Seit 2006 baut die Deutsche Bahn rund um Forchheim, um eine Schnellstrecke zwischen München und Berlin zu etablieren. Aber das Großbauprojekt bringt nicht nur eine Dauerbaustelle und immer mal wieder Bahnausfälle oder Autobahnsperrungen mit sich, sondern wird „der Region einen großen Nutzen bringen“, betont Gesamtprojektleiter Alexander Pawlik beim Pressegespräch zum Bahnausbau.
Schallschutz, Barrierefreiheit an allen Bahnhöfen und Gleiserneuerungen sind drei der Punkte, deren Vorteile Pawlik betont. Der aktuelle Bauabschnitt befindet sich zwischen Forchheim und Eggolsheim. Dort wird auf vier Gleise erweitert. Zwei davon sollen künftig bereit stehen für die besonders schnellen Züge, die in Forchheim gar nicht halten, die andern beiden sind für „normale“ Geschwindigkeiten bis 160 Kilometer pro Stunde ausgelegt. Dort wird auch künftig der Regionalverkehr und der Güterverkehr unterwegs sein.
Auf dem benannten Abschnitt wird sich in diesem Jahr aber auch optisch noch einiges tun: Im August soll ein besonders markantes Bauwerk kommen: Eine große Brücke, die die Bahn über die Autobahn führt. Dafür wird auch die Autobahn gesperrt werden müssen. Ein genaues Datum hierfür wird noch bekannt gegeben.
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Im Juli 2021 wird dann das Großprojekt Piastenbrücke angegangen. Während aktuell die Vorbereitungen für den Behelfssteg laufen, soll die Sperrung der bedeutenden Verkehrsachse in den Kellerwald im Juli erfolgen.
Sollte es 2021 ein Annafest geben, so betont Projektleiter Pawlik, würde gewährleistet, dass die Rettungsfahrzeuge über die Hilfsbrücke fahren können. „Die jetzige Hilfsbrücke hätte eine höhere Freigabe, es könnten also Fahrzeuge drüber fahren“, erklärt er. „Sie ist aber nur für Fahrradfahrer und Fußgänger geplant.“ Man stehe in engem Kontakt mit der Stadt Forchheim, was die Planungen zu einem eventuellen Annafest angehen.
Forchheim-Nord ist gestartet
Der Baustart für Forchheim-Nord ist erfolgt. Die Planungen für das weitere Vorgehen laufen auf Hochtouren, betont Pawlik. „Mit einer Inbetriebnahme rechnen wir Ende 2022, Anfang 2023.“
Weiter geht die Baustelle dann ab Altendorf. Dort wartet die Bahn aktuell noch auf eine Baugenehmigung. „Wir rechnen Ende Mai damit“, erklärt Pawlik. „Diese Genehmigung hätte schon früher erfolgen sollen, aber durch Corona hat sich etwas verschoben.“
Nächster Projektabschnitt wartet schon
Insgesamt werden zwischen Forchheim und Strullendorf 20 Kilometer neue Lärmschutzmaßnahmen verbaut. Das soll auch der erste Arbeitsschritt sein, damit die Anwohner auch während der Bauphase schon vor Lärm geschützt sind. Eines der wichtigsten Projekte im Abschnitt Altendorf-Bamberg ist dann der Bahnhof Hirschaid, der auch ab Juni einen Infopoint der Bahn erhält. Wegen der Bauarbeiten in Hirschaid muss die gesamte Strecke Bamberg – Forchheim dann voraussichtlich zwischen dem 3. und 14. September gesperrt werden.
Für 2021 sind keine Inbetriebnahmen auf dem Teilabschnitt des Bahnausbaus geplant, erklärt Pawlik. Ab April 2022 sollen dann aber drei S-Bahnzüge pro Stunde fahren. „Mit dem Ausbau sind wir dann soweit, dass wir eine Takterweiterung ermöglichen können“, erklärt der Gesamtprojektleiter. Ein weiterer Vorteil des Bahnausbaus, wie er stolz berichtet.