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Nachruf
Tod mit 59 Jahren: Die Zwölfer trauern um Rudi Fehn
Mit weniger Arbeit und mehr Freizeit wollte Rudi Fehn sich künftig mehr seiner Enkelin Emma widmen. Der Ur-Zwölfer verstarb jedoch am vergangenen Donnerstag überraschend.
Mit weniger Arbeit und mehr Freizeit wollte Rudi Fehn sich künftig mehr seiner Enkelin Emma widmen. Der Ur-Zwölfer verstarb jedoch am vergangenen Donnerstag überraschend. // Vanessa Fehn
Bamberg – Spieler, Trainer, Ehrenamtsbeauftragter: Der FV 1912 Bamberg trauert um Rudi Fehn. Der Erste Vorstand Christian Bauer erinnert an einen Menschen, der den Verein über Jahrzehnte prägte und große Spuren hinterlässt.
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In der Armeestraße herrscht Bestürzung. Am vergangenen Donnerstag erfuhr der FV 1912 Bamberg vom plötzlichen Tod seines Trainers. Rudolf, genannt Rudi, Fehn starb mit nur 59 Jahren. "Der gesamte Verein steht unter Schock. Es war schwer, das der Mannschaft zu sagen", erklärt Christian Bauer.

Der Erste Vorstand der Zwölfer ist gleichzeitig Abteilungsleiter der Fußballer. Und musste der Ersten Mannschaft, die als Spielgemeinschaft mit dem BSC und den Sportfreunden Bamberg spielt, mitteilen, dass ihr Trainer nicht mehr am Leben ist.

Das Auswärtsspiel am vergangenen Wochenende in der A-Klasse 3 bei Altendorf/Sassanfahrt sagten die Bamberger ab. Zu sehr nahm es einige Spieler mit, dass sie ihren Coach verloren hatten. "Einige haben jahrelang unter ihm trainiert, die Kreisspielleitung hat direkt zugestimmt. Es war besser, jedem etwas Zeit zu geben, das zu verarbeiten", fügt Bauer hinzu.

Rudi Fehn: Trainer der Zwölfer stirbt überraschend

Auch Bauer selbst muss das tun. Fehn und er teilen einen 30-jährigen Werdegang bei den Zwölfern. "Wir haben zusammen gespielt, waren zusammen Jugendtrainer, dann Jugendleiter. Wir haben die Männermannschaften zusammen trainiert. Als ich Spielleiter wurde, hat er mich immer unterstützt", sagt Bauer.

Das Helfen war Fehns Kernkompetenz. Im Verein hat er zahlreiche Rollen übernommen, war neben seinem Engagement in der Fußballabteilung auch seit mehr als zehn Jahren Ehrenamtsbeauftragter. "Rudi stand den Menschen immer mit Rat und Tat zur Seite. Er hat immer angepackt, wenn es etwas zu tun gab", erinnert Bauer.

Das tat er bis zuletzt sogar als Spieler, wenn es denn sein musste. Fehn hielt die Knochen hin, spielte in der Saison 2022/23 noch sieben Mal für die Erste - mehr als 30 Jahre nach seinen ersten Einsätzen für den FV 1912.

Ein bekanntes Bild an der Armeestraße: Jahrzehntelang hielt Rudi Fehn für seine Zwölfer die Knochen hin.
Ein bekanntes Bild an der Armeestraße: Über viele Jahre hielt Rudi Fehn für seine Zwölfer die Knochen hin. // Fehn, privat

Unter Bubi Blum beim SV Hallstadt

Seine fußballerische Laufbahn begann bei den Zwölfern, denen er mehr als 46 Jahre als Mitglied angehörte. Am 27. September 1979 trat Fehn ein, spielte in der Jugend. Er schaffte es Anfang der Neunziger Jahre bis in die Landesliga, spielte unter dem legendären "Bubi" Blum beim SV Hallstadt. Im regionalen Fußball war er bestens bekannt.

Mitglied blieb er beim FV 1912 immer, auch wenn er zwischenzeitlich beim FC Oberhaid, in Erlach oder Zückshut spielte. Über kurz oder lang war Fehn wieder bei den Zwölfern zu finden, er wohnte oberhalb des Sportheims.

In Zückshut und Erlach nahm er erste Trainerposten an, seit 2011 trainierte er verschiedene Teams der Zwölfer. Auch in der laufenden Saison war er Teil des Trainerduos, vertrat den FV 1912 in der Spielgemeinschaft.

So ist es nicht verwunderlich, dass der Verein zur Beerdigung in großer Zahl erscheinen und sich verabschieden wird. Rudi Fehn wäre Ende November in Altersteilzeit gegangen. Als Vollzeit-Opa wollte er sich dann um seine Enkelin Emma kümmern. Er hinterlässt drei Kinder und einen bleibenden Eindruck im Bamberger Fußball.

"Die Leute sollen Rudi als jemanden in Erinnerung behalten, der einfach freundlich und hilfsbereit war, dafür aber nie nach Anerkennung gesucht hat. Er war jemand, den du in einem Verein brauchst, ein Ur-Zwölfer", hält Bauer fest.

Mit seinem Sohn Maurice (rechts) stand Rudi Fehn gemeinsam für die Zwölfer auf dem Platz.
Mit seinem Sohn Maurice (rechts) stand Rudi Fehn gemeinsam für die Zwölfer auf dem Platz. // Fehn, privat
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