Die Wanderung, die an den historischen Amtsbotenweg zwischen Königsberg und Coburg erinnert, geht auf eine Wette vor über 50 Jahren zwischen dem damaligen Burgvogt Franz Schüll und dem Vorsitzenden des Altherrenverbandes der Casimiriana Dr. Hans Friedrich zurück.
Dabei ging es um ein Fass Bier, das auf die Königsberger warten würde, wenn sie an einem Tag auf dem ehemaligen Amtsbotenweg von Königsberg nach Coburg laufen würden. Eine Wette, die natürlich seinerzeit gewonnen wurde. Seitdem geht es bei dieser Wanderung nicht mehr um ein Fass Bier, sondern man pflegt mit ihm die Erinnerung an die ehemalige Zugehörigkeit Königsbergs zu Sachsen-Coburg und –Gotha, die bis 1920 bestand.
Als die Post zu Fuß lief
Damals pendelte ein Amtsbote regelmäßig zu Fuß zwischen der von bayerischem Territorium umgebenen Exklave Königsberg und der Landeshauptstadt Coburg hin und her, um die stete politische Korrespondenz aufrecht zu erhalten.
Insgesamt knapp 50 Wanderer nahmen die Mühe auf sich, die ehemalige Residenzstadt Coburg auf den Spuren des damaligen Amtsboten zu besuchen. Nach der Verabschiedung auf dem Marktplatz in Königsberg durch Burgvogt Eddi Klug ging alles wieder seinen gewohnten Gang wie in den Vorjahren. Die Wanderer machten sich um um 6 Uhr auf die etwas über 40 Kilometer lange Strecke, weitere acht Wanderer kamen im Laufe des Tages noch dazu.
Weißwürste und Brezeln
Die Wanderung selbst lief nach dem bewährten Schema ab. Die Frühstückspause wurde in Leuzendorf mit Weißwürsten und Brezeln eingenommen, in Altenstein eine Trinkpause eingelegt und dann das Mittagessen nach Vorbestellung im Altstadthof Seßlach verzehrt.
In Eicha verpflegte man sich kaffeemäßig selbst. Sonja Schulz führte dies in bewährter Manier durch. Den Kuchen spendierte wie in den Jahren zuvor wiederum Wanderfreund Ernst Zieg. Bei der Einkehr im Münchner Hofbräu Coburg lief die Abendverpflegung wie am Schnürchen ab.
Der älteste Teilnehmer war 84
Dort bedankte sich der Burgvogt Eddi Klug bei den Wanderführern Udo Grieser und Erich Schulz sowie Walter Schneider mit einem Bocksbeutel(chen). Die Gummibärchen als jüngster Wanderer erhielt Alexander Hüttner, den obligatorischen Bocksbeutel als ältester Teilnehmer Ernst Zieg, der es sich mit seinen 84 Jahren nicht nehmen ließ wieder die halbe Strecke mitzuwandern.
Nicht zuletzt die auswärtigen Teilnehmer zollten den Verantwortlichen ein großes Lob für den perfekten Ablauf. Die Schlossberggemeinde selbst freut sich auf die Wanderung 2023.