Kulmbach
Extremismus als Sackgasse
Die Schüler des MGF-Gymnasiums schauen sich die Ausstellung an.
Die Schüler des MGF-Gymnasiums schauen sich die Ausstellung an. // MGF
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Kulmbach

Am Markgraf-Georg-Friedrich-Gymnasium (MGF) ist derzeit eine außergewöhnliche Ausstellung zu sehen, die sich einem hochaktuellen Thema widmet: „Sackgasse Extremismus – Bitte wenden!“ Die Wanderausstellung wurde von der Schülerinitiative „Mut-Macher“ des Frankenwald-Gymnasiums Kronach (FWG) konzipiert und beleuchtet auf eindrucksvolle Weise die Gefahren von Extremismus in seinen unterschiedlichen Formen.

Mit großem Engagement und einem interaktiven Konzept spricht die Ausstellung besonders Jugendliche an. Neben klassischen Informationstafeln gehören ein Kurzfilm, Hörstationen sowie interaktive Elemente dazu, die nicht nur informieren, sondern auch sensibilisieren und aufklären. Schwerpunktmäßig werden Rechts- und Linksextremismus beleuchtet. Ziel ist es, sowohl die Merkmale extremistischer Strömungen zu vermitteln als auch aufzuzeigen, wie man den „Weg zurück“ findet.

2020 in Kronach eröffnet

Die Ausstellung wurde bereits 2020 am FWG eröffnet, musste jedoch kurz darauf aufgrund der Pandemie eingelagert werden. Trotz dieser Hürden wurde im Jahr 2022 am Schulzentrum Kronach mit großem Erfolg präsentiert. „Es war uns wichtig, diese wichtige Arbeit nicht ungenutzt zu lassen“, erklärt Matthias Simon, Religions- und Politiklehrer sowie einer der betreuenden Lehrkräfte der „Mut-Macher“.

Die Initiative am FWG, die seit über zehn Jahren unter dem Siegel „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ aktiv ist, hat das Projekt in Kooperation mit der Kolpingsfamilie Kronach entwickelt. Über zwei Jahre lang arbeiteten die Schüler an der inhaltlichen, gestalterischen und finanziellen Umsetzung. Besonderen Eindruck hinterlässt der Kurzfilm „RADIKAL“, der anhand eines fiktiven Szenarios zeigt, wie Jugendliche in extremistisches Gedankengut abgleiten können.

Unterwegs an andere Schulen

Nach ihrem Start am FWG ist die als Wanderausstellung konzipierte Schau nun unterwegs, um auch andere Schulen und Institutionen zu erreichen. Am MGF-Gymnasium ist sie nun in Kulmbach angekommen und stößt auf große Resonanz. Die Ausstellung zeigt, dass präventive Bildungsarbeit gegen Extremismus aktueller und dringender denn je ist. Das zentrale Leitmotiv der Ausstellung – ein Straßenschild – symbolisiert die „Sackgasse“, die extremistisches Denken darstellt, und die Möglichkeit „umzukehren“. Eva, eine der beteiligten Schülerinnen des FWG, erklärt dazu: „Wir wollten damit ausdrücken, dass man beim Extremismus in eine gefährliche Sackgasse gerät, in der man den Weg nicht weitergehen, aber doch zurückfinden kann.“ Diese Botschaft zieht sich wie ein roter Faden durch die gesamte Ausstellung und soll den Besuchern Mut machen, sich kritisch mit extremistischer Ideologie auseinanderzusetzen. Am MGF, das selbst als „Schule ohne Rassismus“ aktiv ist, fand die Ausstellung eine hervorragende Plattform. Schulleiter Horst Pfadenhauer zeigte sich begeistert: „Es ist beeindruckend, wie engagiert und professionell die Schüler des FWG dieses wichtige Thema aufgearbeitet haben. Solche Projekte zeigen, wie junge Menschen einen echten Beitrag zur Stärkung der Demokratie leisten können.“

Interaktive Stationen

Die Schüler des MGF nahmen die Ausstellung mit großem Interesse auf. Viele äußerten sich beeindruckt von der klaren und anschaulichen Darstellung sowie der Möglichkeit, an interaktiven Stationen selbst aktiv zu werden. „Die Ausstellung regt zum Nachdenken an und macht deutlich, wie wichtig es ist, sich gegen jede Form von Extremismus zu wehren“, meinte ein Schüler der Mittelstufe. Die Wanderausstellung wird noch bis Mitte Januar am MGF zu sehen sein. Sie markiert nicht nur ein wichtiges Beispiel für schulübergreifende Zusammenarbeit, sondern auch für den Einsatz von Jugendlichen für eine offene und demokratische Gesellschaft. Mit ihrem interaktiven Ansatz und der klaren Botschaft bleibt sie lange im Gedächtnis und bietet eine wertvolle Grundlage für Diskussionen und weitere Projekte.

Für die Schülerinitiative „Mut-Macher“ am FWG ist klar: Ihre Arbeit hat gerade erst begonnen. „Wir wollen weiter aufklären und wachrütteln“, betonte ein Vertreter der Gruppe.

Und auch am MGF ist man inspiriert, neue Wege zu gehen, um das Thema Extremismusprävention sowie andere Themen des Netzwerks „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ in die Breite zu tragen. red

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