Burgkunstadt
Schülerinnen und Schüler holten sich Tipps von Computerspielekomponisten Robin Birner
Computerspielekomponist Robin Birner (rechts) gewährt der 11. und 12. Klasse exklusive und spannende Einblicke in seinen Beruf.
Computerspielekomponist Robin Birner (rechts) gewährt der 11. und 12. Klasse exklusive und spannende Einblicke in seinen Beruf. // Christiane Schütz
Signet des Fränkischen Tags von Christian Voll
Burgkunstadt

Das Gymnasium Burgkunstadt erlebte eine besondere Unterrichtsstunde im Fach Musik. Der erfolgreiche Computerspielekomponist Robin Birner aus Kulmbach besuchte die Oberstufenschüler im Fach Musik, um den 11. und 12. Klassen sowie Mitgliedern des Wahlunterrichts Veranstaltungstechnik seinen ungewöhnlichen Beruf vorzustellen.

Musiklehrerin Christiane Schütz hatte mit finanzieller Unterstützung des Fördervereins des Gymnasiums Burgkunstadt den Experten eingeladen, um den Schülern die praktischen Anwendungsmöglichkeiten der Unterrichtsinhalte erfahrbar zu machen. Die große musikalische Bandbreite in der Arbeit des gebürtigen Mainleusers wurde deutlich, als er Hörproben einiger seiner Projekte vorstellte: Zu hören waren unter anderem an alte Musik angelehnte Klänge für ein Mittelalter-Strategiespiel, von Richard Wagner inspirierte Musik zu einem Spiel, das sich auf verschiedene Nationen im Zweiten Weltkrieg fokussiert, sowie Metal-Sounds für ein humoristisches Fantasy-Game mit Orks, Elfen, Prinzen und Prinzessinnen. Schnell wurde klar, dass Robin Birner über einen enormen Wissensschatz zu Musikstilen und Komponisten verfügt, den er in seinem Job direkt anwendet.

Dabei bleibt er bodenständig: „Jeder Musiker ist nichts anderes als ein Dienstleister. Man muss wissen, was sich die Kunden wünschen – auch wenn diese es selbst noch nicht wissen“, so Birner.

Eindrucksvoll zeigte er, welche Schritte er geht, um ein Werk zu komponieren: Es beginnt mit der anfänglichen Melodie-Idee und einer groben musikalischen Skizze am Klavier, aus der sich über die verschiedenen technischen Musikprozesse der virtuellen Orchestrierung bis hin zur Aufnahme mit einem Live-Orchester das Gesamtwerk entwickelt.

Am Beispiel eines tonlosen Videoclips zu einem Computerspiel erläuterte Birner anschließend, welche musikalischen Ideen ihm spontan kamen und wie er sie in der Musik umsetzte. „Wie geht man mit einer kreativen Blockade um?“, fragte daraufhin ein Teilnehmer. Die kurze und präzise Antwort: „So etwas darf es in dem Beruf einfach nicht geben. Du machst dann einfach weiter. Manchmal hilft auch ein kurzer Spaziergang, um den Kopf wieder etwas freizubekommen, und dann läuft es wieder.“ Den Schülern wurde schnell bewusst, mit welcher Professionalität und Disziplin dieser Beruf verbunden ist. Nach dem Vortrag durften sich die Schüler Ratschläge vom Profi holen. In der vorangegangenen Musikstunde hatten die Schüler nämlich den Auftrag bekommen, sich mithilfe von iPads selbst als Komponisten zu versuchen. Auf der Grundlage eines frei gewählten Bösewichts komponierten die Schüler der 11. Klasse im Anschluss an die Richard-Wagner-Sequenz ein Leitmotiv, während die Zwölftklässler im Rahmen der Sequenz „Musik und Technik“ das Erstellen eines Loops für einen Bösewicht ausprobieren durften. Begeistert von den äußerst kreativen, vielfältigen und gut durchdachten Kompositionen war der Profi voll des Lobes für die Schüler: „Jedes Hörbeispiel war stilistisch auf den Punkt!” Die Schülerinnen und Schüler dankten Robin Birner für seinen inspirierenden Vortrag und die wertvollen Einblicke in die Welt der Musikkomposition für Computerspiele.

Gedankt wurde zudem dem Förderverein des Gymnasiums Burgkunstadt, der durch seine finanzielle Unterstützung dieses Erlebnis ermöglicht hatte.

Christiane Schütz

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