb von 40 Sekunden. Bei der Ackerfläche dauerte es aufgrund der größeren Bodendichte mehrere Minuten. Im Fall von Starkregen kann das zu lokalen Überschwemmungen führen, da bei Flächen mit sehr hohem Verdichtungsgrad das Wasser ungehindert mit hoher Geschwindigkeit abfließt.Als letzter Projektpunkt sollten die Schülerinnen und Schüler spielerisch eine vorgegebene Ernährungs-Ackerfläche mit unterschiedlichen Nahrungsmitteln füllen. Rasch folgte allerdings die Ernüchterung, als viele Jugendliche feststellen mussten, dass allein der geliebte Döner fast die Hälfte ihrer Ackerfläche einnahm. So lernten die Jugendlichen eindrücklich, dass nachhaltige Entwicklung nur im Rahmen einer ressourcenschonenden Produktion von Nahrungsmitteln mit einer vernünftigen Bodennutzung zu erreichen ist. Kerstin Köhler, Frobenius-Gymnasium Hammelburg