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Neue Regel im Straßenverkehr
Neue Parkverbote in Effeltrich beschlossen
In der Ortsmitte sollen neue Fahrradstellplätze entstehen – nicht aber im unmittelbaren Umfeld der Linde.
In der Ortsmitte sollen neue Fahrradstellplätze entstehen – nicht aber im unmittelbaren Umfeld der Linde. // Alisa Weber / Archiv
Signet des Fränkischen Tags von Eberhard Schorr
Effeltrich – Parkverbot in Effeltrich sorgt für Diskussionen. Was steckt hinter den neuen Regelungen und welche Veränderungen stehen bevor?

Ein Anwohner hatte beantragt, gegenüber der Einfahrt zu mehreren Grundstücken im Veit-Stoß-Weg eine Sperrfläche zu markieren, da dort regelmäßig Fahrzeuge das Ein- und Ausfahren behindern. Laut Verwaltung besteht auf Grundlage der Straßenverkehrsordnung zwar kein gesetzliches Parkverbot, da die verbleibende Fahrbahnbreite 3,35 Meter beträgt – doch mehrere Ratsmitglieder hielten die Stelle trotzdem für problematisch.

Parkproblematik im Veit-Stoß-Weg in Effeltrich

Jens Herzog (FW) verwies auf die Enge der Straße, besonders für größere Fahrzeuge. Auch andere Räte sahen die Gefahr, dass Rettungs- oder Lieferfahrzeuge behindert werden könnten. Oswald Werner (CSU/ÜWG) plädierte zunächst für Gespräche mit den Anwohnern, während Kathrin Heimann (DEL) eine Markierung auf der Fahrbahn bevorzugte, weil Schilder leicht übersehen würden.

Diskussion um Fahrradstellplätze im historischen Ortskern von Effeltrich

Ein weiterer Antrag betraf die Einrichtung öffentlicher Fahrradstellplätze in der Dorfmitte. Ziel war es, keine Stellplätze direkt vor der traditionsreichen Linde zu errichten, um deren offenes Erscheinungsbild zu bewahren. Während einige Ratsmitglieder den Vorschlag begrüßten, lehnten andere ihn aus ästhetischen Gründen ab.

Oswald Werner und Zweite Bürgermeisterin Christine Bertholdt (beide CSU/ÜWG) warnten davor, das Ortsbild zu beeinträchtigen. Bertholdt betonte, es gebe bereits Stellmöglichkeiten bei Sparkasse, Wirt und Rathaus. Zusätzliche Ständer seien daher entbehrlich. Kathrin Heimann (DEL) sprach sich hingegen für eine Lösung in der Nähe der Bushaltestelle aus, damit Kinder und Schüler ihre Räder sicher abstellen könnten.

Der Bürgermeister verwies auf den zunehmenden Radverkehr und regte an, praktikable Plätze außerhalb des unmittelbaren Lindenumfelds zu prüfen. Nach intensiver Beratung legte der Gemeinderat den Standort in der Verlängerung zur Zufahrt zur Mittagsbetreuung fest. Der Beschluss erfolgte mit sieben Stimmen bei zwei Gegenstimmen.

Überdachte Fahrradstellplätze und E-Bike Lademöglichkeiten in Effeltrich

Auf Anregung der Regierung von Oberfranken diskutierte der Gemeinderat außerdem, im Zuge der Rathaussanierung überdachte Fahrradstellplätze mit Lademöglichkeit für elektronisch betriebene Fahrräder zu schaffen.

Georg Müller (DEL) äußerte Zweifel am Nutzen solcher Stationen, da E-Bikes in der Regel eigene Ladegeräte benötigten. Bertholdt hielt den Standort vor dem historischen Rathaus für unpassend und verwies auf die Kosten. Andere Ratsmitglieder betonten den zukunftsorientierten Charakter des Vorschlags.

 Jede bauliche Entscheidung Teil einer größeren Verantwortung für das Dorfbild

Jens Herzog (FW) regte an, die Stromleitung zumindest vorzusehen, um später nachrüsten zu können. Bürgermeister Lepper unterstützte diese Linie und erklärte, es sei sinnvoll, die Ständer zu überdachen und gleich einen Stromanschluss mitzuverlegen, um bei Bedarf später Ladestationen installieren zu können. Das Gremium beschloss mit acht zu einer Gegenstimme, auf der Grünfläche oberhalb des Informationskastens der Gemeinde eine überdachte Abstellanlage mit Stromleitung, jedoch zunächst ohne Ladefunktion, zu errichten.

Die Beratungen zeigten, dass in Effeltrich – mit seiner weithin bekannten Linde und dem historischen Ortskern – jede bauliche Entscheidung Teil einer größeren Verantwortung für das Dorfbild ist. Zwischen dem Erhalt des gewachsenen Ortscharakters und dem Wunsch nach moderner Infrastruktur fand der Gemeinderat in allen Punkten klare Entscheidungen.

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